Intercontinental Cup (Basketball)

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FIBA Intercontinental Cup
Verband FIBA
Gründung 1966
Mannschaften 4
Titelträger SpanienSpanien CB 1939 Canarias (3. Titel)
Rekordsieger SpanienSpanien Real Madrid (5 Titel)
Website www.fiba.comVorlage:InfoboxBasketballwettbwerb/Wartung/Webseite

Der Intercontinental Cup ist ein internationaler Basketball-Pokalwettbewerb, der von der Fédération Internationale de Basketball (FIBA) ausgetragen wird. An ihm können Basketballvereine aus allen Kontinenten teilnehmen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ursprünge des Intercontinental Cup gehen auf ein Freundschaftsspiel aus dem Jahr 1965 in São Paulo zwischen dem damaligen Gewinner des Europapokals der Landesmeister Real Madrid und dem des Südamerikapokal der Meister Corinthians zurück. Das Spiel endete mit einem 118:109 für die Brasilianer.[1]

Das erste offiziell von der FIBA ausgetragene interkontinentale Turnier ging schließlich vom 6. bis 9. September 1966 in Madrid über die Bühne. Den Sieg sicherte sich Pallacanestro Varese durch ein 66:59 im Endspiel gegen Corinthians São Paulo. Am Wettbewerb nahmen darüber hinaus noch Gastgeber Real Madrid sowie die Chicago Jamaco Saints aus der US-amerikanischen National AAU Basketball League/National Alliance of Basketball Leagues (NABL) teil. Das im K.-o.-System (mit Halbfinale und Finale) ausgetragene Turnier wurde in weiterer Folge von den ebenfalls in der NABL spielenden Akron Goodyear Wingfoots dominiert, die sich von 1967 bis 1969 drei Titel in folge sicherten.

Ab 1970 änderte der Weltverband den Modus der Intercontinental Cups, der fortan als Rundenturnier ausgetragen wurde. Aufgrund des geringen Interesses und fehlender Einigung der Teilnehmer bei der Terminfindung fand 1971 kein Turnier statt und 1972 nahmen nicht Klubmannschaften, sondern die Nationalteams von Polen, Brasilien, der Sowjetunion sowie der Vereinigten Staaten teil. Im Jahre 1973 wurde der Wettbewerb zu Ehren des FIBA-Generalsekretärs Renato William Jones in FIBA Intercontinental Cup „William Jones“ umbenannt. Teilnahmeberechtigt waren fortan wieder Vereinsmannschaften aus verschiedenen Kontinentalverbänden. Der Vertreter der Vereinigten Staaten kam ab 1974 nicht mehr aus der NABL, sondern war nun ein College-Team aus der NCAA Division I, darüber hinaus starteten in der Regel Klubs aus Europa und Lateinamerika sowie ein bis zwei Team aus dem Gastgeberland. In den Jahren 1975 und 1976 nahmen mit Hit Trésor Bangui (Zentralafrikanische Republik) und ASFA Dakar (Senegal) auch erstmals Teams aus Afrika am Wettbewerb teil.

Im Jahr 1981 weitete die FIBA das Turnier auf alle Kontinentalverbände aus und benannte es in FIBA Club World Cup um. Insgesamt nahmen zehn Mannschaften teil, vier aus Südamerika, zwei aus Europa, je ein Vertreter aus Afrika, Ozeanien und Asien sowie die Clemson Tigers aus den Vereinigten Staaten. Nach einer Vorrunde bestehend aus zwei Fünfergruppen, trafen die besten sechs Teams in einem Rundenturnier aufeinander. Den Sieg bei dieser Klubweltmeisterschaft sicherte sich Real Madrid. Es blieb jedoch vorerst nur bei nur einer Austragung unter diesem Modus und so fand der Wettbewerb von 1982 bis 1984 wieder als Intercontinental Cup mit Klubs aus Europa, Südamerika sowie einer Mannschaft aus der NCAA statt.

Im Jahr 1985 wurden CD Maxaquene (Mosambik) sowie die Philippinischen Nationalmannschaft eingeladen, das Turnier trug erneut den Namen FIBA Club World Cup. Nach einer Vorrunde aus zwei Fünfergruppen, trafen die vier besten Teams im K.-o.-System aufeinander. Den Sieg sicherte sich der FC Barcelona. In den folgenden zwei Austragungen behielt das Turnier zwar seinen Namen, jedoch bestritten ihn erneut nur Klubs aus Europa, Südamerika sowie den Vereinigten Staaten.

