Jüdische Gemeinde Nußloch

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Die Jüdische Gemeinde in Nußloch, einer Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg, entstand im 17./18. Jahrhundert und existierte bis 1938.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Nußloch werden erstmals 1712 Juden genannt. Die jüdische Gemeinde besaß eine Synagoge, eine Religionsschule und ein rituelles Bad (Mikwe). Im 18. Jahrhundert bestand vermutlich ein jüdischer Friedhof am Ort, dessen Lage nicht mehr bekannt ist. Die Toten der jüdischen Gemeinde Nußloch wurden im 19. und 20. Jahrhundert in Heidelberg oder auf dem jüdischen Friedhof in Wiesloch beigesetzt. Die Gemeinde gehörte seit 1827 zum Bezirksrabbinat Heidelberg.

Nationalsozialistische Verfolgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die letzten vier jüdischen Einwohner wurden im Oktober 1940 im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion nach Gurs deportiert.

Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet zwölf in Nußloch geborene jüdische Bürger, die dem Völkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen.[1]

Gemeindeentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Gemeindemitglieder
1825 51 Personen 2,9 % von 1770 Einwohnern
1871 68 Personen
1875 65 Personen 2,3 % von 2766 Einwohnern
1900 41 Personen 1,3 % von 3100 Einwohnern
1910 37 Personen 1,1 % von 3324 Einwohnern
1933 21 Personen
1938 10 Personen
1940 4 Personen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945. Abgerufen am 18. Februar 2013.