Iris Hauth

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Iris Hauth (* 13. März 1958 in Bochum) ist eine deutsche Psychiaterin und Psychotherapeutin. Sie ist Ärztliche Direktorin des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee, Geschäftsführerin der Alexianer St. Joseph Berlin-Weißensee GmbH und Mitglied der erweiterten Geschäftsführung der Alexianer GmbH.[1]

Schwerpunkte ihrer klinischen Tätigkeit sind Depressionen, Angsterkrankungen, Stress und Stressbewältigung, schizophrene und affektive Psychosen, postpartale psychische Störungen, Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), E-Mental Health und innovative Versorgungsformen mit individueller, bedarfsgerechter Versorgung mit regionalem Bezug (Stepped-Care-Modell).[2][3][4]

Sie ist Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN).[5] Auch in weiteren Gremien, Organisationen und Verbänden engagiert sich Hauth.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iris Hauth studierte Humanmedizin an der Ruhr-Universität Bochum und der Universität zu Lübeck. Nach ihrem Studienabschluss im Jahr 1984 begann sie als Assistenzärztin in der Psychosomatik an der Clemens-August-Klinik in Neuenkirchen-Vörden bei Osnabrück. Im Jahr 1986 wechselte sie als Assistenzärztin in die Klinik für Neurologie am Krankenhaus St. Elisabeth, Damme/Dümmer bei Osnabrück. Von 1989 bis 1994 war sie als Assistenzärztin in der Neurologisch-psychiatrischen Abteilung bei Josef Vliegen im Evangelischen Krankenhaus Gelsenkirchen tätig, damals, im Rahmen des Bochumer Modells, Abteilung für klinische Psychiatrie an der Ruhr-Universität Bochum.

1992 wurde Hauth zum Doktor der Medizin promoviert. Im gleichen Jahr wurde sie Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie und erhielt die Zusatzbezeichnung Psychotherapie. Im Jahr 1996 wurde sie Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin (Psychosomatik).

1994 nahm sie ihre Tätigkeit als Abteilungsärztin am St.-Alexius-Krankenhaus in Neuss auf, die sie bis 1996 ausübte. Anschließend war sie gut ein Jahr Chefärztin im Landeskrankenhaus Teupitz/Brandenburg.

Seit 1998 ist Hauth Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses Berlin-Weißensee, seit 2007 Ärztliche Direktorin und seit 2008 auch Geschäftsführerin der Alexianer St. Joseph Berlin-Weißensee GmbH. Mitglied der Erweiterten Geschäftsführung der Alexianer GmbH ist sie seit 2021.[6]

Gremienarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bundesebene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2004 ist Iris Hauth Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Von 2015 bis 2016 war sie Präsidentin der Fachgesellschaft.

Mitglied der Bundesdirektorenkonferenz – Verband leitender Ärztinnen und Ärzte der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie (BDK) ist sie seit 2000. Von 2006 bis 2012 war sie BDK-Vorsitzende.[7] und seit 2019 ist sie Ländersprecherin für Berlin[8]

Für den Deutschen Caritasverband (DCV) ist Hauth seit 2000 Mitglied der Kommission Psychiatrie der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft (DKG).[9]

Landesebene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2000 bis 2021 war Hauth Mitglied des Landespsychiatriebeirats des Senats von Berlin. Im Jahr 2007 gehörte sie zu den Mitinitiatoren der Berliner Woche der Seelischen Gesundheit,[10] die seitdem jährlich veranstaltet wird. Hauth zählt zu den Gründungsmitgliedern des Gemeindepsychiatrischen Verbundes Pankow (GpV) im Jahr 2015.

Seit 2012 ist sie Mitglied im Vorstand der Gesundheitsstadt Berlin, von 2018 bis 2022 war sie Stellvertretende Vorsitzende des Vereins, der sich für die Vernetzung von Medizin, Gesundheitsforschung und Gesundheitspolitik in der Hauptstadtregion Berlin engagiert und mehr als 200 Mitglieder zählt. Seit 2022 ist Hauth Vorstandsvorsitzende von Gesundheitsstadt Berlin. Ebenfalls seit 2022 ist sie wissenschaftliche Leiterin des Ärzteforums des Hauptstadtkongresses.[4]

Beirats- und Aufsichtsratstätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2006 ist Iris Hauth Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Angehörigen psychisch Kranker (ApK) Landesverband Berlin. Als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Psychiatrie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) ist seit 2014 aktiv. Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) ist sie seit 2018.[11] Zuvor war sie von 2015 bis 2018 Mitglied des Wissenschaftlichen ZQP-Beirats. Im Jahr 2019 wurde Hauth Mitglied im Aufsichtsrat der Ecclesia Gruppe. Seit 2022 ist sie Mitglied im Kuratorium Zentrum Überleben (Berlin).

