Idzbark

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Idzbark
?
Idzbark (Polen)
Idzbark (Polen)
Idzbark
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ostróda
Gmina: Ostróda
Geographische Lage: 53° 41′ N, 20° 3′ OKoordinaten: 53° 40′ 32″ N, 20° 3′ 8″ O
Einwohner: 546 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 14-100[2]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NOS
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Idzbarski Młyn → Idzbark ← DP 1320N (LubainyStare Jabłonki)
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Idzbark (deutsch Hirschberg (Ostpr.)) ist ein Dorf sowie Schulzenamt in der Gmina Ostróda (Landgemeinde Osterode in Ostpreußen). Es liegt im Powiat Ostródzki (Kreis Osterode in Ostpreußen) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Idzbark liegt inmitten der Pojezierze Iławskie (Eylauer Seenplatte), die zum ostpreußischen Oberland sowie dem Baltischen Höhenrücken gehört. Charakteristisch für die Gegend sind zahlreiche Seen, Flüsse, sowie Nadel- und Mischwälder. Die Entfernung nach Ostróda beträgt sieben, nach Olsztyn (Allenstein) 35, und nach Iława (Deutsch Eylau) 40 Kilometer.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landschaft ist durch den Eisschild gestaltet worden und ist eine postglaziale, hügelige, bewaldete Grundmoräne mit vielen Rinnen-, Seen und Flüssen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich war diese Region als Prußenland bekannt. Seit 1243 war es ein Teil des Deutschordenslandes. Nach dem Zweiten Frieden von Thorn im Jahr 1466 und der Reformation 1525 lag es im Herzogtum Preußen und später in der Provinz Ostpreußen.

Das vor 1437 Hirsberg genannte Dorf wurde 1327 als Zinsdorf gegründet.[3] Im Mai 1874 ist Hirschberg in den Amtsbezirk Lubainen (polnisch Lubajny) eingegliedert worden.[4] Er gehörte zum Kreis Osterode in Ostpreußen im Regierungsbezirk Königsberg (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen.

Am 16. August 1877 wurde das Grundstück Hirschberg-Mühle (polnisch Idzbarski Młyn) in die Landgemeinde Hirschberg eingegliedert.[4]

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Hirschberg gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Hirschberg stimmten 680 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[5]

Am 4. Mai 1928 wurde der Amtsbezirk Lubainen in „Amtsbezirk Hirschberg“ umbenannt.[4] Zu ihm gehörten bis 1945 drei Kommunen.

Nach dem 21. Januar 1945 wurde Hirschberg von der Roten Armee eingenommen. Nach Kriegsende kam das Dorf zur Volksrepublik Polen und trägt seither die polnische Namensform „Idzbark“. Das Dorf ist nun Teil der Landgemeinde Ostróda im Powiat Ostródzki, bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren mit Sitz in Olsztyn (Allenstein) zugehörig.

In Idzbark befindet sich ein Gefallenendenkmal des Ersten Weltkriegs.[6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1820: 0247
  • 1861: 0681
  • 1895: 1088
  • 1910: 0879[7]
  • 1925: 0924
  • 1933: 0879[8]
  • 1939: 0825[8]
  • 2011: 0546[1]

Amtsbezirk Hirschberg (1928–1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem früheren Amtsbezirk Lubainen „übernahm“ der Amtsbezirk Hirschberg 1928 drei Kommunen, die ihm bis 1945 zugehörten:[4]

Deutscher Name Polnischer Name
Hirschberg Idzbark
Lubainen Lubajny
Warneinen Worniny

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Hirschberg in die evangelische Landkirche Osterode i. Ostpr. in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.[9] Idzbark gehört weiterhin zur Kreisstadt, deren Kirchengemeinde jetzt jedoch der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet ist.

Römisch-katholisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1945 war Hirschberg katholischerseits auch nach Osterode eingegliedert.[10] Heute gibt es in Idzbark eine eigene Gemeinde, die eine Filialgemeinde der Pfarrei in Stare Jabłonki (Alt Jablonken, 1938 bis 1945 Altfinken) im Dekanat Ostróda-Wschód (Osterode-Ost) im Erzbistum Ermland ist.[11]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Idzbark liegt an einer Nebenstraße, die von Idzbarski Młyn (Hirschberg-Mühle) (an der ehemaligen Reichsstraße 130 gelegen) bis zur Kreisstraße 1320N zwischen Lubajny und Stare Jabłonki verläuft. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku. GUS 2011 (polnisch) 31. März 2011, abgerufen am 6. Juli 2017
  2. Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych, 2013, S. 355 (polnisch)
  3. Dietrich Lange: Hirschberg, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  4. a b c d Rolf Jehke: Amtsbezirk Hirschberg. 18. Oktober 2004, abgerufen am 4. Mai 2015.
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis. 1970, S. 102
  6. Hirschberg (poln. Idzbark), Kreis Osterode, Ostpreußen. 31. August 2009, abgerufen am 16. August 2014.
  7. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Osterode in Ostpreußen
  8. a b Michael Rademacher: Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Osterode in Ostpreußen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  9. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 500
  10. AGOFF: Kreis Osterode in Ostpreußen
  11. Salezjanie Stare Jabłonki