Hugo Triadan

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Hugo Triadan (* 3. Oktober 1930 in Basel; † 11. Oktober 1987 in Hannover) war ein Schweizer Zahnarzt und Hochschullehrer an der Medizinischen Hochschule Hannover und leitete die Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde. Er entwickelte ein weltweit angewandtes Zahnschema für Tiere.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Studium der Zahnmedizin an der Universität Basel, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität Bern promovierte Triadan 1959 zum Dr. med. dent. in Basel. Er praktizierte als Zahnarzt in Laufen im Kanton Basel-Landschaft (früher Kanton Bern). Es folgte eine Assistentenzeit in Kiel, bevor er Oberassistent in Bern wurde. 1966 habilitierte er im Fach Zahnheilkunde mit der Schrift „Über die parodontale Nebenwirkung der chronischen Hydantoinbehandlung“ in Bern.[1] 1971 wurde er zum a. o. Professor ernannt.[2]

Zahnschema nach Triadan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1972 entwickelte er ein Zahnschema für Tiere, das seitdem weltweit angewendet wird. Dabei hat er sich an das FDI-Zahnschema des Menschen angelehnt, das 1960 vom Berliner Hochschullehrer Joachim Viohl entwickelt worden ist.

Unter einem Quadrant versteht man eine Kieferhälfte. Damit besteht das Gebiss aus vier Quadranten. Im FDI-Schema wird die Quadranten-Ziffer der Kennziffer des Zahnes vorangestellt. Dabei werden die Quadranten aus Sicht des Patienten gegen den Uhrzeigersinn durchnummeriert, beginnend mit dem Oberkiefer rechts. Die Zähne wiederum werden jeweils von der Mitte aus nach hinten durchnummeriert. So wird der obere rechte Eckzahn mit den Kennziffern „13“ bezeichnet. Die „1“ steht für den oberen rechten Quadranten, die „3“ für den dritten Zahn von der Mitte aus gerechnet. Der untere linke erste Prämolar erhält analog die Kennziffern „34“.[3] Die Milchzahnquadranten werden entsprechend von 5 bis 8 durchnummeriert.

Im Triadan-Zahnschema werden – zur Unterscheidung mit dem FDI-Zahnschema des Menschen – nach den Quadrantenziffern die Zahnziffern von der Mitte aus rachenwärts mit einer „0“ beginnend gezählt. Es wird auch Three-Digit System (engl.: Drei-Ziffern System) genannt. Demnach erhält der obere rechte erste Schneidezahn die Benennung „101“ (eins – null – eins), der untere linke Eckzahn (Fangzahn) die Benennung „304“ (drei – null – vier).[4][5][6]

Beispiel
Katzengebiss,
30 bleibende Zähne,
26 Milchzähne
Zahnschema nach Triadan
Bleibendes Katzengebiss
oben rechts oben links
108 107 106 105 104 103 102 101 201 202 203 204 205 206 207 208
407 406 405 404 403 402 401 301 302 303 304 305 306 307
unten rechts unten links
Milchzahngebiss (Katze)
oben rechts oben links
507 506 505 504 503 502 501 601 602 603 604 605 606 607
806 805 804 803 802 801 701 702 703 704 705 706
unten rechts unten links

(Incisivi, Canini, Prämolaren, Molaren).

Triadan erhielt 1973 einen Ruf zum o. Professor an die Medizinische Hochschule Hannover, wo er die Leitung der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde übernahm. Triadan hat sich auch an der Tierärztlichen Hochschule Hannover mit der vorbeugenden Zahnheilkunde bei Tieren befasst.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hugo Triaden, Über die parodontale Nebenwirkung der chronischen Hydantoinbehandlung, HEIDI – Universitätsbibliothek Universität Heidelberg. Abgerufen am 22. Juni 2015.
  2. Biogramm Triadan, Hugo (Memento vom 21. Juni 2015 im Internet Archive), Freie Universität Berlin, Fachbereich Veterinärmedizin. Abgerufen am 21. Juni 2015.
  3. Ekkehard Finkeissen: Zahnmedizinische Entscheidungsfindung. BoD – Books on Demand, 2002, ISBN 978-3-8311-4198-2, S. 251 (google.de).
  4. M. R. Floyd: The modified Triadan system: nomenclature for veterinary dentistry. In: Journal of veterinary dentistry. Band 8, Nummer 4, Dezember 1991, ISSN 0898-7564, S. 18–19, PMID 1815632.
  5. Markus Eickhoff: Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde bei Klein- und Heimtieren. Georg Thieme Verlag, 2005, ISBN 978-3-8304-1038-6, S. 10 (google.de).
  6. Olof Dietz: Handbuch Pferdepraxis. Georg Thieme Verlag, 2006, ISBN 978-3-8304-1028-7, S. 380 (google.de).