Hilgershausen (Bad Sooden-Allendorf)

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Hilgershausen
Koordinaten: 51° 16′ N, 9° 54′ OKoordinaten: 51° 16′ 18″ N, 9° 53′ 30″ O
Höhe: 260 m ü. NHN
Fläche: 4,26 km²[1]
Einwohner: 175 (30. Jun. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 37242
Vorwahl: 05652

Hilgershausen ist ein Stadtteil von Bad Sooden-Allendorf im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt rund fünf Kilometer westlich der Kernstadt Bad Sooden-Allendorfs im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) auf etwa 270 m ü. NHN Höhe. Der Tiefstpunkt der Hilgershäuser Gemarkung liegt dabei auf 240 m ü. NHN, der Höchstpunkt am Vollungssattel auf etwa 500 m ü. NHN.[3] Unmittelbar südlich von Hilgershausen vereinigen sich der Dudenbach und der Ottersbach zum Oberrieder Bach, einem Nebenfluss der Werra. Nachbarorte sind Kammerbach im Ostsüdosten und Dudenrode im Südwesten.

Blick vom Sengherd über Hilgershausen mit Hohen Meißner im Hintergrund.
Oberrieder Straße mit Blick auf das Dorfgemeinschaftshaus

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hilgershausen wurde soweit bekannt urkundlich erstmals im Jahr 1283 als Besitz des Klosters Germerode erwähnt. Von anderen wird das Jahr 1093 als Zeitpunkt der urkundlichen Ersterwähnung angegeben.[3] Der Ort gehörte bis 1821 zum hessischen Amt Ludwigstein/Witzenhausen und danach zum Landkreis Witzenhausen. Während der französischen Besetzung gehörte der Ort zum Kanton Sooden im Königreich Westphalen (1807–1813).

Zum 31. Dezember 1971 wurde der die bis dahin selbständige Gemeinde Hilgershausen auf freiwilliger Basis in die Stadt Bad Sooden-Allendorf eingegliedert.[4][5] Für Hilgershausen wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hilgershausen 180 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 24 Einwohner unter 18 Jahren, 72 zwischen 18 und 49, 42 zwischen 50 und 64 und 42 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 78 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 21 Paare ohne Kinder und 27 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 45 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1466: 22 Hausgesesse
• 1543: 30 Hausgesesse
• 1575/85: 40 Hausgesesse
• 1681: 36 Hausgesesse
• 1747: 46 Mannschaften mit 49 Feuerstellen
• 1961: 223 evangelische (= 89,92 %), 24 katholische (= 9,68 %)
Hilgershausen: Einwohnerzahlen von 1748 bis 2016
Jahr  Einwohner
1748
  
251
1834
  
356
1840
  
337
1846
  
346
1852
  
343
1858
  
340
1864
  
361
1871
  
304
1875
  
304
1885
  
271
1895
  
272
1905
  
257
1910
  
276
1925
  
260
1939
  
468
1946
  
343
1950
  
338
1956
  
291
1961
  
248
1967
  
237
1970
  
235
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
180
2016
  
175
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Bad Sooden-Allendorf[2]; Zensus 2011[7]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Hilgershausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Hilgershausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 81,25 %. Alle Kandidaten gehörten der „Liste Hilgershausen“ an.[8] Der Ortsbeirat wählte Adolf Knierim zum Ortsvorsteher.[9]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche
  • Die heutige evangelische Kirche ist ein Saalbau aus rotem Sandstein und wurde 1771 erbaut. Die Kanzel befindet sich hinter dem von beiden Seiten liturgisch nutzbaren, erneuerten Altar. Ein Taufstein, datiert auf 1595, stammt wohl aus einem Vorgängerbau, auf den auch wegen einer Glocke im Turm und anhand von Archivalien zu schließen ist.[10] Portale befinden sich an der West- und an der Südseite, der Turmaufsatz über der Westfront ist verschiefert. Die Orgel wurde 1840–1841 von dem Eschweger Orgelbauer Eobanus Friedrich Krebaum geschaffen. 1908 wurden die beiden Ost-Fenster seitlich der Kanzel mit künstlerischer Verglasung durch die Glasmalerei-Werkstatt Wilhelm Franke, Naumburg a.d. Saale, ausgestattet; zeitnah entstanden auch neues Gestühl und Lampen, von denen noch Rad- und Wandleuchter erhalten sind.
  • Zwischen Hilgershausen und Kammerbach liegt die Höhle des Hohlsteins, einer der größten Höhlenräume Hessens.
  • Altes Gericht, ehemaliger Richtplatz, heute Schutzhütte und Rastplatz auf der Vollunge

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Hilgershausen, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Haushaltsplan 2017. (PDF; 7,71 MB) Stadt Bad Sooden-Allendorf, archiviert vom Original; abgerufen am 21. Juni 2018.
  3. a b Ortsteile. In: Internetauftritt. Stadt Bad Sooden-Allendorf, abgerufen am 21. Juni 2018.
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 32. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 410.
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; KK kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Bad Sooden-Allendorf, abgerufen im Februar 2023.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 52 und 108, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  8. Ortsbeiratswahl Hilgershausen. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  9. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Bad Soden-Allendorf, abgerufen im März 2023.
  10. HStAM Bestand 22 a 1 Nr. 329.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hilgershausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien