Inge Hornischer

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Inge Hornischer (geboren 1940; gestorben 15. April 2012) war eine deutsche Rechtsanwältin.[1] Sie war von 1995 bis 1999 Mitglied des Staatsgerichtshofs des Landes Hessen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft gründete Hornischer noch als Referendarin, zusammen mit den Rechtsanwälten Heinrich Hannover und Horst Mahler, die Republikanische Hilfe zur Unterstützung von Aktivisten der damaligen Außerparlamentarischen Opposition.

Sie wurde Partnerin von Johannes Riemann in der gemeinsamen Rechtsanwaltskanzlei in Frankfurt am Main, verteidigte hauptsächlich linke Aktivisten, darunter Wilfried Böse, und war mit Andreas Baader und andere späteren Mitglieder der RAF bekannt. In der Kanzlei war zudem der spätere Terrorist Hans-Joachim Klein tätig.[2] Diese Umstände bewirkten, dass der Atomwissenschaftler Klaus Robert Traube, der Nachbar und Bekannter von Hornischer war, ins Fadenkreuz des Bundesnachrichtendienstes geriet und wie Hornischer illegal überwacht wurde.[3] Nach Angaben der feministischen Zeitschrift Courage wurde Traube nach Bekanntwerden der Verdächtigungen schließlich entlastet, auch das Verfahren gegen Hornischer wurde auf Staatskosten eingestellt.[4]

Neben der Verteidigung von linken Aktivisten beriet Hornischer lange Jahre Mitglieder der Frauenbewegung und unterstützte Frauen in allen Lebensbereichen juristisch.

Am 10. Oktober 1995 wurde Hornischer (in der Drucksache fälschlicherweise als Inge Hormischer aufgeführt) auf Vorschlag der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen vom Hessischen Landtag zum stellvertretenden nicht richterlichen Mitglied des Staatsgerichtshofs des Landes Hessen gewählt. Sie hatte das Amt bis zum Ende der Legislaturperiode 1999 inne.[5]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Karl Dietrich Wolff: Demonstrationsrecht. In: Materialien zur politischen Justiz. Nr. 1. Kuratorium Republikanische Hilfe, Frankfurt am Main 1968, DNB 456329617.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtchronik. Institut für Stadtgeschichte im Karmeliterkloster, Frankfurt am Main, 15. April 2012, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  2. Hans Schueler: Der Terrorist, der Sartre chauffierte. Der Kidnapper von Wien brachte den Philosophen zum Treffen mit Baader. Zeit online, 9. Januar 1976, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  3. Der Minister und die "Wanze". Der Spiegel 10/1977, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  4. Traude Bührmann, Sibylla Flügge: Die verlorene Ehre der Inge Hornischer. Courage, 1977, S. 17, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  5. Drucksache 14/490. 6. September 1995, abgerufen am 28. Juni 2021.