Horst Rau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Horst Rau
Horst Rau (1986)
Personalia
Geburtstag 9. Januar 1949
Geburtsort DresdenDeutschland
Sterbedatum 2. Dezember 2020
Position Mittelfeld
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1968–1973 Dynamo Dresden II
1968–1974 Dynamo Dresden 82 (11)
1974–1976 FSV Lokomotive Dresden
1983 BSG Fortschritt Bischofswerda
Stationen als Trainer
Jahre Station
1981–1982 BSG Stahl Freital
1982–1987 BSG Fortschritt Bischofswerda
1989–1990 BSG Fortschritt Bischofswerda
1994–1997 Dresdner SC
1999–2003 FC Stahl Riesa 98
2004–2006 Radebeuler BC 08
2007 FSV Budissa Bautzen
2008–2009 SV Wesenitztal
2009–2011 Meißner SV 08
2012–2013 FV Eintracht Niesky
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Horst Rau (* 9. Januar 1949 in Dresden; † 2. Dezember 2020) war ein deutscher Fußballspieler und -trainer. In der höchsten Spielklasse der DDR, der Oberliga, war er für die SG Dynamo Dresden aktiv, mit der er zweimal Meister und einmal Pokalsieger wurde.

Fußballlaufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rau kam 1968 als 19-jähriger Stürmer und mit einer Ausbildung als Dekorationsmaler von Lok Dresden zu Dynamo Dresden. Hier spielte er zunächst in der 2. Mannschaft und war am Aufstiegskampf der Ersten, die gerade aus der Oberliga abgestiegen war, nicht beteiligt. Dynamo schaffte den sofortigen Wiederaufstieg, und bereits am 4. Spieltag der Saison 1969/70 kam Rau in der Oberliga zum Einsatz. Am 6. September 1969 wurde er in der Begegnung BFC Dynamo – Dynamo Dresden (3:1) in der 75. Minute für den Mittelfeldspieler Meinhard Hemp eingewechselt. In seiner ersten Oberligasaison absolvierte Rau 17 von 26 ausgetragenen Punktspielen und kam überwiegend im Angriff zum Einsatz. In der Saison 1970/71 spielte Rau nur in der Rückrunde in der 1. Mannschaft, nun im Mittelfeld. Mit nur 13 Punktspieleinsätzen war es trotzdem eine erfolgreiche Saison für ihn, denn Dynamo Dresden schloss die Spielzeit mit dem Double aus Meisterschaft und Pokalsieg ab. Am Gewinn des FDGB-Pokals war Rau unmittelbar beteiligt, denn er stand 2. Juni 1971 als linker Mittelfeldspieler in der über den BFC Dynamo mit 2:1 siegreichen Mannschaft. Als Meisterspieler und Pokalgewinner kam Rau im Oktober 1971 zu zwei Länderspielen mit der DDR-Nachwuchs-Nationalmannschaft. Die Oberligasaison 1971/72 konnte Rau, nun wieder im hauptsächlich im Angriff eingesetzt, erneut nicht voll durchspielen, und kam nur auf 16 Punktspiele. In der nächsten Spielzeit wurde er wieder in das Mittelfeld zurückgenommen und absolvierte diesmal alle 26 Oberligapunktspiele. Nachdem er in der Saison 1973/74 noch auf neun Oberligaspiele in der Hinrunde absolviert hatte, kam er in der Rückserie nur zu einem fünfminütigen Kurzeinsatz beim 2:2 gegen Wismut Aue am 2. Februar 1974. Im Sommer 1974 endete Raus Oberligalaufbahn; innerhalb von sechs Jahren hatte er in 82 Spielen mitgewirkt und dabei elf Tore erzielt. Von den 14 während seiner Oberligazeit ausgetragenen Europapokalspielen bestritt er elf Partien (ein Tor).

Zur Saison 1974/75 wechselte Rau zur unterklassigen FSV Lokomotive Dresden, für die er noch zwei Jahre aktiv war und seine Laufbahn beendete.

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende seiner Laufbahn als aktiver Fußballspieler begann Rau als Trainer zu arbeiten. Zunächst war er bei den unterklassigen Mannschaften von Motor Cossebaude und Stahl Freital tätig. Zu Beginn der Saison 1982/83 übernahm er das Traineramt beim DDR-Ligisten Fortschritt Bischofswerda, mit dem er 1986 in die Oberliga aufstieg. Da Fortschritt die Klasse jedoch nicht halten konnte, wurde Rau im Sommer 1987 entlassen. Er ging daraufhin zum Bezirksligisten Fortschritt Neustadt, mit dem er zwar dreimal Bezirksmeister wurde, aber ebenso oft in den Aufstiegsspielen zur DDR-Liga scheiterte. Nach Einführung des DFB-Spielbetriebs in Ostdeutschland kehrte Rau 1990 noch einmal für eine Saison nach Bischofswerda, zum nunmehrigen Bischofswerdaer FV, zurück. Anschließend war er nur noch bei niederklassigen Vereinen tätig: Riesaer SV, Dresdner SC, FC Stahl Riesa 98, Radebeuler BC 08, FSV Budissa Bautzen und SV Wesenitztal. Im Juli 2009 übernahm Rau das Training des siebentklassigen Bezirksligisten Meißner SV 08. Ab Juli 2011 war er als Jugendtrainer und Nachwuchskoordinator beim Radebeuler BC 08 tätig, ehe er im Juli 2012 nach Niesky wechselte. Er übernahm die in die Bezirksliga Ost aufgestiegene 1. Mannschaft des FV Eintracht Niesky[1] und beendete mit ihr die Saison als Vizemeister hinter dem Lokalrivalen SV See 90. Nach einem schlechten Start in die Saison 2013/14 trat Rau Mitte Oktober 2013 vom Traineramt zurück,[2][3] nachdem die Mannschaft zuvor beim Tabellenletzten Hoyerswerdaer SV 1919 nicht über ein 2:2-Unentschieden hinausgekommen war.

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang Dezember 2020 starb Horst Rau im Alter von 71 Jahren an einer Krebserkrankung,[4][5] an der er seit 2017 litt. Er war verheiratet und hatte vier Kinder.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Horst Rau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Warm anziehen in Niesky! Dresdner SC, 1. November 2012, abgerufen am 8. Januar 2017.
  2. Wem die Stunde schlägt… NFV Gelb-Weiß Görlitz 09, 24. Oktober 2013, abgerufen am 8. Januar 2017.
  3. Holger Zimpel: Packendes Wochendderby steht jetzt in Niesky an. In: Lausitzer Rundschau. 29. November 2013, abgerufen am 8. Januar 2017.
  4. Jochen Leimert: Dynamo Dresden trauert um Horst Rau, sportbuzzer.de. 6. Dezember 2020
  5. Nach schwerer Krankheit: Dynamo-Idol Rau gestorben, bild.de, 6. Dezember 2020
  6. Dynamos Europapokal-Held stirbt mit 71 Jahren, saechsische.de, 6. Dezember 2020