Irene Seidner

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Irene Julie Seidner (* 10. Dezember 1880 in Wien; † 17. November 1959 in Los Angeles, Vereinigte Staaten) war eine österreichisch-amerikanische Schauspielerin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seidner wurde als Irene Pollak in Wien geboren, im Dezember 1904 heiratete sie Richard Seidner (1869–1942). Ihr Bruder Robert Pollak wurde ein renommierter Geiger und Musikpädggoge.[1] Sie erhielt ihre künstlerische Ausbildung unter Josef Danegger und Ernst Arndt am Neuen Wiener Konservatorium, wurde von dem Wiener Kabarettisten Fritz Grünbaum entdeckt und sofort an das von ihm geleitete Boulevard-Theater verpflichtet. Einen großen Erfolg soll sie dort mit dem Sketch „Im Coupé“ gefeiert haben. Weitere Wiener Spielstätten Seidners waren die Kammerspiele, die Komödie, das Neue Wiener Schauspielhaus, das Deutsche Volkstheater und das von Max Reinhardt geführte Theater in der Josefstadt. Auch in zwei frühen österreichischen Tonfilmen („Die große Liebe“, „Sonnenstrahl“) hatte Irene Seidner mitgewirkt.

Nach der Annexion Österreichs 1938 musste die Jüdin Wien fluchtartig verlassen und reiste via Großbritannien am 30. Oktober 1938 in die USA ein. Seit dem 28. Januar 1944 US-amerikanische Staatsbürgerin[2], fand Irene Seidner in Hollywood vor allem während des Zweiten Weltkriegs Arbeit mit winzigen Rollen in Anti-Nazi-Propagandafilmen. Zwischendurch kehrte Seidner auch an das Theater zurück und trat beispielsweise im Herbst 1945 in dem Stück ‘Suds in Your Eyes‘ am Belasco Theatre in Los Angeles und im Sommer 1949 als Mutter Lucasta in ‘Anna Lucasta‘ am in derselben Stadt gelegenen Coronet Theater auf. Seit 1952 fand die betagte Künstlerin auch Beschäftigung beim amerikanischen Fernsehen.

Das Ehepaar Seidner ist auf dem Hollywood Forever Cemetery begraben (Garden of Moses, 15th row from south, grave 54).[3]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 563.
  • Frank Arnau (Hrsg.): Universal Filmlexikon 1933, D 100. Berlin 1933

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=nid%3D1061436233
  2. Naturalization Index Cards of the U·S· District Court For the Southern District of California, Central Division (Los Angeles), Nr. 1174566
  3. Find a grave