Horst Kruse (Historiker)

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Horst Kruse (geboren 1930 in Hannover[1]) ist ein deutscher Manager, Historiker sowie Autor zahlreicher Publikationen zur Ständegeschichte in den zuvor welfischen Gebieten des heutigen Landes Niedersachsen, zur Stadtgeschichte Hannovers[1] und zu genealogischen Familienzusammenhängen.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Horst Kruse arbeitete bis zu seinem 60. Lebensjahr in der Freien Wirtschaft; zuletzt als Geschäftsführer eines Unternehmens.[1] Bis dahin hatte er etwa seit Beginn seiner zweiten Lebenshälfte beinahe jährlich zum Teil umfangreiche Publikationen insbesondere zu Hof- und Hauseigentümern ehemaliger Ortschaften ab etwa der Mitte des 16. Jahrhunderts veröffentlicht, von denen die meisten in den späteren Grenzen der niedersächsischen Landeshauptstadt lagen.[2] Daneben publizierte Kruse beispielsweise über die städtische Maschziegelei 1353–1860 in den Hannoverschen Geschichtsblättern.[3]

Nach seinem Erwerbsleben studierte Horst Kruse in den 1990er Jahren die Fächer Geschichte, Soziologie und Stadtbaugeschichte an der Universität Hannover,[1] an der er im Herbst 1997 mit seiner Hochschulschrift Stände und Regierung – Antipoden? Die calenbergisch-göttingschen Landesstände 1715–1802 promovierte. Die Arbeit – gefördert von Carl-Hans Hauptmeyer, Heide Barmeyer-Hartlieb, Dieter Brosius und anderen - erschien mit geringfügigen Änderungen zugunsten der Drucklegung als Band 121 in den Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens.[1]

Horst Kruse war Sammler von Primitivgeld. Ein Teil seiner Sammlung wurde vom 10. Juni bis 30. Dezember 1995 in der Sonderausstellung Muschelgeld & Co. im Museum Wolmirstedt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht; das Ausstellungsplakat zeigte ein Farbfoto mit dem Porträt einer jungen Massai mit Glasperlenschmuck.[4]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ahnen der Geschwister Kruse. Hannover 1961.
  • Hannover-Ahnen. Auszug aus der Ahnentafel der Geschwister Kruse. 96 Ahnenstämme, die die Stadt Hannover berühren. Insgesamt sind 537 Familien erwähnt. Hannover 1962.
  • Die Meierhöfe zu Limmer/Hannover in der älteren Zeit. Mit einer Genealogie der Familie Ostermeyer. Hannover 1963.
  • Bornumer Hofbesitzer- und Familienkunde. Bornum in Calenberg, später Teil von Linden, heute Ortsteil von Hannover. H. Kruse, Hannover, Körtingsdorf 7 1965
  • Familie Hap, Happ, Happe von Hapberg, Happberg, Hapenberg, Versuch einer Genealogie. Hannover 1966.
  • Reiche-Genealogien. Vorkommensammlung der Familien mit dem Namen Reiche im Raum Hameln, Hannover, Wolfenbüttel, Braunschweig mit Nachkommenausstrahlungen bis nach Österreich und Südafrika. 1967.

In der Reihe Materialien zur Ortsgeschichte hannoverscher Stadtteile:

  • Band 1: Badenstedter Hof- und Hausbesitzer. 1550–1978. 2. Auflage, Gehrden-Everloh, Am Sonnenhang 12: H. Kruse, 1978.
  • Band 2 und 3: Ricklinger Hof- und Hausbesitzer. 1550–1978. 2 Bände, 583 Seiten mit zahlreichen Illustrationen, 1979.
  • Band 4 und 5: Glocksee Hof- und Hausbesitzer. 1550–1977. 2 Teile, 1979, 1980.
  • Band 6: Ohe, Hof- und Hausbesitzer. 1550–1977. 1980.
  • Band 7: Bornumer und Körtingsdorfer Hof- und Hausbesitzer. 1550–1978. 1980.
  • Band 8 bis 15: Lindener Hof- und Hausbesitzer 1550–1980 der 1839 bereits bebauten Grundstücke. 8 Teile, 2274 Blatt mit zahlreichen Illustrationen, 1981–1983.
  • Band 16: Davenstedter Hof- und Hausbesitzer 1550–1980. 1991.
  • Band 17: Limmer Hof- und Hausbesitzer 1550–1979. 1998.
  • Band 18: Die Kaulbachstraße und die Eilenriede. Die Bebauungsentwicklung von Hannover-Kleefeld, vornehmlich des Philosophenviertels, unter besonderer Beachtung der Hauseigentümer in der Kaulbachstraße. Hrsg.: Eberhard Brenske, 167 S., ill., Hannover-Everloh 2001.
  • Band 19: Die Entwicklung der Vorstadt Hannover seit 1315 am Beispiel der Bebauung der Ufergrundstücke des Schiffgrabens vom Moor bis in die Masch und der Hausbesitzer bis 1979. 2003.
  • Band 20: Ahlemer Hof- und Hausbesitzer. 1585 bis 1979. 2003.
  • Band 21: Velber Bauernhöfe und Hausbesitzer 1585 bis ins 20. Jahrhundert. 2004.
  • Band 22: Besiedlung der Kleinen Bult und Verzeichnis der Hauseigentümer im Zooviertel Hannover. Nachweis der Architekten, Bauherrn und Hauseigentümerim Zooviertel Hannover nach den Adressbüchern Hannover bis 1979. 2006.
  • Band 23: Hannoversche Hauseigentümer 1248–1979. Teil 1: Grundstücke im Leinstraßenquartier. Nebentitel Leinstraßenquartier. 2007.

sowie:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Vorwort [ohne Paginierung], sowie Zum Autor auf dem Buchrücken von Kruses Publikation Stände und Regierung – Antipoden? Die calenbergisch-göttingschen Landesstände 1715–1802 ( = Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens. Band 121), zugleich Dissertation 1997 an der Universität Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2000, ISBN 3-7752-5836-1.
  2. a b Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  3. Horst Kruse: Die städtische Maschziegelei 1353–1860. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Neue Folge Band 53, S. 245 ff.
  4. Ausstellungsplakat Sonderausstellung „Muschelgeld & Co. Primitivgeldsammlung von Horst Kruse, Everloh“ auf der Seite museum-digital.