Hiroshi Osada

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Hiroshi Osada (japanisch Osada Hiroshi, 長田 弘; geboren 10. November 1939 in Fukushima; gestorben 3. Mai 2015 in Tokio) war ein japanischer Poet, Kinderbuch-Autor, Literaturkritiker, Übersetzer und Essayist.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hiroshi Osada absolvierte ein Studium der deutschen Literatur an der Waseda-Universität. Während des Studiums gründete er das Poesiemagazin „Tori“ (鳥) – „Vogel“. Er beteiligte sich an den Magazinen „Chikyū“ (地球) „Erdball“, „Gendai Shi“ (現代詩) – „Gedichte der Gegenwart“, „Shi to Hihyō“ (詩と批評) – „Gedichte und Kritik“ usw. 1965 veröffentlichte er den ersten Gedichtband „Warera Shinsena Tabi“ (われら新鮮な旅人) – „Unsere erfrischende Reise“. Vor dem Hintergrund der politischen Atmosphäre in Japan vom Ampo-Protest[A 1] bis zur Zenkyōtō-Bewegung[A 2] beschreibt Osada seine Gefühle. Er ist irritiert und frustriert, gibt aber dennoch die Hoffnung auf Besserung der politischen und sozialen Verhältnisse nicht auf. Er hofft, durch frische poetische Leistung in den 1960er Jahren dazu beizutragen.

Von 1971 bis 1972 war Osada als „Visiting poet“ im Rahmen des „International Creative Program“ an der Iowa State University in den USA tätig.

Zu seinen Publikationen gehören die Essay-Sammlung „Jojō no henkaku – Sengo no shi to kōi“ (抒情の変革――戦後の詩と行為) – „Änderung der lyrischen Gestaltung – Gedichte der Nachkriegszeit und ihre Wirkung“ und „Nijū no shikō – Shi to shi denai moni“ (二重の思考 – 詩と詩でないもの) – „Zweimal nachgedacht – Gedichte und solche, die keine sind“ 1969.

Osada wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet, darunter 1982 mit dem Mainichi-Kulturpreis für „Watashi no nijūseiki shōten“ (私の二十世紀書店) – „Meine Buchhandlung des 20. Jahrhunderts“, und 2013 mit dem Mainichi-Kunstpreis für „Kiseki – mirakuru“ (奇跡-ミラクル-) – „Wunder – Wunder –“.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Ampo-Protest (安保闘争, Ampo tōsō) bezeichnet den Widerstand der Bevölkerung gegen den Sicherheitsvertrag (安全保障, Anzen hoshō) mit den USA, der die fortgesetzte Stationierung amerikanischer Truppen auf japanischem Boden erlaubte.
  2. Die Zenkyōtō-Bewegung (全共闘運動, Zenkyōtō undō) war eine Studentenbewegung, die sich für eine Modernisierung des Universitätsystems, z. T. durch gewaltsame Besetzung von Gebäuden, einsetzte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • S. Noma (Hrsg.): Osada Hiroshi. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1159.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]