Icaraíma

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Município de
Icaraíma
Icaraíma (Brasilien)
Icaraíma (Brasilien)
Icaraíma
Koordinaten 23° 24′ S, 53° 37′ WKoordinaten: 23° 24′ S, 53° 37′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Gründung 25. Juli 1961Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Mesoregion Noroeste Paranaense
Mikroregion Icaraíma
Höhe 347 m
Klima tropisch (Af)
Fläche 675 km²
Einwohner 7671 (2021)
Dichte 11,4 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4109906
Politik
Stadtpräfekt Marcos Alex de Oliveira (2021–2024)
Partei PDT
HDI 0,666 (2010)
Karte

Icaraíma ist ein brasilianisches Munizip im Bundesstaat Paraná. Nach Schätzung des IBGE für 2021 beläuft sich die Bevölkerung auf 7671 Einwohner.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name "Icaraíma" stammt aus dem Tupi. Für seine Bedeutung gibt es zwei Versionen:

  • 'y = "Fluss" und akará = "Fischart" und e'yma = "ohne", also "fischloser Fluss"
  • Icaraíma = "Gesegnetes Land"

Seine Bedeutung In der Sprache der Kaingang ist "Heiliger Ort".[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war die gesamte nordwestliche Region des Bundesstaates Paraná von der indigenen Volksgruppe der Xetá bewohnt. Mit den seither in der Region durchgeführten Kolonisierungsprojekten wurden die Xetás praktisch ausgerottet, sei es durch den Verlust ihres Landes, durch von den Weißen eingeschleppte Krankheiten oder durch bloßen Mord.

Die Besiedlung der Region begann 1956, als die Companhia Brasileira de Imigração e Colonização (COBRINCO) unter der Leitung von Hermes Vissotto begann, Grundstücke im Gemeindegebiet zu verkaufen. Schon seit 1952 hatten Siedler aus dem Norden und Nordosten des Landes und aus Portugal und Paraguay mit der Rodung des Urwalds begonnen. 1953 wurde das erste Sägewerk gebaut. Das erste in Icaraíma geborene Mädchen war Iracema, die Tochter von José und Ercília da Silva. Sie bekam von der COBRINCO ein Grundstück am Sitz der Gemeinde geschenkt.

Durch das Staatsgesetz 4 245 vom 25. Juli 1960 wurde das Munizip Icaraíma geschaffen und mit Datum vom 25. Juli 1961 gegründet. Es wurde von Cruzeiro do Oeste ausgegliedert, das damals zum Bezirk Peabiru gehörte. Icaraíma ist seit dem 26. Januar 1991 ein Gerichtsbezirk.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fläche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Icaraíma hat eine Fläche von 675 km². Es besteht aus drei Siedlungskernen: dem eigentlichen Kernort Icaraíma und den Distrikten Vila Rica Do Ivaí und Porto Camargo, das am Ufer des Ivaí an seiner Mündung in den Paraná liegt.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Icaraíma liegt auf dem Breitengrad 23º24' Süd und dem Längengrad 53º37' West, also gerade noch in den Tropen, nur wenige Kilometer nördlich des Südlichen Wendekreises. Die Meereshöhe beträgt 305 Meter.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat tropisches Klima, Af nach der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Die Durchschnittstemperatur ist 23,3 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 1402 mm im Jahr.[2]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Paraná begrenzt das Munizip im Westen.

Der Ivaí begrenzt das Munizip im Norden, er mündet zwischen Icaraima und Querência do Norte in den Paraná.

Entlang der östlichen Grenze fließt der Córrego 215 nach Norden zum Rio Ivaí.

Der Rio do Veado bildet die südliche Grenze zum Munizip Alto Paraiso.

Die Gemeinde verfügt über drei Binnenhäfen: Porto Camargo, Porto Novo und Porto Jundiá am Ivaí.

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Icaraíma liegt an der Staatsstraße PR-082 von Cianorte nach Porto Camargo am Paraná.

Nachbarmunizipien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naviraí (MS) Querência do Norte
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ivaté
Alto Paraíso Umuarama

Stadtverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister: Marcos Alex de Oliveira (PDT) (2017–2020 und 2021–2024)

Vizebürgermeister: Devair Fabris (2017–2020 und 2021–2024)[3]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Stadt Land
1970 24.857 4.017 20.840
1980 16.391 5.789 10.602
1991 11.970 6.711 5.259
2000 10.048 6.519 3.529
2010 8.839 6.240 2.599
2021 7.671 ? ?
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Quelle: IBGE[4]

Ethnische Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[5]

Gruppe* Anteil 1991 Anteil 2000 Anteil 2010 Anmerkung
Brancos 6.696 5.768 4.726 Weiß: wer sich als "weiß" erklärt
Pardos 5.037 3.847 3.776 Braun: wer sich als "braun" erklärt oder wer sich mit einer Mischung von zwei oder mehr der fünf Gruppen identifiziert
Pretos 231 282 288 Schwarz: wer sich als "schwarz" erklärt
Amarelos 7 80 49 Gelb: Personen fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc.
Indígenas - 42 - Indigen: wer sich als Ureinwohner oder Indio erklärt
ohne Angabe - 29 -
Gesamt 11.971 10.048 8.839

*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen seit 1991 ausschließlich diese fünf Gruppen. Die Gruppenzugehörigkeit wird bei der Befragung vom Einwohner selbst festgelegt. Das IBGE verzichtet bewusst auf Erläuterungen.[6]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt wird das traditionelle dreitägige Pacu-Fischereifest am Ufer des Paraná veranstaltet mit Hunderten Teilnehmern aus verschiedenen Regionen Brasiliens.

Sehenswürdigkeiten:

  • Prainha do Porto Camargo
  • Parque Nacional de Ilha Grande

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Histórico Icaraíma. Prefeitura Municipal de Icaraima, abgerufen am 22. Oktober 2021.
  2. Klima Porto Camargo: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Porto Camargo. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 23. Oktober 2021.
  3. Gestão Atual. In: Website der Gemeinde. Prefeitura Municipal de Icaraíma, abgerufen am 24. Oktober 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 20. Juni 2021]).
  5. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Icaraíma und Cor ou raça).
  6. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").