Ilja Andrejewitsch Chrschanowski

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Ilja Andrejewitsch Chrschanowski, 2005

Iljá Andrejewitsch Chrschanowski (russisch Илья́ Андре́евич Хржановский; , engl. Transkription Ilya Khrzhanovsky; * 11. August 1975, Moskau, UdSSR) ist ein russischer Regisseur und Produzent. Er ist der Sohn des Trickzeichners Andrei Chrschanowski (* 1939), eines der führenden russischen Animationsregisseure, und der Enkel des Künstlers und Schauspielers Juri Chrschanowski (1905–1987).[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1992 bis 1993 studierte er an der Fakultät für Malerei an der Akademie der Künste Bonn. 1998 absolvierte er ein Regiestudium der VGIK (Marlen Chuzijew). Er debütierte als Regisseur mit einem Theaterstück What I Feel beim Moskauer International Festival Kukart (1997) und 1998 – zusammen mit Artyom Mikhalkov – den Kurzfilm Stop.[Anmerkung 1]

1998 bis 2002 wirkte Chrschanowski als Regisseur und Produzent von Werbefirmen. Dann war er verantwortlicher Produzent der Fernsehserie Die Liste der Liebhaber der Russischen Föderation, produziert von TNT. Im Jahr 2003 wurde das Projekt in das Programm der Filmfestspiele Berlin aufgenommen sowie in die Programme russischer und internationaler Filmfestivals.

Im März 2014 unterschrieb er einen Brief an Kollegen aus der Ukraine, in denen er die militärischen Interventionen Russlands in der Ukraine verurteilte.

Chrschanowski ist Mitglied der Europäischen Filmakademie und Mitglied der Gilde der Filmregisseure Russlands.

In seinem neuesten Film spielt der Dirigent Teodor Currentzis die Hauptrolle des sowjetischen Physikers und Nobelpreisträgers Lew Dawidowitsch Landau (1908–1968). Mit dem aus dem Projekt entstandenen Spielfilm DAU. Natasha konkurrierte Chrschanowski 2020 gemeinsam mit Koregisseurin Jekaterina Oertel erstmals um den Goldenen Bären, den Hauptpreis der Berlinale. Auf das Festival wurde gleichzeitig der von Chrschanowski und Ilja Permjakow fertiggestellte Dokumentarfilm DAU. Degenerazija (DAU. Degeneration) in die Sektion Special Gala eingeladen.[2]

Filmproduktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2005 gründete Chrschanowski die Produktionsfirma Phenomen Films mit. Phenomen Films entwickelte und produzierte unter anderem den Film Paper Soldier von Aleksei German, der bei den Filmfestspielen in Venedig mit einem Silberlöwen und einem Goldenen Osella (für Kinematographie) ausgezeichnet wurde. Er wurde auch für den Europäischen Filmpreis nominiert und erhielt 2008 weitere Auszeichnungen und Nominierungen.[3]

Im Jahr 2011 gründete Chrschanowski die Phenomen Berlin Filmproduktions GmbH (Deutschland).[4] Im Jahr 2011 war er Mitbegründer der Phenomen UK Ltd. (UK).

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1999: Ostanovka
  • 2004: 4
  • 2005: Postelnye stseny
  • 2018/2019: Dau
  • 2020: DAU. Natasha
  • 2020: DAU. Degenerazija (DAU. Degeneration) – Dokumentarfilm

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Biografie basiert hauptsächlich auf dem Eintrag Vashdosug.ru
    Die Übersetzung lautet:
    Geburtsdatum: 11. August 1975
    Alter: 36 Jahre
    Sternzeichen: Löwe
    In Moskau geboren. Er studierte an der Fakultät für Malerei der Bonner Akademie der Künste (1992-93) und absolvierte die Direktion am VGIK (1998, Workshop von M.M. Khutsiev). Er inszenierte das Stück "What I Feel" (Premiere auf dem Kukart Festival, Peterhof, 1997). In den Jahren 1998–2000 - Regisseur und kreativer Produzent von Werbekampagnen der größten inländischen und ausländischen Produzenten, 2002-03 - war er der verantwortliche Produzent von Spielfilmen des Projekts "Liste der Liebhaber der Russischen Föderation". Regisseur des Films "Stop" (1998, kurz mit Artem Mikhalkov). Sein Debütfilm "4", der vom Schriftsteller Vladimir Sorokin inszeniert wurde, wurde 2005 beim Rotterdam Film Festival mit dem Golden Cactus and Tiger Award ausgezeichnet.
    Fraglich ist dabei, was mit "Fakultät für Malerei der Bonner Akademie der Künste (1992-93)" gemeint ist, da es in Bonn keine Akademie der Künste gibt. Chrschanowski gibt grundsätzlich keine Interviews und gibt auch keine persönlichen Daten preis.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kurze Biografie bei Vashdosug.ru (russisch) (Memento vom 16. Juli 2012 im Internet Archive)
  2. Der Wettbewerb der 70. Berlinale und abschließende Auswahl des Berlinale Special (Memento des Originals vom 31. Januar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlinale.de. In: berlinale.de, 29. Januar 2020 (abgerufen am 29. Januar 2020).
  3. Bumazhnyy soldat (2008) bei IMDb
  4. Phenomen Berlin Filmproduktions GmbH: Handelsregisterauszug von Phenomen Berlin Filmproduktions GmbH aus Berlin (HRB 134413 B). In: online-handelsregister.de. 23. März 2011, abgerufen am 3. Januar 2019.