Jacob-Elisée Cellérier

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Jacob-Elisée Cellérier (12. Dezember 1785 in Satigny; † 17. November 1862 in Genf) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jacob-Elisée Cellérier war der Sohn des Pfarrers Jean-Isaac-Samuel Cellérier (* 11. Dezember 1753 in Crans-près-Céligny; † 22. März 1844 in Genf)[1] und dessen Ehefrau Françoise-Elisabeth (* 5. September 1761 in Genf; † 13. Oktober 1816 in Peissy bei Satigny)[2], Tochter des Pfarrers Jacob Francillon (1732–1796).

Seit 1817 war er mit Henriette (* 18. Juli 1792 in Genf; † 29. September 1854 ebenda), Tochter von Jacques Lasserre[3] (1761–1819), Mitglied des Conseil représentatif (Kantonsparlament) und Bürgermeister von Corsier; gemeinsam hatten sie drei Kinder[4], unter anderem auch Betsy Cellérier (* 6. August 1822 in Genf; † 14. Dezember 1881 ebenda)[5], die sich ab den 1850er Jahren in der kirchlichen Freiwilligenarbeit engagierte.

Sein Urenkel war der Pfarrer Charles Cellérier.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jacob-Elisée Cellérier immatrikulierte sich an der Académie de Genève zu einem Theologiestudium.

1808 erfolgte seine Ordination, worauf er seinen Vater in dessen Amt unterstützte, und von 1814 bis 1816 war er, als Nachfolger seines Vaters, Pfarrer in Satigny.

1816 wurde Jacob-Elisée Cellérier zum Professor für Hebräisch an die Genfer Akademie berufen, bevor er 1835 die Professur für Exegese und kritische Bibelwissenschaften erhielt; 1854 ging er in den Ruhestand und ihm folgte Hugues Oltramare.

Von 1840 bis 1843 war er Rektor der Akademie.

Von 1842 bis 1851 gehörte er dem Consistoire (Kirchengemeinderat) an.

Berufliches und theologisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jacob-Elisée Cellérier war ein Gegner der Genfer Erweckungsbewegung (des Réveil), wandte sich aber auch gegen die Bibelkritiker und vertrat eine vermittelnde, für Frömmigkeit und Ethik offene Theologie der Offenbarung.

Er hinterliess zahlreiche Aufsätze in verschiedenen Zeitschriften und diverse Publikationen, darunter 1826 Discours sur la lecture de l'Ecriture sainte, 1832 Qu'est-ce qu'un serviteur de Jésus Christ? und 1852 Manuel d'herméneutique biblique; seine Schriften wurden auch ins Englische übersetzt. Unveröffentlicht blieb sein Journal des troubles religieux à Genève en 1817 et années suivantes.

Mit seinen Schriften beeinflusste er unter anderem die religiöse Entwicklung des italienischen Ministerpräsidenten Camillo Benso von Cavour.[6]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gabriel Mützenberg, Elmar Meier: Cellérier, Jean-Isaac-Samuel. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 4. September 2003, abgerufen am 21. November 2020.
  2. Elisabeth Françoise Francillon. Société Genevoise de Généalogie, abgerufen am 21. November 2020.
  3. Fabienne Abetel-Béguelin, Ernst Grell: Lasserre. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. März 2009, abgerufen am 21. November 2020.
  4. Familienstammbaum von Elisée Jacob Cellérier. Abgerufen am 21. November 2020.
  5. Regula Ludi: Betsy Cellérier. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 1. September 2003, abgerufen am 21. November 2020.
  6. Manuel Borutta: Antikatholizismus: Deutschland und Italien im Zeitalter der europäischen Kulturkämpfe. Vandenhoeck & Ruprecht, 2011, ISBN 978-3-647-36849-8 (google.de [abgerufen am 21. November 2020]).