Homosexualität auf den Philippinen

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Geografische Lage der Philippinen

Homosexualität ist auf den Philippinen nicht strafbar, unterliegt aber in dem katholisch geprägten Land immer noch Tabus, auch wenn sie seit Beginn des 21. Jahrhunderts zunehmend gesellschaftlich akzeptiert wird.

Legalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schutzalter liegt bei 12 Jahren.[1] Prostitution ist unter 18 Jahren gesetzlich verboten.

Antidiskriminierungsgesetze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein im Jahre 2000 entworfenes Antidiskriminierungsgesetz scheiterte 2004 im philippinischen Senat. Seit März 2009 können homosexuelle Menschen offen im Militär dienen.[2]

Im Oktober 2017 verabschiedete das philippinische Parlament ein Gesetz zum Schutz der sexuellen Orientierung gegen Diskriminierung.[3]

Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine gleichgeschlechtliche Ehe oder eingetragene Partnerschaft wurde bisher auf den Philippinen gesetzlich nicht erlaubt. Im Dezember 2017 erklärte der Präsident der Philippinen Rodrigo Duterte seine Absicht, die gleichgeschlechtliche Ehe auf den Philippinen zu ermöglichen.[4]

Gesellschaftliche Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der auf den Philippinen lebende peruanische Popsänger japanischer Abstammung, Sebastian Castro, hat mit seiner Musik viel dazu beigetragen, die Akzeptanz in der jungen Bevölkerung auf den Philippinen weiter wachsen zu lassen. Dort ist er ein Superstar und der einzige offene prominente Schwule des Landes ohne die philippinische Staatsangehörigkeit.

Laut einer Umfrage des Pew Research Center im Jahr 2013 waren 73 % der befragten Filipinos der Meinung, dass die Gesellschaft Homosexualität akzeptieren solle (zum Vergleich Australien: 79 %, Japan: 54 %).[5]

LGBT-Kultur

Eine LGBT-Community gibt es in geringem Umfang nur in der Hauptstadt Manila. Das Magazin Outragemag ist das bedeutendste LGBT-Magazin auf den Philippinen. Mehrere LGBT-Bürgerrechtsorganisationen wie LAGABLAB, die International Gay and Lesbian Human Rights Commission (IGLHRC), Lesbian Advocates in the Philippines (LEAP) sowie Amnesty International-Pilipinas unterstützen den Ausbau der LGBT-Rechte auf den Philippinen. Die erste Gay Pride-Parade erfolgte am 26. Juni 1994 in Manila auf dem Quezon Memorial Circle.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bobby Benedicto: The Haunting of Gay Manila: Global Space-Time and the Specter of Kabaklaan. In: GLQ: A Journal of Lesbian and Gay Studies. Band 14, Nr. 2/3, 1. Juni 2008, S. 317–338 (englisch; Kabaklaan ist die Kultur der homosexuellen Bakla; doi:10.1215/10642684-2007-035).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gesetzestext: Republic Act No. 8353 (The Anti-Rape Law of 1997). In: Chan Robles Virtual Law Library. 1997, abgerufen am 10. November 2019 (englisch).
  2. Jennifer Vanasco: Philippines ends ban on gays in military. (Memento vom 4. März 2009 im Internet Archive) In: 365 gay: News. 3. März 2009, abgerufen am 10. November (englisch).
  3. Meldung: International: Philippinisches Parlament stimmt einstimmig für LGBTIQ-Schutz. In: Mannschaft-Magazin. Bern, 20. September 2017, abgerufen am 10. November; Zitat: „Diskriminierende Handlungen gegen LGBTIQ werden mit Geldstrafen oder sogar Haft bis zu sechs Jahren geahndet“.
  4. Nicola Smith: Philippine President Rodrigo Duterte backs same-sex marriage. In: Telegraph.co.uk. 18. Dezember 2017, abgerufen am 10. November (englisch).
  5. Pew Research Center: Pew Research Global Attitudes Project: The Global Divide on Homosexuality. In: pewresearch.org. 4. Juni 2013, abgerufen am 10. November 2019 (englisch); Zitat: „In the Asia/Pacific region, where views of homosexuality are mostly negative, more than seven-in-ten in Australia (79 %) and the Philippines (73 %) say homosexuality should be accepted by society; 54 % in Japan agree.“