Horizon-Klasse (2007)

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Horizon-Klasse
Forbin (D620)
Forbin (D620)
Übersicht
Typ Zerstörer
Einheiten 4
Bauwerft

Fincantieri, DCN, Thales, Leonardo

Bestellung 27. Oktober 2000
Auslieferung Seit 2007
Dienstzeit

Seit 2008

Technische Daten
Verdrängung

Maximal: 7050 ts (mit Zusatzmodulen)

Länge

152,87 m

Breite

20,3 m

Tiefgang

5,4 m

Besatzung

174 (davon 26 Offiziere und 110 Unteroffiziere)

Antrieb
Geschwindigkeit

29 kn (Gasturbinen), 18 kn (Diesel)

Reichweite

7000 nm bei 18 kn, 3500 nm bei 25 kn

Bewaffnung
Führungselektronik

Sonar:

  • Thompson/Marconi UMS 4110 CL
Hubschrauber

Zwei NH90 oder AW101

Die Horizon Common New Generation Frigate (CNGF) ist eine Fregattenklasse der französischen und italienischen Marine. Die italienischen Schiffe heißen Andrea Doria (D 553) und Caio Duilio (D 554), die französischen Forbin (D 620) und Chevalier Paul (D 621). In beiden Marinen werden sie mittlerweile als Zerstörer (Destroyer) klassifiziert.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Scheitern des NFR-90-Projektes begannen Großbritannien, Frankreich und Italien 1993 mit den Planungen, von denen sich Großbritannien jedoch 1999 wegen industriepolitischen Differenzen zurückzog (siehe Daring-Klasse). Frankreich und Italien führten das Projekt weiter und bauten zunächst jeweils zwei Schiffe. Die Bauaufträge im Wert von 2,8 Mrd. Euro gingen an das paritätische Joint-Venture Horizon SAS (Thales, DCN, Leonardo, Fincantieri).

Die französischen und italienischen Zerstörer sind zu 90 % baugleich. Es handelt sich in erster Linie um Führungs- und Flugabwehrschiffe, die in einem kleineren Flottenverband als Flaggschiffe fungieren und diese gegen Angriffe aus der Luft verteidigen sollen. Sie sind darüber hinaus auch zur Seezielbekämpfung und zur U-Boot-Jagd ausgelegt.

Eine leichtere Mehrzweckversion dieser Schiffe, die Fregatten der Bauart FREMM, ersetzten in der französischen und der italienischen Marine verschiedene ältere Fregattenklassen.

Die beiden italienischen Schiffe der Horizon-Klasse ersetzten die beiden bereits zuvor ausgemusterten Zerstörer der Audace-Klasse. Ursprünglich war geplant, die beiden Zerstörer der De-la-Penne-Klasse später durch zwei weitere Schiffe der Horizon-Klasse abzulösen. Ähnliche Planungen gab es auch in Frankreich. Die Planungen für zusätzliche Schiffe einer eventuell weiterentwickelten Horizon-Klasse wurden wegen finanzieller Schwierigkeiten in beiden Ländern aufgegeben. Stattdessen wurde eine auf Flugabwehr ausgerichtete Variante der FREMM beschafft.

Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Bau der ersten Module der Forbin und der Andrea Doria wurde 2002 begonnen, die Kiellegung erfolgte 2004, die Erprobung begann 2006. Chevalier Paul und Caio Duilio folgten etwa ein Jahr später.

Mit der „Indienststellung“ ist in nachstehender Liste das Erreichen der uneingeschränkten Einsatzfähigkeit (Full Operational Capability) und die Eingliederung in aktive Flottenverbände gemeint. Die beiden italienischen Schiffe operieren von Tarent und La Spezia aus,[1] die französischen Schiffe von Toulon.

Namensgeber der Einheiten sind Andrea Doria und Gaius Duilius, Claude de Forbin und Jean-Paul de Saumeur.

Kennung Name Werft Baubeginn Stapellauf Indienststellung
D620 Forbin DCN Lorient 4. April 2002 10. März 2005 Dezember 2008
D621 Chevalier Paul DCN Lorient 23. Oktober 2003 12. Juli 2006 Juni 2009
D553 Andrea Doria Fincantieri Riva Trigoso 19. Juli 2002 14. Oktober 2005 22. Dezember 2007
D554 Caio Duilio Fincantieri Riva Trigoso September 2003 23. Oktober 2007 Januar 2010

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptabmessungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Länge über alles: 152,9 m
  • Maximale Breite: 20,3 m
  • Konstruktionshöhe 11,8 m
  • Verdrängung: 5600 ts (standard), 6635 ts (maximal), 7050 ts (mit Zusatzmodulen)

Antriebsanlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2 Gasturbinen GE/Avio LM2500, 41 MW (CODOG)
  • 2 Dieselmotoren 8,6 MW
  • 4 E-Generatoren mit je 1,6 MW
  • Höchstgeschwindigkeit: 29 kn (18 kn Diesel)
  • Reichweite: 7000 sm bei 18 kn

Bewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Flugabwehrraketensystem PAAMS mit 48 (+16) Raketen und EMPAR-Multifunktionsradar
  • Raketenstarter für Exocet bzw. Teseo-Mk.2/A-Seezielflugkörper
  • 2 Geschütze Oto Melara 76/62 mm (auf den italienischen Schiffen werden 3 Geschütze eingerüstet)
  • 2 × 25-mm-Kanonen Oerlikon-Oto KBA (italienische Schiffe) bzw. 2 × 20-mm-Kanonen Giat 20F2 (französische Schiffe)
  • 2 × 3 Torpedorohre für MU90-Torpedos
  • Torpedoabwehrsystem SLAT
  • Bordhubschrauber NH90 bzw. AW101

Besatzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Besatzung: 174 Mann (+32 bei Bedarf)

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Horizon-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Comandi Dipendenti - Marina Militare. Abgerufen am 7. Dezember 2022 (italienisch).