Ingrid Fuchs

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Ingrid Fuchs, vor 2022

Ingrid Fuchs (* 1. Juli 1954 in Wien) ist eine österreichische Musikwissenschaftlerin.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch der Volksschule besuchte sie das Bundesgymnasium Schützengasse in Wien 3. und maturierte 1972 mit Auszeichnung. Sie studierte Violoncello Konzertfach an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Wolfgang Herzer sowie Musikwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Sie dissertierte bei Othmar Wessely über Die sechs Suiten für Violoncello (BWV 1007–1012) von Johann Sebastian Bach: Ein Beitrag zur historischen Stellung, Aufführungspraxis und Editionsgeschichte; Promotion 1981.

Ab 1975 war Fuchs mehrfach vertretungsweise und 1980/1981 Studienassistentin am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien.

Von 1976 bis 1980 war sie Sekretärin der Österreichischen Gesellschaft für Musik,[1] Mitarbeit an der Publikation Österreichische Komponisten der Gegenwart. Ein Handbuch, herausgegeben von Harald Goertz, Wien 1979.

Ab 1978 freie Mitarbeiterin, von 1981 bis 1999 als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kommission für Musikforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) angestellt: Redaktion der von der Kommission und dem Anton Bruckner Institut Linz herausgegebenen Publikationen; ferner Beiträge für das Österreichische Biographische Lexikon 1815–1950 der ÖAW.

Von 1994 bis 1996 gemeinsames Projekt mit Hubert Reitterer (ÖAW): Briefe aus Wien als Quelle zur Musikkultur 1780–1800 des Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, einschließlich Forschungsaufenthalte in Levoča 1993 und 1996 im Rahmen des Wissenschaftleraustausches der ÖAW mit der Slowakischen Akademie der Wissenschaften.

Von 1982 bis 1995 war Fuchs Konsulentin des Österreichischen Komponistenbundes (ÖKB) und Redakteurin der ÖKB-Seiten in der Österreichischen Musikzeitschrift.

Von 1986 bis 1996 war sie Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft und Herausgeberin der Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft Nr. 16 (1986) bis Nr. 30 (1996).

Seit 1996 ist sie Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Musik.[2]

Von Herbst 1999 bis Dezember 2019 war Fuchs neben Direktor Otto Biba Stellvertretende Direktorin von Archiv, Bibliothek und Sammlungen[3] der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.

Fuchs veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur österreichischen Musikgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts mit den Schwerpunkten: Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig von Beethoven und Johannes Brahms; die private und öffentliche Musikszene Wiens am Ende des 18. und im 19. Jahrhundert sowie die Geschichte der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, vor allem deren Konservatorium und Archiv.

Fuchs hielt wissenschaftliche Vorträge nicht nur in Österreich und in zahlreichen Städten Europas, sondern auch in den USA (New York University, University of California, Santa Barbara), Kanada (University of Alberta, Edmonton) und Japan (Mozart-Festival Hakodate – Hokkaido), Yokohama National University, Suntory Hall – Tokyo. Sie war wissenschaftliche Leiterin bei internationalen musikwissenschaftlichen Kongressen und für die Herausgabe der Kongress-Berichte verantwortlich: u. a. Bach 1985, Mozart 1991, Brahms 1997, Gottfried von Einem 1998.

Seit Herbst 2021 gestaltet Fuchs die Sendereihe Cellissimo auf Radio Klassik Stephansdom.[4]

Als Cellistin ist sie seit 2007 Mitglied des Mödlinger Symphonischen Orchesters[5] und seit 2020 der Camerata Medica Wien.[6]

Ingrid Fuchs ist mit dem Juristen und ehemaligen Ministerialbeamten Walter Fuchs verheiratet, sie haben eine Tochter und einen Sohn.

Anerkennungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ingrid Fuchs war von 1999 bis zu ihrer Pensionierung Mitkuratorin sämtlicher vom Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde im Ausstellungssaal des Musikvereins und zahlreicher außerhalb des Musikvereins veranstalteten Ausstellungen:[7]

Publikationen (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ingrid Fuchs veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Bücher.[8]

  • Ludwig van Beethoven. Die Musikautographe in öffentlichen Wiener Sammlungen. Hans Schneider, Tutzing 2004, ISBN 978-3-7952-1151-6.
  • mit Otto Biba: „Mehr Respekt vor dem tüchtigen Mann.“ Carl Czerny (1791–1857). Komponist, Pianist und Pädagoge. Herausgegeben von Urs Fischer und Laurenz Lütteken, Ausstellungskatalog, Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Zentralbibliothek Zürich, Bärenreiter-Verlag, Kassel/Basel 2009, ISBN 978-3-7618-2162-6.
  • mit Otto Biba: „Die Emporbringung der Musik.“ Höhepunkte aus der Geschichte und aus dem Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Ausstellungskatalog, Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 2012, ISBN 978-3-901307-03-4.
  • Brahms und Bruckner in der Musikszene ihrer Zeit. In: Midori Takeishi (Hrsg.): Musik im Austausch. Wien im ausgehenden 19. Jahrhundert und Meiji Japan. Tokyo 2022, ISBN 978-4-86528-077-7, S. 126–151 (deutsch und japanisch).
  • Kōda Nobu – Absolventin des Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. In: Midori Takeishi (Hrsg.): Musik im Austausch. Wien im ausgehenden 19. Jahrhundert und Meiji Japan. Tokyo 2022, ISBN 978-4-86528-077-7, S. 186–209.

Herausgeberschaft

  • Johann Sebastian Bach. Beiträge zur Wirkungsgeschichte, Wien 1985. Kongressbericht. Mitarbeit von Susanne Antonicek, Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft, Wien 1992, ISBN 978-3-85369-897-6.
  • Internationaler musikwissenschaftlicher Kongress zum Mozartjahr 1991, Baden/Wien. Kongressbericht. 2 Bde. Hans Schneider Tutzing 1993.
  • Johann Strauss (Sohn), An der schönen blauen Donau, Walzer, op. 314. Klavierfassung des ersten Walzers. Autograph im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Faksimile. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 1999.
  • Internationaler Brahms-Kongress Gmunden 1997. Kongressbericht, Hans Schneider, Tutzing 2001, ISBN 978-3-7952-1082-3.
  • Gottfried-von-Einem-Kongress. Wien 1998., Kongressbericht, Hans Schneider, Tutzing 2003, ISBN 978-3-7952-1120-2.
  • Festschrift Otto Biba zum 60. Geburtstag. Hans Schneider, Tutzing 2006, ISBN 978-3-7952-1214-8.
  • Joseph Haydn, Hornkonzert D‑Dur, Hob.VIId:3. Autographe Partitur. Faksimile-Ausgabe. Mit einem Kommentar von Ingrid Fuchs. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 2009.
  • Musikfreunde. Träger der Musikkultur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bärenreiter-Verlag, Kassel Basel 2017, ISBN 978-3-7618-2404-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Österreichische Gesellschaft für Musik (ÖGM)
  2. Vorstandsmitglieder der ÖGM
  3. Archiv, Bibliothek und Sammlungen
  4. Cellissimo.
  5. Mödlinger Symphonisches Orchester
  6. Camerata Medica Wien
  7. Ausstellungen des Archivs
  8. Aufsätze und Bücher.