Weitere Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aktion Psychisch Kranke (APK) e. V.
  • Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e. V. (DGGPP)
  • Deutsche Gesellschaft für seelische Gesundheit bei Menschen mit geistiger Behinderung (dgsgb)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vordenker Award 2019: Auszeichnung der Initiative Gesundheitswirtschaft e. V., der B. Braun Stiftung und des Bibliomed-Verlags[12]

Ausgewählte Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • I. Hauth: Keine Angst! Was wir gegen Depressionen und Ängste tun können. Eine Klinikleiterin erzählt. Piper-Verlag, München 2018.
  • I. Hauth, P. Brückner-Bozetti, A. Deister, M. Kölsch, M. Löhr, U. Cuntz: Personalausstattung in stationären psychiatrischen Einrichtungen. Konzeptionelle Grundlagen des Plattform-Modells. In: Peter Brückner-Bozetti, Arno Deister Iris Hauth, Michael Kölch, Ulrich Cuntz (Hrsg.): Personalbemessung in der Psychiatrie und Psychosomatik. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin 2021, ISBN 978-3-95466-625-6, S. 23–35.
  • J. Klein, C. Knaevelsrud, M. Bohus, D. Ebert, G. Gerlinger, K. Günther, C. Jacobi, M. Löbner, S. Riedel-Heller, J. Sander, U. Sprick, I. Hauth: Die Nadel im Heuhaufen finden: Qualitätskriterien für den Einsatz von internetbasierten Selbstmanagement-Interventionen in Prävention und Behandlung psychischer Störungen. In: Fortschritte der Neurologie Psychiatrie. Band 87, Nr. 3, 2019, S. 187–191.
  • D. Dietrich, C. Goesmann, J. Gensichen, I. Hauth, I. Veit (Hrsg.): Praxisleitfaden Psychische Erkrankungen. Hogrefe Verlag, Bern 2019.
  • I. Hauth: Die Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie und ihre Rolle in der Steuerung der Versorgung psychisch kranker Menschen. In: A. Bramesfeld, M. Koller, H.-J. Salize (Hrsg.): Public Mental Health. Hogrefe Verlag, Bern 2019, S. 227–232.[13]
  • I. Hauth, P. Brückner-Bozetti, G. Heuft, M. Kölch, M. Löhr, A. Richert, A. Deister: Personalausstattung in stationären psychiatrischen Einrichtungen: Ein patientenorientiertes und leitliniengerechtes Konzept zur Personalbemessung [Staffing of inpatient psychiatric facilities: A patient-oriented and guideline-oriented staffing concept]. In: Der Nervenarzt. 90(3), Mar 2019, S. 285–292. doi:10.1007/s00115-018-0669-z. PMID 30643955.
  • J. Klein, C. Knaevelsrud, M. Bohus, D. Ebert, G. Gerlinger, K. Günther, C. Jacobi, M. Löbner, S. Riedel-Heller, J. Sander, U. Sprick, I. Hauth: Internetbasierte Selbstmanagementinterventionen: Qualitätskriterien für ihren Einsatz in Prävention und Behandlung psychischer Störungen. In: Der Nervenarzt. Band 89, Heft 11, S. 1277–1286 2018.
  • H. Freund, S. Böhringer, M. Utsch, I. Hauth: Religiosität und Spiritualität in der Facharztweiterbildung. In: Der Nervenarzt. Band 89, Heft 5, S. 539–545 2017.
  • I. Hauth: Stationsäquivalente psychiatrische Behandlung nach §115d SGB V – ein erster Schritt zu Behandlungsformen im häuslichen Umfeld [Inpatient-Equivalent Treatment According to §115d SGB V - A First Step Towards Various Treatments in Home Environment]. In: Psychiatr Prax. Band 44, Nr. 6, Sep 2017, S. 309–312. doi:10.1055/s-0043-114172. Epub 2017 Jun 26. PMID 28651264.
  • J. M. Fegert, I. Hauth, T. Banaschewski, H. J. Freyberger: Übergang zwischen Jugend- und Erwachsenenalter: Herausforderungen für die Transitionspsychiatrie. In: Z Kinder Jugendpsychiatr Psychother. 45(1), Jan 2017, S. 80–85. doi:10.1024/1422-4917/a000502. PMID 281249492.
  • S. Heller, U. Sprick, J. Dirmaier, M. Härter, U. Hegerl, F. Hohagen, I. Hauth: Internetbasierte Interventionen in der Behandlung psychischer Störungen -Überblick, Qualitätskriterien, Perspektiven. In: Der Nervenarzt. Band 87, Heft 11, 2016, S. 1185–1193.
  • I. Hauth: Psyche – Mensch – Gesellschaft: DGPPN-Kongress 2016 [Mind - Person - Society: German Association for Psychiatry, Psychotherapy and Psychosomatics congress 2016]. In: Der Nervenarzt. Band 87, Nr. 11, Nov 2016, S. 1129–1130. doi:10.1007/s00115-016-0227-5. PMID 27752720.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dr. med. Iris Hauth - Alexianer Berlin Weißensee. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  2. Iris Hauth Bücher & Biografie | PIPER, abgerufen am 17. Februar 2022.
  3. Dr. med. Iris Hauth - Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  4. a b Gesundheitsstadt Berlin: Dr. med. Iris Hauth. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  5. Vorstand. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  6. Lebenslauf von Iris Hauth (Stand 2/2020) (PDF; 140 kB), abgerufen am 17. Februar 2022.
  7. Geschichte / Chronik. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  8. Ländergruppen. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  9. Geschäftsbericht Bundesverband der Krankenhausträger in der Bundesrepublik Deutschland 2017 (PDF; 4,1 MB), abgerufen am 17. Februar 2022.
  10. Hybride Auftaktveranstaltung – Woche der Seelischen Gesundheit 2021. 24. September 2021, abgerufen am 24. Januar 2022 (deutsch).
  11. Organe & Gremien. Abgerufen am 24. Januar 2022 (deutsch).
  12. 2019 – Dr. Iris Hauth – Vordenker Award. Abgerufen am 24. Januar 2022 (deutsch).
  13. Public Mental Health. Hogrefe Verlag (hogrefe.com [abgerufen am 27. Januar 2022]).