Jānis Endzelīns

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Jānis Endzelīns (deutsch Janis Endzelin; * 22. Februar 1873 im Gehöft Mičkēni bei Mūrmuiža, Gouvernement Livland; † 1. Juli 1961 in Koknese) war ein lettischer Linguist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jānis Endzelīns studierte Philologie an der Universität Dorpat und war dort als Professor tätig. 1907 gaben er und Kārlis Mīlenbahs die erste wirklich wissenschaftliche Grammatik der lettischen Sprache heraus. Von 1909 bis 1920 arbeitete er dann an der Universität Charkow und danach bis 1961 an der Universität Riga. 1926 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[1] Die Akademie der Wissenschaften der UdSSR nahm ihn 1929 als korrespondierendes Mitglied auf.[2] Als führender lettischer Philologe seiner Zeit war er maßgeblich an der Entwicklung der lettischen Sprache im 20. Jahrhundert beteiligt. Auch das jetzige Lettische Alphabet geht auf ihn zurück.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Endzelins war der Vater des lettischen Schachspielers Lūcijs Endzelīns, dessen Ehefrau die mehrfache lettische Schachmeisterin Milda Lauberte war.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • "Latviešu gramatika" (1907) mit K. Mīlenbahs
  • "Славяно-балтийские этюды" (Dissertation 1912)
  • "Lettische Grammatik" (1922)
  • "Latvijas vietu vārdi" (1-2, 1922-25) mit A. Ābels, J. Kauliņs, P. Šmits
  • "Latviešu valodas skaņas un formas" (1938)
  • Tacita darba "Ģermānija" tulkojums (1938)
  • "Altpreussische Grammatik" (1944)
  • "Ievads baltu filoloģijā" (1945)
  • "Baltu valodu skaņas un formas" (1948)
  • "Baltų kalbų garsai ir formos" (litauisch, 1957)
  • "Latvijas PSR vietvārdi" (1-2, 1956-61)
  • "Comparative Phonology and Morphology of the Baltic Languages" (angliski, 1971)[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rožkalne, Anita: Latviešu rakstniecība biogrāfijās. Zinātne, 2003, ISBN 9984-698-48-3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 76.
  2. Korrespondierende Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Эндзелин, Янис Марцевич (Иван Мартынович). Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 6. März 2022 (russisch).
  3. Kārlis Draviņš. Jaunā Gaita Nr. 94, 1973