Horst Kalthoff

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Horst Kalthoff (* 9. Juni 1926 in Bremen; † 17. April 2017 in Berlin)[1] war ein deutscher Augenarzt und Autor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kalthoffs Schulbesuch in Bremen ab 1933 wurde durch den Zweiten Weltkrieg in die Länge gezogen: Wegen der Luftangriffe auf Bremen im April 1941 kam er mit der Kinderlandverschickung nach Sonthofen im Allgäu. Ab Januar 1942 diente er über ein Jahr bei der Heimat-Flakbatterie als Flakwehrmann. Im Februar 1943 rückte er mit seiner Schulklasse für ein Jahr als Luftwaffenhelfer bei der 8. Flak-Division ein. Von Februar bis April 1944 war er beim Reichsarbeitsdienst (RAD) nahe Varel. Ab 1. Juli 1944 leistete er seinen Dienst bei der Luftwaffe (Flakartillerie) und kam nach einer Ausbildung in Breslau dann zur „Frontbewährung“ ins Ruhrgebiet/Dortmund. Vom 13. April 1945 bis zum 6. März 1946 war er zunächst in französischer, dann – ab 11. November 1945 – in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Nach dem Abitur (1948) konnte Kalthoff 1949 mit dem Medizinstudium in Hamburg beginnen. Er schloss es 1955 mit dem Staatsexamen ab. 1955/56 arbeitete er im Hamburger Tropeninstitut, dann am Städtischen Krankenhaus und in der Augenklinik Altona. Von 1956 bis 1963 war er als Tropenarzt in Liberia (Westafrika) tätig. 1963 begann er eine Ausbildung zum Augenarzt in Wuppertal-Barmen, bald danach in Stuttgart. 1969 eröffnete er eine Praxis in Berlin. Zusammen mit Friedrich Kruse gründete er 1974 die Berliner Augenärztliche Fortbildung. Kurz vor seinem 70. Geburtstag (1996) beendete Kalthoff die Praxistätigkeit und begann mit dem Schreiben. Er lebte und arbeitete zuletzt in Berlin.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Augenarzt. Zeitschrift des Berufsverbandes des Augenärzte Deutschlands e.V., Jg. 51 (2017), Heft 3 (Juni), S. 137. ISSN 0004-7902

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Therapie der Framboesia tropica. Dissertation, Typoskript. o. O. 1954.
  • Arzt in Liberia. Liberia, Land und Leute, zwischen 1956 und 1963 sowie seine Geschichte bis zur Gegenwart. Ad Manum Medici, Germering/München 1996, ISBN 3-928027-19-0.
  • Eine Jugend in Bremen und Hamburg 1926–1956. Donat, Bremen 2001, ISBN 3-934836-21-6.
  • Illustrierte Geschichte der Bremer Kalthoff-Familie. Berlin 2002.
  • Emil Felden. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Band XXII (2003), Verlag Traugott Bautz, Spalten 316–319.
  • Insgesamt 7 Artikel im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon.
  • "Ich war Demokrat und Pazifist." Das Leben des deutsch-jüdischen Bürgers Otto Hecht (1900–1973) und das Schicksal seiner Angehörigen. Donat, Bremen 2005, ISBN 3-938275-00-6.
  • Johannes Fuchs – Augenarzt im 20. Jahrhundert – ein Stück Medizingeschichte. Kaden, Heidelberg 2006, ISBN 3-922777-74-0.
  • Die Rutenbergs – Leben im 19. Jahrhundert. Vater Bau- und Brauunternehmer in Bremen, Sohn Augenarzt und Naturforscher. Kaden, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-922777-89-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]