Hugo Rochs

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Hugo Rudolf Rochs (* 17. Juli 1849 in Spremberg; † 14. April 1934[1] in Berlin) war ein deutscher Mediziner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hugo Rochs war ein Sohn des Oberpostsekretärs Wilhelm Rochs (1826–1865) und Ottilie, geb. Lehmann. Rochs besuchte das Gymnasium in Guben und begann im Herbst 1868 ein Studium an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Am 22. Juli 1870 trat er der Kaiserlichen Marine bei und kam zur Marine-Artillerie-Abteilung (später wechselte er zum Heer). Vom 25. April 1872 bis 1. April 1873 studierte er am Medicinisch-chirurgischen Friedrich-Wilhelms-Institut in Berlin Medizin. Am 15. März 1873 wurde er promoviert und am 21. Mai 1874 beim Infanterie-Regiment 87 zum Assistenzarzt befördert. 1876 wurde er im 1. Garde-Ulanen-Regiment Oberarzt und 1881 Stabsarzt. Am 14. Oktober 1882 wurde er als Bataillonsarzt des Infanterie-Regiments 61 an das Medicinisch-chirurgischen Friedrich-Wilhelms-Institut kommandiert[2] und hier bis 20. April 1886 tätig.

Im Feldartillerie-Regiment 4 wurde er 1892 Oberstabsarzt und Regimentsarzt. 1893 kam er in das 2. Garde-Feldartillerie-Regiment und 1895 in das Eisenbahn-Regiment 3. Als Divisionsarzt der 25. Division wurde er 1898 zum Generaloberarzt befördert. 1901 war er Generalarzt des XVII. Armee-Korps. Später wurde er Inspekteur der 1. Sanitäts-Inspektion in Posen und schied am 10. September 1908 als Generalarzt als dem aktiven Dienst aus.

Er war Hausarzt des Grafen Alfred von Schlieffen,[3] worüber er ein Buch schrieb. Dieses Buch erhielt Adolf Hitler am 19. Mai 1940 von Arthur Kannenberg geschenkt.[4]

Am 26. Juni 1864 heiratete er Elisabeth Schröpffer.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das persönliche Verband-Material des Feld-Soldaten. In: Langenbecks Archiv für klinische Chirurgie. Band 32, 1885, S. 806 ff.
  • Ueber den Einfluss des Tabaks auf die Gesundheitsverhältnisse der Tabakarbeiter. In: Vierteljahrsschrift für gerichtliche Medizin und öffentliches Sanitätswesen. Band 1, 1889, S. 105 ff.
  • gemeinsam mit Ernst von Bergmann: Anleitende Vorlesungen für den Operations-Cursus an der Leiche. Hirschwald, Berlin 1892.
  • gemeinsam mit Theodor Coste: Ueber traumatische Gelenk- und Hodentuberkulose. In: Veröffentlichungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitätswesens. Heft 35, 1906, S. 1 ff.
  • Aus vergangenen Tagen. Erzählungen aus dem Leben eines Obergeneralarztes. W. Röwer, Berlin 1923.
  • Schlieffen. Vossische Buchhandlung, Berlin 1921.
  • Medizinisch-psychologische Betrachtungen über Heerführung und feldherrliche Begabung. Nornen-Verlag, Berlin 1932.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stammliste der Kaiser Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen. Im Auftrage der Medizinal-Abteilung des Königl. Kriegsministeriums unter Benutzung amtlicher Quellen. Springer-Verlag, Berlin 1910, S. 171.
  • Wer ist's? Band 4, Degener, Leipzig 1909, S. 1156.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Lüdtke: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Nekrolog 1901–1935. Walter de Gruyter, Berlin/Leipzig 1936, S. 974.
  2. Personal-Veränderungen im Sanitäts-Corps. Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen. In: Amtliches Beiblatt zur Deutschen militärärztlichen Zeitschrift. Jahrgang 11, Nummer 11, 1882, S. 65–68, hier S. 66 (Digitalisat).
  3. Oscar Lancken-Wakenitz: Meine dreissig Dienstjahre, 1888–1918: Potsdam--Paris--Brüssel. Verlag für Kulturpolitik, Berlin 1931, S. 60 (Digitalisat).
  4. Andrew Roberts: Feuersturm: Eine Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Verlag C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-70052-1 (Seitenzahl fehlt).