Jacob Nöbbe

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Die Ekensunder Künstlerkolonie, Foto von Wilhelm Dreesen, 1882, Jacob Nöbbe als Fünfter unten links
Jacob Nöbbe: In der Abendsonne, 1882
Johann Hinrich Wichern, porträtiert von Jacob Nöbbe, um 1869, Briefmarke von 2008

Jacob Nöbbe (* 4. Oktober 1850 in Flensburg; † 31. März 1919 ebenda) war ein deutscher Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war in Flensburg am Neumarkt 12 beheimatet und als Porträtmaler anerkannt. Als Zeichenlehrer unterrichtete er privat den jungen Emil Hansen, der später unter dem Namen Emil Nolde berühmt wurde.[1] Sein Sohn war Erwin Nöbbe. Jacob Nöbbe war auch Lehrer des Malers Alexander Eckener.

Jacob Nöbbe, Selbstporträt

Jacob Nöbbe war der Sohn eines Malermeisters, bei dem er 1867 bis 1870 in die Lehre ging. Nach dem Studium an den Kunstakademien in Düsseldorf und Dresden (zu seinen Lehrern gehörten dort Ludwig Richter und Julius Hübner) arbeitete er ein Jahr als Porträtmaler, bevor er zur Erweiterung seiner Kenntnisse an die Berliner Kunstakademie ging. Dort waren Heinrich Petersen-Angeln und Erich Kubierschky seine Studienkollegen, mit denen er sich 1882 in Ekensund aufhielt. Er war Mitglied der Schleswig-Holsteinischen Kunstgenossenschaft und stellte auch in München und Berlin aus. Eine bemalte Palette von 14 Künstlern, darunter Louis Douzette, Richard Hünten, Carl Becker, Reinhard Paul Junghans, Anton Asmussen, Eduard von Gebhardt und Karl Plückebaum enthält auch ein Selbstbildnis Nöbbes mit Blick aus einem Fenster (Vineta-Museum Barth).[2]

Mit seiner Familie – sein Sohn Erwin und seine Tochter Elsa waren ebenfalls künstlerisch begabt – verbrachte er in Ekensund in den 1890er Jahren, soweit dies seine Tätigkeit als Zeichenlehrer in Flensburg zuließ, die Sommermonate. Hier hatte er sich neben Wilhelm Dreesen zur Zentralfigur der seit den 1880er Jahren bestehenden Künstlerkolonie entwickelt. Sein malerisches Interesse galt der naturalistischen Wiedergabe seiner schleswig-holsteinischen Heimat in Porträts und Landschaftsbildern, deren besondere Qualität sich in der Behandlung von Licht und Farbe zeigte. 1895 schuf er die Glückwunsch-Adresse der Landschaft Angeln zu Bismarcks 80. Geburtstag (Bismarck-Museum Friedrichruh).

„Jeder Flensburger kennt ja den kleinen Mann mit dem grauen Filzhut und dem gelben Malkasten, wenn er zum Malen auf die Förde hinauszieht.“

Alexander Eckener, 1909, in einer Würdigung anlässlich einer Ausstellung von Werken Nöbbes im Flensburger Kunstgewerbemuseum

Nach Nöbbe ist in Flensburg eine Straße benannt (Jacob-Nöbbe-Bogen).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J. Brüning: † Jacob Nöbbe. In: Schleswig-Holsteinisches Jahrbuch, 1920, S. 168f.
  • Nöbbe-Ausstellung: in den Räumen des Kunstgewerbemuseums der Stadt Flensburg vom 2. bis 31. Oktober 1909. Flensburg 1909.
  • Ulrich Schulte-Wülwer: Malerei in Schleswig-Holstein – Katalog der Gemäldesammlung des Städtischen Museums Flensburg. Boyens, Heide 1989, ISBN 3-8042-0467-8, S. 218–236.
  • Martina Kral: Jacob Nöbbe – Ein Malerleben in Flensburg 1850–1919. Boyens, Heide 1992, ISBN 978-3-8042-0571-0.
  • Ulrich Schulte-Wülwer: Künstlerkolonie Ekensund am Nordufer der Flensburger Förde. Boyens, Heide 2000. ISBN 3-8042-0867-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jacob Nöbbe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manfred Reuther: Das Frühwerk Emil Noldes. Hrsg.: Nolde Stiftung Seebüll. DuMont Buchverlag, Köln 1985, ISBN 978-3-7701-1768-0.
  2. Gerd-Helge Vogel: Auf der Suche nach dem Licht:. Hrsg.: Gerd Albrecht. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2012, ISBN 978-3-940207-99-9, S. 25.