Jörg Stauvermann

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Jörg Stauvermann (* 20. September 1971 in Gronau) ist ein deutscher Gestalter, Kommunikationsdesigner, Ausstellungsgestalter, Kurator und Herausgeber. Seine Schwerpunkte liegen auf der Entwicklung von Corporate Designs, Konzeption von Ausstellungen, Gestaltung von Publikationen sowie der Innenarchitektur. Von 2013 bis 2023 war er Herausgeber der Satire-Zeitung Alles, alles Gute. Seit 2008 lebt und arbeitet er in Wyk auf Föhr.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stauvermann wuchs als Sohn eines Architekten und einer Sekretärin im Münsterland auf. Er hat eine Schwester. Bereits zu Schulzeiten zeichnete er Comics und gab mit Freunden das Comic-Magazin Mannomann heraus.

Nach Abitur und Zivildienst absolvierte er von 1992 bis 1995 eine Ausbildung zum Möbelschreiner. Von 1995 bis 1999 studierte er Industrial Design an der Universität Gesamthochschule Essen (heute: Folkwang Universität der Künste) bei Stefan Lengyel und Steffen Böckmann. Während dieser Zeit studierte er zusätzlich im Rahmen des Europäischen Zeppelin Master Course on Design in Kopenhagen an Danmarks Designskole (1997) unter Morton Lund und Erik Krogh und in Paris an der École Professionnelle Supérieure d'Arts et d'Architecture de la Ville de Paris (1998) unter Gérard Vallin und Pascal Chossegros. Ab 2000 studierte er bis 2003 in Köln an der Köln International School of Design bei Birgit Mager und Michael Erlhoff.

Logo des Museum Kunst der Westküste, 2008. Das Corporate Design wurde ausgezeichnet mit dem red dot design award 2011 sowie für den German Design Award 2013 nominiert.

Während seines Studiums war er zunächst in verschiedenen Agenturen und Büros als Gestalter tätig und machte sich 2001 mit einem Kommilitonen in Essen selbständig. Zwischenzeitlich hatte er Engagements bei dem amerikanischen Unterhaltungskonzern THQ Entertainment, wo er als Project Manager Art u. a. für Projekte mit Disney, Pixar, Nickelodeon, Warner und Microsoft verantwortlich war, und bei der Agentur CP/Compartner als Art Director.

2008 zog er mit seiner Frau und seinen drei Kindern von Essen auf die Nordseeinsel Föhr. Dort konzipierte er als eines seiner ersten Projekte das Erscheinungsbild des Museums Kunst der Westküste in Alkersum. Weit über 150 Einzelpositionen gestaltete er zur Eröffnung des Museums im Jahr 2009 und erhielt dafür auch mehrere Auszeichnungen.[1] Auf der Insel Föhr prägte er weitere Institutionen und Unternehmen gestalterisch, darunter das Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum, das Kurhaushotel und das Weingut Waalem.[2]

Seine Arbeiten zeichnen sich durch konzeptionelle Stärke und interdisziplinäre Strukturen aus. Er schafft gestalterische Zusammenhänge zwischen Architektur, Grafikdesign, Haltung und Atmosphäre.[3] Er stellt projektbezogene Teams zusammen oder ist selbst Teil eines solchen Teams.[4] Er war dabei u. a. für die IBA Emscherpark, das Marine-Ehrenmal in Laboe, die Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer, Hamburgisches Wattenmeer und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, die Stiftungen Gedenkstätten Sachsen-Anhalt und Sachsen, das Rock’n’popmuseum[5] in Gronau oder das Verkehrsmuseum Dresden tätig.

Als Kurator initiierte er drei Ausstellungen im Wyker Friesen-Museum und stellte dabei über 150 internationale Illustratoren und Comiczeichner auf der Insel Föhr aus: 2014,[6] 2017[7] und 2020.[8]

Jörg Stauvermann ist Mitglied im Verband für Ausstellungsgestaltung e. V. in Deutschland.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • red dot design award (2011 für Museum Kunst der Westküste)[9]
  • German Design Award (2015 für grotheer architektur)[10]
  • German Design Award (2018 für LEMKEN[11], Buddenberg Tauchmann Architekten Düsseldorf[12], Telemann 2017[13])[14]
  • Creative Communication Award (C2A) (2022 für Verkehrsmuseum Dresden)[15]
  • Creative Communication Award (C2A) Special Mention (2022 für Jazz goes Föhr)[16]
  • A’Design Interior Space and Exhibition Design Award (2023 für rock'n'popmuseum)[17]
  • A’Design Graphics, Illustration and Visual Communication Award (2023 für Weingut Waalem)[18]
  • German Design Award Special Mention (2023 für Weingut Waalem)[19][20]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jörg Stauvermann: Alles, alles Gute – Einfach gute Nachrichten für Föhr. Wyk auf Föhr. 12 Ausgaben, 2013–2023[21]
  • Jörg Stauvermann (Hrsg.): Möwen. Müll. Und Meerjungfrauen. Strandgut aus der Welt der Cartoons, Comics und Illustrationen. Hamburg: Carlsen Verlag 2020
  • Vom Konzept zur Ausstellung. Die Aufgabe von Ausstellungsgestaltung und Szenografie am Beispiel Ludwig lebt! Beethoven im Pop, in: Thomas Mania, Christofer Jost, Martin Pfleiderer: pop up Ausstellungen zu populärer Musik konzipieren und realisieren. Dortmund, Verlag Kettler, 2020