Die Gründung des von 1987 bis 1999 ausgetragenen McDonald’s Championship, einem Aufeinandertreffen diverser FIBA-Klubmannschaften, gelegentlich auch Nationalteams, mit je einer Mannschaft aus der NBA, führte zur Einstellung des unattraktiveren Intercontinental Cups. Von 1988 bis 2012 wurde der Wettbewerb nur ein einziges Mal ausgetragen; im Jahr 1996 trafen der Gewinner des Europapokals der Landesmeister Panathinaikos Athen und der Sieger der Liga Sudamericana Olimpia Basketball Club aufeinander. Die Griechen entschieden das best-of-three Playoff mit 2:1 für sich.

Nach einer 15-jährigen Pause entschieden sich die FIBA und die ULEB im Jahr 2013 zu einer Wiederbelebung des Turniers. Unter dem Namen FIBA-Euroleague Intercontinental Cup trafen die Gewinner der EuroLeague und der FIBA Americas League aufeinander.

Aufgrund von Streitigkeiten zwischen der ULEB und der FIBA, vertrat im Jahr 2016 nicht der Gewinner der EuroLeague den europäischen Basketball, sondern der Sieger des weniger bedeutenden FIBA Europe Cup. Seit dem Jahr 2017 ist der jeweilige Gewinner der Basketball Champions League von Seiten der FIBA-Europa für den Intercontinental Cup qualifiziert.

Ab dem Jahr 2019 änderte sich erneut der Modus. Für das Turnier war nun neben den Siegern der Basketball Champions League (FIBA Europa) und FIBA Americas League (FIBA Americas) auch der Meister der NBA G-League sowie eine Gastgebermannschaft des vom Weltverband designierten Austragungsortes qualifiziert. Der Wettbewerb wurde im Final Four Modus, mit Halbfinale und Endspiel, ausgetragen.

Namen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • FIBA Intercontinental Cup: 1966–1972
  • FIBA Intercontinental Cup „William Jones“: 1973–1980
  • FIBA Club World Cup „William Jones“: 1981
  • FIBA Intercontinental Cup „William Jones“: 1982–1984
  • FIBA Club World Cup „William Jones“: 1985–1987
  • FIBA Intercontinental Cup: 1996
  • FIBA-Euroleague Intercontinental Cup: 2013–2015
  • FIBA Intercontinental Cup: seit 2016

