Histiophrynidae

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Histiophrynidae

Histiophryne psychedelica

Systematik
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Armflosser (Lophiiformes)
Unterordnung: Fühlerfischähnliche (Antennarioidei)
Familie: Histiophrynidae
Wissenschaftlicher Name
Histiophrynidae
Arnold & Pietsch, 2011

Die Histiophrynidae sind eine Fischfamilie aus der Ordnung der Armflosser (Lophiiformes). Im Deutschen werden die Tiere als Anglerfische oder Fühlerfische bezeichnet, was aber zu Verwechselungen mit Arten aus den Familien Antennariidae, Rhycheridae und Tathicarpidae führen kann. Die Histiophrynidae wurden erst 2011, damals noch als Unterfamilie der Anglerfische (Antennariidae), bei einer Revision dieser Gruppe durch Rachel J. Arnold und dem Armflosserexperten Theodore W. Pietsch beschrieben und der Name von der Typusgattung Histiophryne abgeleitet. Die Familie hat ein begrenztes Verbreitungsgebiet, das sich im Indopazifik von Taiwan bis Tasmanien erstreckt, mit der größten Artenvielfalt im Malaiischen Archipel, während die Antennariidae weltweit in tropischen und subtropischen Meeren vorkommen.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie alle Anglerfische besitzen die Histiophrynidae den für alle Anglerfische typischen kurzen, seitlich abgeflachten Körper. Sie sind schuppenlos und zeigen als typisches Merkmal eine aus dem ersten Hartstrahl der Rückenflosse gebildete „Angel“ (Illicium) mit anhängendem Köder (Esca). Von den Antennariidae unterscheiden sich die Histiophrynidae durch den Verlust des Mesopterygoid, eines Knochens zwischen Pterygoid (Flügelbein) und Metapterygoid, und Teil der Orbita, und der Epurale, eines länglichen, freistehenden Knochens im Schwanzflossenskelett, hinter dem letzten Neuralbogen der Wirbelsäule.[1] Außerdem fehlt die Pharyngobranchiale I (Teil des Kiemenskeletts).[2]

Ein weiteres Merkmal der Familie ist die Brutpflege durch das Weibchen, das die Eier mit sich herumträgt und die direkte Entwicklung der Jungfische unter Umgehung eines Larvenstadiums, während die Antennariidae keine Brutpflege betreiben, Freilaicher sind und aus den Eiern pelagische Larven schlüpfen. In Anpassung an diese unterschiedlichen Fortpflanzungsstrategien weisen die Ovarien der Weibchen von Antennariidae und Histiophrynidae eine unterschiedliche Morphologie auf.[1]

Phylogenie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb der Anglerfische bilden die Histiophrynidae die Schwestergruppe einer Klade, die von den Familien Tathicarpidae und Tetrabrachiidae gebildet wird. Die von allen drei Familien gebildete Klade ist die Schwestergruppe der Antennariidae.[2]

Das folgende Kladogramm zeigt die verwandtschaftliche Stellung der Histiophrynidae zu den anderen Familien der Anglerfische:[2]

 Antennarioidei 


Rhycheridae


   

Handfische (Brachionichthyidae)



   


Histiophrynidae


   

Tathicarpidae


   

Tetrabrachiidae




   

Antennariidae




Lophiocharon hutchinsi
Lophiocharon lithinostomus

Gattungen und Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Rhycheridae gehören zwei Gattungen mit acht Arten:[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Rachel J. Arnold, Theodore W. Pietsch: Evolutionary history of frogfishes (Teleostei: Lophiiformes: Antennariidae): A molecular approach. Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 62, Issue 1, Januar 2012, doi:10.1016/j.ympev.2011.09.012, S. 117–129.
  2. a b c d Pamela B. Hart, Rachel J. Arnold, Fernando Alda, Christopher P. Kenaley, Theodore W. Pietsch, Destinee Hutchinson, Prosanta Chakrabarty: Evolutionary Relationships Of Anglerfishes (Lophiiformes) Reconstructed Using Ultraconserved Elements. Molecular Phylogenetics and Evolution, März 2022, 107459, doi: 10.1016/j.ympev.2022.107459

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]