Ida Fischer

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Ida Fischer (* 21. September 1895 in Greiz; † 25. April 1984 in Weimar) war eine deutsche Kontoristin, Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime, Kommunal- und Landespolitikerin (SPD/USPD/KPD/KPO/SED).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischer entstammte einer Familie, die der Sozialdemokratie verbunden war. Ihre Mutter war Weberin, der Vater, Bruno Fischer, war Werksmeister im Städtischen Gaswerk Greiz und Mitglied der SPD. Ihre Schwester Hilde Fischer, war ebenfalls in Greiz und Weimar politisch aktiv. Nach dem Besuch der Volks- und anschließend der Mittelschule erlernte sie den Beruf der Kontoristin, in dem sie auch arbeitete. Frühzeitig war sie gewerkschaftlich organisiert. 1913 trat sie der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei und ging 1919 zur Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD). In diesem Jahr gehörte sie zu den Mitgliedern eines Vorbereitungsausschusses zur Gründung der Volkshochschule von Greiz.[1] 1920 wechselte sie zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) über. Mit deren Mandat war sie von 1924 bis 1932 Stadträtin. Seit 1933 arbeitete sie weiter illegal gegen das NS-Regime, wurde mehrfach in „Schutzhaft“ genommen und von 1935 bis 1939 im Gefängnis inhaftiert.

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde sie im Greizer Arbeitsamt tätig, danach arbeitete sie als Hauptbuchhalterin im Thüringer Volksverlag sowie als Geschäftsführerin in der Konsumgenossenschaft. 1946 gehörte sie nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und wurde mit deren Mandat Mitglied des Thüringer Landtags. Zugleich leitete sie die Personalabteilung der Greizer Kreisverwaltung. Im Jahre 1948 legte sie unter dem Druck der SED-Landesleitung ihr Landtagsmandat nieder und zog sich seit 1953 ganz aus dem Parteileben zurück. Ihr zu Ehren wurde ein Kindergarten in Greiz (Papiermühlenweg) nach ihr benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949, = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 547
  • Theodor Bergmann: Gegen den Strom. Die Geschichte der KPD(Opposition). Hamburg 2001, S. 438, ISBN 3-87975-836-0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 24. Januar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kvhs-greiz.de Abgerufen am 20. Mai 2011.