Ida von Bernicia

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Das nördliche Britannien im 6. Jahrhundert, Bernicia im Osten

Ida († um 559 oder 560) war von 547 bis zu seinem Tod König und möglicherweise der Begründer des angelsächsischen Königreiches Bernicia.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Idas Großvater Oesa war als erster der Familie nach Britannien gekommen. Idas Vater hieß Eoppa, seine Mutter ist unbekannt.[1]

Ida war mit Bearnoch verheiratet und soll zwölf[1] Söhne gehabt haben.[2] Er gilt als Stammvater des northumbrischen Königshauses.[3] Florentius von Worcester, ein Chronist des 12. Jahrhunderts, schrieb, dass Adda, Belric, Theodric, Æthelric (Sohn oder Enkel),[1] Theodhere und Osmer eheliche Söhne waren. Occa, Ealric, Ecca, Oswald, Sogor, Sogethere soll Ida hingegen mit Konkubinen gezeugt haben.[4] In der Historia Brittonum wurde auch Eadric als Sohn genannt.[5] In der älteren Forschung wurden manchmal auch die späteren Könige Glappa, Hussa und Frithuwald (Freodulf) als Idas Söhne aufgefasst.[6]

Herrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt Hinweise darauf, dass Ida von Deira kommend über See nach Bernicia vorstieß und sich in der Küstenregion festsetzte.[7] Ida wurde im Jahr 547 erster König Bernicias. Sein Reich war umgeben von den feindlichen britischen Königreichen Rheged, Manau Gododdin und Dalriada. Er soll Bamburgh-Castle erbaut und mit einem Hag[8] befestigt haben. Dadurch geriet er auch mit König Dutigern in Konflikt, der vermutlich im britischen Königreich Strathclyde herrschte.[1] Bei Bamburgh errang Ida einen wichtigen Sieg über Dutigern und festigte dadurch seine Macht im Osten Nordenglands.[9] Nach anderer Lesart besiegte Ida Dutigern (auch Euderyn, Outigern) und besetzte daraufhin Din-Guaïroï, das heutige Bamburgh.[10] Die von Nennius überlieferte Eroberung Bamburghs durch Ida ist jedoch umstritten.[11] Idas Herrschaftsbereich war vermutlich auf einen Küstenstreifen in der Gegend um Bamburgh und Lindisfarne beschränkt.[12] Nach Idas Tod um 559/560 folgte wahrscheinlich Glappa als König.[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John T. Koch: Ida. In: John T. Koch (Hrsg.): Celtic Culture. A Historical Encyclopedia. ABC-Clio, 2005, ISBN 1-85109-440-7, S. 955–956.

Quellen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Jim Bradbury: The Routledge Companion to Medieval Warfare. Routledge, 2004, ISBN 0-415-22126-9, S. 53.
  2. Historia Brittonum, 57
  3. Beda: HE 5,24
  4. Johannes von Worcester (Autor), Thomas Forester (Übers.): The Chronicle of Florence of Worcester with the two continuations. H. G. Bohn, London 1854, S. 6.
  5. Historia Brittonum, 61
  6. William Hunt: Ida. In: Sidney Lee (Hrsg.): Dictionary of National Biography. Band 28: Howard – Inglethorpe. MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1891, S. 411–412 (englisch, Volltext [Wikisource] – teilweise veralteter Forschungsstand).
  7. Robin George Collingwood, John Nowell Linton Myres: Roman Britain and English Settlements. Biblo & Tannen, 1998, ISBN 978-0-8196-1160-4, S. 421.
  8. John Allen Giles: The Anglo-Saxon Chronicle. G. Bell and sons, ltd., London 1914, S. 10 (englisch, Textarchiv – Internet Archive – Eintrag zum Jahr 547).
  9. Jim Bradbury: The Routledge Companion to Medieval Warfare. Routledge, 2004, ISBN 0-415-22126-9, S. 141.
  10. Christopher Allen Snyder: The Britons. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2003, ISBN 978-0-631-22260-6, S. 210.
  11. David W. Rollason: Northumbria, 500–1100: Creation and Destruction of a Kingdom. Cambridge University Press, 2003, ISBN 978-0-521-81335-8, S. 49–50.
  12. John T. Koch: Ida. In: John T. Koch (Hrsg.): Celtic Culture. A Historical Encyclopedia. ABC-Clio, 2005, ISBN 1-85109-440-7, S. 955–956.
  13. Simon Keynes: Kings of Northumbria. In: Lapidge et al. (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 0-631-22492-0, S. 502–505.
VorgängerAmtNachfolger
keinerKönig von Bernicia
547–559/560
Glappa