Intercontinental Cup Gewinner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Sieger Finalist Resultat Modus
1966 Madrid ItalienItalien Pallacanestro Varese Brasilien Corinthians São Paulo 66:59 K.-o.-System
1967 Rom Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Akron Goodyear Wingfoots ItalienItalien Pallacanestro Varese 78:72 K.-o.-System
1968 Philadelphia Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Akron Goodyear Wingfoots Spanien 1945 Real Madrid Basketball 105:73 K.-o.-System
1969 Macon Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Akron Goodyear Wingfoots Tschechoslowakei BC Brno 84:71 K.-o.-System
Jahr Ort Sieger Modus
1970 Varese ItalienItalien Pallacanestro Varese Liga
1971 Nicht ausgetragen
19721 São Paulo Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten Liga
1973 São Paulo ItalienItalien Pallacanestro Varese Liga
1974 Mexiko-Stadt Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Maryland Terrapins Liga
1975 Cantù ItalienItalien Pallacanestro Cantù Liga
1976 Buenos Aires Spanien 1945 Real Madrid Basketball Liga
1977 Madrid Spanien 1945 Real Madrid Basketball Liga
1978 Buenos Aires Spanien 1977 Real Madrid Basketball Liga
1979 São Paulo Brasilien Esporte Clube Sírio Liga
1980 Sarajevo Israel Maccabi Tel Aviv Liga
1981 São Paulo SpanienSpanien Real Madrid Basketball Liga
1982 Den Bosch ItalienItalien Pallacanestro Cantù Liga
1983 Buenos Aires Argentinien CA Obras Sanitarias Liga
1984 São Paulo ItalienItalien Virtus Roma Liga
Jahr Ort Sieger Finalist Resultat Modus
1985 Barcelona, Girona SpanienSpanien FC Barcelona Basketball Brasilien CA Monte Líbano 93:89 K.-o.-System
1986 Buenos Aires Sowjetunion Žalgiris Kaunas Argentinien Ferro Carril Oeste 84:78 K.-o.-System
1987 Mailand ItalienItalien Olimpia Milano SpanienSpanien FC Barcelona Basketball 100:84 K.-o.-System
1988–1995 Nicht ausgetragen
1996 Athen, Rosario Griechenland Panathinaikos Athen Argentinien Olimpia Basketball Club 83:89
83:78
101:76
Play-offs
1997–2012 Nicht ausgetragen
2013 São Paulo Griechenland Olympiakos Piräus Brasilien EC Pinheiros 81:70
86:69
Play-off
2014 Rio de Janeiro Brasilien Flamengo Israel Maccabi Tel Aviv 66:69
90:77
Play-off
2015 São Paulo SpanienSpanien Real Madrid Brasilien Bauru Basquete Clube 90:91
91:79
Play-off
2016 Frankfurt am Main Venezuela Guaros de Lara Deutschland Skyliners Frankfurt 74:69
2017 San Cristóbal de La Laguna SpanienSpanien CB 1939 Canarias Venezuela Guaros de Lara 76:71 Play-off
2018 Nicht ausgetragen
2019 Rio de Janeiro Griechenland AEK Athen Brasilien Flamengo 86:70 K.-o.-System
2020 San Cristóbal de La Laguna SpanienSpanien CB 1939 Canarias ItalienItalien Virtus Bologna 80:72 K.-o.-System
2021 Buenos Aires SpanienSpanien San Pablo Burgos Argentinien AA Quimsa 82:73 K.-o.-System
2022 Kairo Brasilien Flamengo SpanienSpanien San Pablo Burgos 75:62 K.-o.-System
2023 Teneriffa SpanienSpanien CB 1939 Canarias Brasilien FC São Paulo 89:68 K.-o.-System
1 
Im Jahr 1972 nahmen keine Klubmannschaften, sondern die Nationalteams von Polen, Brasilien, der Sowjetunion sowie der Vereinigten Staaten teil.

Titel nach Mannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mannschaft Land Titel
Real Madrid Spanien Spanien 5
Pallacanestro Varese Italien Italien 3
Akron Goodyear Wingfoots Vereinigte Staaten USA 3
CB 1939 Canarias Spanien Spanien 3
Pallacanestro Cantù Italien Italien 2
Flamengo Brasilien Brasilien 2
Olimpia Milano Italien Italien 1
Olympiakos Piräus Griechenland Griechenland 1
Esporte Clube Sírio Brasilien 1968 Brasilien 1
Žalgiris Kaunas Sowjetunion Sowjetunion 1
Virtus Roma Italien Italien 1
Panathinaikos Athen Griechenland Griechenland 1
Maccabi Tel Aviv Israel Israel 1
FC Barcelona Spanien Spanien 1
CA Obras Sanitarias Argentinien Argentinien 1
Maryland Terrapins Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1
Guaros de Lara Venezuela Venezuela 1
AEK Athen Griechenland Griechenland 1
San Pablo Burgos Spanien Spanien 1

Wertvollster Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr MVP Mannschaft
1977 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Walter Szczerbiak Real Madrid
1987 SpanienSpanien Juan Antonio San Epifanio FC Barcelona
2013 Griechenland Vasilios Spanoulis Olympiakos Piräus
2014 Argentinien Nicolás Laprovíttola Flamengo Rio de Janeiro
2015 SpanienSpanien Sergio Llull Real Madrid
2016 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Zach Graham Guaros de Lara
2017 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mike Tobey CB 1939 Canarias
2019 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jordan Theodore AEK Athen
2020 Brasilien Marcelo Huertas CB 1939 Canarias
2021 Brasilien Vítor Benite San Pablo Burgos
2022 Mexiko Luke Martínez Flamengo
2023 Uruguay Bruno Fitipaldo CB 1939 Canarias

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Especial Mundial: O Mundial é nosso! In: basquetepinheirense.wordpress.com. 16. August 2013, abgerufen am 29. September 2015 (portugiesisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]