Hohenrode (Rinteln)

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Hohenrode
Stadt Rinteln
Koordinaten: 52° 10′ N, 9° 9′ OKoordinaten: 52° 10′ 15″ N, 9° 9′ 3″ O
Einwohner: 573 (31. Dez. 2018)[1]
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31737
Vorwahl: 05751
Hohenrode (Niedersachsen)
Hohenrode (Niedersachsen)

Lage von Hohenrode in Niedersachsen

rechts neben den Seen der Ort aus der Luft gesehen
rechts neben den Seen der Ort aus der Luft gesehen

Hohenrode ist ein Ortsteil der Stadt Rinteln im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen.

Durch den Ort führt die Landesstraße L 433. Die Weser fließt am nördlichen Ortsrand. Nicht weit von Hohenrode befindet sich die Auto-Weserfähre Großenwieden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung wurde erstmals im Jahr 1033 als „Honredere“ in den Quellen des Mindener Bistums erwähnt. Im 16. Jahrhundert sind fünf Vollmeier- und zwei Halbmeierhöfe sowie vier Kleinkötnerhöfe nachgewiesen, die Zahl der Höfe blieb für die nächsten Jahrhunderte im Großen und Ganzen aufgrund des meierstättischen Rechts konstant.

Die Quäkergemeinde in Hohenrode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang der 1790er-Jahre existierte hier eine der wenigen Quäker-Ansiedlungen in Deutschland. General von Loßberg, der mit Soldaten aus dem Schaumburger Land im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gekämpft hatte, brachte das Quäkertum mit. In der Chronik dokumentiert ist die Geschichte der Familien von Friedrich Flake und Johann Hermann. Schon bald wurde Anstoß genommen an den Verhaltensweisen der Quäker, Klerus und Obrigkeit sahen sich in ihrer Autorität bedroht. Es kam zum Versammlungsverbot seitens des Pastors und der Kirchenältesten, an das sich die Quäker aber nicht hielten. Bürger wurden aufgefordert, den Quäkerfamilien keine Lebensmittel zu verkaufen. Auch das hielt die Quäker nicht davon ab, die Kirchensteuer zu verweigern und den Pfarrer als „Pfaffen“ zu bezeichnen. Die Ereignisse eskalierten bis zum Hochfürstlichen Amt zu Schaumburg. Es folgte 1791 die Zwangstaufe des Sohns der Schüttemeiers, und Schüttemeier und seine Freunde wurden in das Gefängnis gesteckt. Doch trotz dieser Behandlung blieben die Quäkerfamilien unbeugsam, was dazu führte, dass die Familien Schüttemeier und Flake 1792 wegen Widersetzlichkeit gegen die Landesgesetze des Landes verwiesen und ihre Grundstücke und Häuser zwangsweise verkauft wurden. Viele Hohenroder zollten den Vertriebenen aber wegen ihrer Standhaftigkeit offenkundigen Respekt. Die Schüttemeier und Flake fanden Exil im toleranten Bad Pyrmont.[2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat, der die Rintelner Ortsteile Hohenrode und Strücken gemeinsam vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 65,9 %
 %
30
20
10
0
28,7 %
27,5 %
17,2 %
13,2 %
10,8 %
2,6 %
DGSa
DGHb
WGSf
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Dorfgemeinschaft Strücken
b Dorfgemeinschaft Hohenrode
f Wählergemeinschaft Schaumburg in Hohenrode-Strücken

werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der letzten Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[3]

Ortsrat 2021
1
1
2
2
1
Insgesamt 7 Sitze

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Sehenswürdigkeiten von Hohenrode zählen neben der kleinen Kirche Sankt Petri et Andreae die Burg Hohenrode (Hünenburg), eine ehemalige Wallburg südwestlich der Ortschaft.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerbestandsstatistik 2018. Abgerufen am 21. November 2019.
  2. Sie ziehen vor der Obrigkeit nicht den Hut und verweigern Zahlungen Landes-Zeitung vom 16. Oktober 2012
  3. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.