Ilse Tesdorpf-Edens

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Ilse Tesdorpf-Edens (* 29. März 1892 in Hamburg; † 30. Juli 1966 ebenda) war eine deutsche Malerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haus Tesdorpf–Edens/Reimers, Hamburg–Wellingsbüttel
Stein mit Ilse Tesdorpf-Edens, Erinnerungsspirale im Garten der Frauen auf dem Friedhof Ohlsdorf

Ilse Tesdorpf wuchs mit zwei jüngeren Brüdern in einer gutsituierten Hamburger Kaufmannsfamilie auf, ihr Vater John Daniel Tesdorpf (* 1875) war ein Cousin der Zeichnerin und Aquarellistin Ebba Tesdorpf: ihr Großvater Wilhelm (* 1812) war ein Bruder von Ebba Tesdorpfs Vater Hans Peter Friedrich (* 1810).[1] Gustav Theodor Tesdorpf und Oscar Louis Tesdorpf waren ihre Großonkel.

Nach Beendigung ihrer Schulzeit am privaten Kreussler-Lyceum war Ilse Tesdorpf 1912–1915 Schülerin beim Maler, Grafiker und Kunstpädagogen Arthur Siebelist. Sie malte Landschaftsbilder, Hamburger Stadtansichten, Stillleben, Menschen und unternahm Studienreisen unteren anderem nach Dänemark, Frankreich, Mallorca, Norwegen und in die Schweiz sowie innerhalb Deutschlands (Nord- und Ostseeküste, Bayern, Elberegion).

1918 heiratete Ilse Tesdorpf den Maler Henning Edens, mit dem sie einige Jahre lang an der Elbe in Övelgönne wohnte.
1943 starb Edens, und kurz darauf wurden Wohnung und Atelier am Rödingsmarkt durch Bomben zerstört, ebenso ihre gesamten bisherigen Werke. Dank der kunstbegeisterten Familie Himpe[2] gelang Ilse Tesdorpf-Edens ein Neuanfang mit Wohnraum- und Ateliernutzung in Hamburg-Wellingsbüttel und 1951 zusammen mit dem befreundeten Mäzenen-Ehepaar Reimers der Neubau eines Doppelhauses mit zwei Wohneinheiten an der Wellingsbütteler Landstraße 68.

Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Hamburger Ohlsdorfer Friedhof wird im Bereich des Gartens der Frauen auf einem der Gedenksteine der Erinnerungsspirale an Ilse Tesdorpf-Edens erinnert.

Die Tesdorpfstraße in Hamburg-Harvestehude wurde weder nach Ebba Tesdorpf noch nach Ilse Tesdorpf-Edens benannt, sondern nach einem ihrer Verwandten, dem Senator Adolph Tesdorpf.

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ilse Tesdorpf-Edens war 1948–1955 Mitglied des „Kleinen Hamburger Künstlerrings“ (KHH)[3] sowie der GEDOK. Mitglieder des von Adolf Wriggers gegründeten KHH waren unter anderen die Maler Fritz Düsing, Albert Feser, Willi Voß, Felix Walner, Walt(h)er Reinke. Der Künstlerring stellte erstmals 1949 in der Galeria des Rauhen Hauses aus.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landschaftsbilder (insbesondere in der Tradition des Pleineairismus von Thomas Herbst), Hamburger Stadtansichten, Blumenstillleben sowie Porträts (beispielsweise Hamburgs erste Oberschulrätin und Frauenrechtlerin Emmy Beckmann, die Schauspieler Will Grill (Foyer Hamburger Schauspielhaus), Otto Lauffer (1945)).

Werke von Ilse Tesdorpf-Edens befinden sich unter anderem in der Hamburger Kunsthalle, im Altonaer Museum, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und in der Sammlung Hamburger Sparkasse.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Abbildungen In: Hamburger Abendblatt. 4. November 1953, 5. und 10. Oktober 1954, 6. August 1956 (Hamburger-Abendblatt-Archiv).
  • Testdorpf-Edens, Ilse. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 429 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Tesdorpf-Edens, Ilse. In: Volker Detlef Heydorn: Maler in Hamburg. Band 1: 1886–1945. Berufsverband Bildender Künstler, Hamburg (Hrsg.). Hans Christians Verlag, Hamburg 1974, ISBN 3-7672-0230-1, S. 114.
  • Tesdorpf-Edens, Ilse. In: Volker Detlef Heydorn: Maler in Hamburg. Band 3: 1966–1974. Berufsverband Bildender Künstler, Hamburg (Hrsg.). Hans Christians Verlag, Hamburg 1974, ISBN 3-7672-0290-5, S. 144, 154.
  • Carsten Meyer-Tönnesmann und Birgit Ahrens: Tesdorpf-Edens, Ilse. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns, Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 463–464 (mit ausführlichen Quellenangaben).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Oscar Louis Tesdorpf: Mittheilungen über das Tesdorpf’sche Geschlecht. Knorr & Hirth-Verlag, München 1887, urn:nbn:de:hbz:061:1-477190, S. 161–163: V. Die Linie Tesdorpf-Meyer.
  2. Hamburger Persönlichkeiten, Oskar Max Friedrich Wilhelm Himpe
  3. Plakat des KHH bei museum-digital.
  4. Herbstausstellung Hamburger Künstler pdf bei kunstverein.de.
  5. Sammlung Haspa, Kunst mit Hamburg-Bezug bei hamburg.de