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Aalhai Jörg Stauvermann und The One And The Only Insel-ABC. In: Föhr – Die schönsten Seiten der Insel. Sylt 2022/2023
  • Die Föhrer Kreativen machen immer, was sie wollen. In: Föhr – Die schönsten Seiten der Insel. Sylt 2014
  • Christian Rüb: Sympathie statt Fachidiotie. In: Optic und Vision – Magazin für Unternehmer, Ausgabe 11/12.2004
  • Johannes Niestrath: Reduzierte Optik. In: dds – das magazin für möbel und ausbau, Ausgabe 11/ November 2004
  • Markus Förster: Raum für die Brille. In: Der Augenoptiker, Ausgabe 11/2004
  • Christine Moosmann: Jeder Kunde eine Marke. In: novum – World of Graphic Design, Ausgabe 03.2014
  • Marc Peschke: Wiese schmilzt dein Eisberg nicht?. In: mare – Die Zeitschrift der Meere, Ausgabe 142 Oktober/November 2020

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. And the red dot goes to… – Aalhai*. Abgerufen am 30. Oktober 2023.
  2. Anna Goldbach: Nominierungen für Weingut Waalem auf Föhr und Jörg Stauvermann | SHZ. 29. September 2022, abgerufen am 30. Oktober 2023.
  3. Das Forum Mobilität Dresden und die Gestaltung. Abgerufen am 30. Oktober 2023.
  4. BERGZWO - Konzeption, Ausstellungen, History Marketing. Abgerufen am 30. Oktober 2023 (deutsch).
  5. Martin Borck: Besucher als Teil der Inszenierung. Abgerufen am 2. November 2023.
  6. ib: 120 Cartoons im Friesenmuseum | SHZ. 9. Oktober 2014, abgerufen am 30. Oktober 2023.
  7. bos: Tolle Ideen eindrucksvoll umgesetzt | SHZ. 1. Juli 2017, abgerufen am 30. Oktober 2023.
  8. Redaktion shz.de: Das Wyker Friesenmuseum zeigt Bilder zum Thema Meeres-Müll | SHZ. 20. September 2020, abgerufen am 30. Oktober 2023.
  9. Corporate Design / Museum Kunst der Westküste. In: red-dot.org. Red Dot GmbH & Co. KG, 2011, abgerufen am 2. November 2023 (deutsch, englisch).
  10. Erscheinungsbild grotheer architekten - Winner - Corporate & Brand Design - German Design Award. Abgerufen am 2. November 2023 (deutsch).
  11. LEMKEN – The blue book - Winner - Books and Calendars - German Design Award. Abgerufen am 2. November 2023 (deutsch).
  12. BTAD - Winner - Corporate Identity - German Design Award. Abgerufen am 2. November 2023 (deutsch).
  13. Telemann2017 - Winner - Corporate Identity - German Design Award. Abgerufen am 2. November 2023 (deutsch).
  14. Klaus Wiedau: Preisgekrönte Kreativität. Abgerufen am 2. November 2023.
  15. Winner 2022 / Branding / Brand identity. In: Creative Communication Award. Farmani Group as the sister initiative of the IDA International Design Awards, 2022, abgerufen am 2. November 2023 (englisch).
  16. Honorable Mention 2022 /Branding / Brand identity. In: Creative CommunicationAward. Farmani Group as the sister initiative of the IDA International Design Awards, 2022, abgerufen am 2. November 2023 (englisch).
  17. A' Design Award & Competition: Ludwig Lives Exhibition by Jorg Stauvermann. Abgerufen am 2. November 2023.
  18. A' Design Award & Competition: Weingut Waalem Brand Identity by Jorg Stauvermann. Abgerufen am 2. November 2023.
  19. Weingut Waalem - Special Mention - Brand Identity - German Design Award. Abgerufen am 2. November 2023 (deutsch).
  20. Anna Goldbach: Der Waalem-Eisbär räumt ab: Zwei Designpreise gehen nach Föhr | SHZ. 19. Juni 2023, abgerufen am 2. November 2023.
  21. Anna Goldbach: Satire auf Föhr: Das steckt hinter „Alles, alles Gute“ | SHZ. 15. Juni 2023, abgerufen am 2. November 2023.