Jacob Allerhand

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Jacob Allerhand (geboren 1930 in Ludwipol bei Riwne, Polen[1]; gestorben 3. November 2006 in Wien) war ein deutscher Judaist. Er lehrte ab 1983 als außerordentlicher Professor an der Universität Wien Judaistik und Hebraistik.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allerhand studierte Mitte der 1950er Jahre an der Freien Universität Berlin Orientalistik mit Schwerpunkt Turkologie, weil er im Krieg als Flüchtling in Usbekistan bei einer jüdischen Familie Zuflucht fand. In dieser Zeit war er auch Vorsitzender des Verbands jüdischer Studenten in West-Berlin.

Sein späterer Lehrer Kurt Schubert empfahl Allerhand als Studenten für das neu begründete Institut für Judaistik in Wien. Hier promovierte er mit dem Dissertationsthema „Die Bedeutung des Landes Israel in der osteuropäischen Haskalaliteratur“ 1971 zum Dr. phil. und blieb auch nachfolgend dem Thema Haskala treu. Mit einer Arbeit über die Geschichte der Juden in Russland habilitierte er sich 1983, verlegte sein Hauptinteresse jedoch auf die Aufgaben und Funktionen im Rahmen der Wiener Jüdischen Gemeinde. Auch wenn die universitäre Arbeit nicht sein Hauptinteresse ausmachte, erhielt er kurz nach der Habilitation den Titel eines „Außerordentlichen Professors“ und lehrte auch noch als emeritierter Professor für Judaistik und Hebraistik und unterrichtete Jiddisch an der Universität Wien. Am 3. November 2006 verstarb er im Alter von 76 Jahren.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Literatur von und über Jacob Allerhand im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Kurt Schubert: Ein Nachruf zum Tod von Doz. ao. Univ.-Prof. Dr. Jacob Allerhand. (pdf, 522 kB) In: Schalom: Österreichisch-Israelischen Gesellschaft. Dezember 2006, S. 7, archiviert vom Original am 4. März 2016;.
  • Jacob Allerhand: Jiddisch – Ein Lehr- und Lesebuch Rezension. In: haGalil. 22. Juni 2003; (Rezension).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Luis Liendo Espinoza: „Der jetzige Antisemit weiß, was passieren kann – und trotzdem ist er Antisemit.“ (37 kB) In: Versorgerin. 21. September 2006, abgerufen am 26. März 2020 (Interview, wiedergegeben auf austria.yad-vashem.net).