Holßel

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Stadt Geestland
Wappen von Holßel
Koordinaten: 53° 41′ N, 8° 37′ OKoordinaten: 53° 41′ 18″ N, 8° 37′ 0″ O
Höhe: 0 m ü. NHN
Fläche: 19,85 km²[1]
Einwohner: 840 (30. Jun. 2017)[2]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Eingemeindet nach: Langen
Postleitzahl: 27607
Vorwahl: 04742
Holßel (Niedersachsen)
Holßel (Niedersachsen)

Lage von Holßel in Niedersachsen

Holßel in der Stadt Geestland
Holßel in der Stadt Geestland
Luftbild von Nordosten

Holßel (niederdeutsch Holsseln) ist eine Ortschaft der Stadt Geestland im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Holßel befindet sich an der Landesstraße 135 zwischen den Städten Bremerhaven und Cuxhaven.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Midlum
(Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste)
Dorum
(Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Neuenwalde
Mulsum
(Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste)
Sievern

(Quelle:[3])

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historisch lässt sich eine frühere Zugehörigkeit Holßels zur Börde Debstedt und zum Amt Bederkesa nachweisen. Während der Franzosenzeit um 1810 gehörte Holßel wenige Jahre zur Kommune Neuenwalde im Kanton Dorum. Später wechselte die Gemeinde zum Amt Dorum (1852–1885) und danach zum Kreis Lehe (1885–1932), Landkreis Wesermünde (1932–1977) beziehungsweise Landkreis Cuxhaven.

Den Status einer Landgemeinde erhielt das Dorf 1840; die gleichnamige Gemarkung wurde 1876 gebildet.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Regesten der Erzbischöfe von Bremen, Bd. I wurde die Ortschaft Holßel bereits im Jahre 1280 erwähnt und in den alten Schriften „Holselo“ oder auch „Holcelo“ genannt.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Holßel schloss sich 1971 als Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Neuenwalde an, die allerdings 1974 mit der Neugliederung der Gemeinden aufgelöst wurde.

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurde der Ort ein Teil der Gemeinde (später Stadt) Langen.[4] Diese schloss sich zum 1. Januar 2015 mit den Gemeinden der Samtgemeinde Bederkesa zur neuen Stadt Geestland zusammen.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1961 1970 1973 2017
Einwohner 489 499 568 563 855 760 774 770 767 840 ¹
Quelle [6] [7] [8] [9] [1] [2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 74,89 %
 %
50
40
30
20
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0
48,4 %
36,9 %
9,2 %
5,5 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Bürgerfraktion - WG Stadt Geestland

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat von Holßel setzt sich aus fünf Ratsmitgliedern zusammen:[10]

(Stand: Kommunalwahl 12. September 2021)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbürgermeister von Holßel ist Kai Niemczyk (SPD). Sein Stellvertreter ist Reiner Wardelmann (BFG)[10]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Holßel stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[11] Auf der Ratssitzung am 9. Juli 1963 wurde die Entscheidung für dieses Wappen getroffen.[12]

Wappen von Holßel
Wappen von Holßel
Blasonierung: „In Silber über grünem, mit einer aufgerichteten silbernen Hirtenschaufel belegten Hügel zwei bewurzelte grüne Tannen.“[11][12]
Wappenbegründung: Das Dorf wird 1280 als „Holcelo“ urkundlich erwähnt. Auf die Bedeutung von „lo“ = Gehölz weisen die Tannen hin. Der Hügel erinnert an die Lage Holßels am Rande des Geestrückens der Hohen Lieth und die Hirtenschaufel an die früher sehr wichtige Schafzucht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • Dirk Lohman (1730–1814), ostfriesischer Orgelbauer in Emden, er vollendete 1756 den Orgelneubau der Französisch-reformierten Kirche in Emden, 1897 wurde die Orgel der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Holßel geschenkt und entging auf diese Weise der Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg
  • Hans Aust (1926–1984), Lehrer und prähistorischer Archäologe, 1953 erfolgte die Ausgrabung einer kaiserzeitlichen Siedlung bei Holßel, seit 1966 war er als Kreisarchäologe des Landkreises Cuxhaven tätig

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Göhler (Hrsg.): Kirchengut und Pastors Lehen. Das Hoßeler Lagerbuch von 1791. Bremerhaven 2005, ISBN 3-931771-42-3.
  • Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Holßel (Hrsg.): Chronik/Festschrift: „Soli Deo Gloria – 1111 Holßel 2011“. Holßel 2011 (Digitalisat [PDF; 2,2 MB; abgerufen am 10. Dezember 2021]).
  • Ortsrat Holßel, Stadt Geestland, Jürgen Prott (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Holssel von 1918 bis 2015. Kellner Verlag, Bremen 2016, ISBN 3-95651-120-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Holßel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 10. Dezember 2021]).
  2. a b Laut Stadt Geestland am 30. Juni 2017
  3. Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 24. September 2020.
  4. Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 11 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
  5. Gesetz über die Neubildung der Stadt Geestland, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 26/2012. Hannover 8. November 2012, S. 430, S. 4 (Digitalisat (Memento vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) [PDF; 454 kB; abgerufen am 25. September 2018]).
  6. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Lehe. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  7. Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 39).
  8. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
  9. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 105 (Digitalisat).
  10. a b Der Ortsrat von Holßel. In: Bürgerinformationssystem Stadt Geestland. Abgerufen am 10. Dezember 2021.
  11. a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  12. a b Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Holßel (Hrsg.): Chronik/Festschrift: „Soli Deo Gloria – 1111 Holßel 2011“. Holßel 2011, S. 60 (Digitalisat [PDF; 2,2 MB; abgerufen am 10. Dezember 2021]).
  13. Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Holßel. In: holssel.reformiert.de. Abgerufen am 10. Dezember 2021.