James H. Ladson

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

James Henry Ladson (* 11. Juni 1795 in Charleston, South Carolina; † 3. April 1868 ebenda) war ein wohlhabender US-amerikanischer Plantagenbesitzer, Sklavenhalter und Geschäftsmann aus Charleston in South Carolina.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Schwester Sarah Ladson; „sie bezog sich visuell auf den Geschmack der Sklavinnen, mit denen sie aufgewachsen ist“.[1]

Ladson gehörte zu einer der prominentesten Familien der Plantagenbesitzer- und Handelselite in Charleston. Diese hatte ab dem 17. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der britischen Kolonisierung Nordamerikas und im Sklavenhandel gespielt. Er war Sohn des Vizegouverneurs des Bundesstaates South Carolina James Ladson und Enkel des Bankiers und Sklavenhändlers Benjamin Smith; sein Urgroßvater Joseph Wragg war jahrzehntelang der größte Sklavenhändler in den heutigen Vereinigten Staaten. Zu seinen Vorfahren gehörten auch die Gouverneure Robert Gibbes, Thomas Smith und Joseph Blake sowie der erste europäische Siedler von Carolina, Henry Woodward. Das Gibbes Museum of Art ist nach der Familie seiner Großmutter benannt. Unter seinen Nachkommen ist Ursula von der Leyen,[2][3] die 1978 unter dem Pseudonym Rose Ladson lebte;[4] sie ist auch Nachfahrin seiner beiden Schwestern, Elizabeth (biologisch) und Sarah (durch Adoption). Die Gemeinde Ladson ist nach seiner Familie benannt.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadthaus James H. Ladsons in Charleston, heute Ladson House

James Ladson war Eigentümer von James H. Ladson & Co., eines großen Unternehmens, das im Reis- und Baumwollgeschäft tätig war; er besaß über 200 Sklaven.[5] Er war auch Konsul des Königreiches Dänemark in South Carolina, Direktor der State Bank und hatte zahlreiche andere Geschäfts-, Kirchen- und Bürgerämter inne.

Er und andere Mitglieder der Plantagenbesitzer- und Handelselite von Charleston spielten eine Schlüsselrolle beim Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs. Er war 1851 Vizepräsident des Great Southern Rights and Southern Co-Operation Meeting in Charleston.[6]

Er verbrachte „einen Teil des Jahres“[7] auf seiner Plantage in North Santee, wohnte aber ansonsten mit zwölf Haussklaven in einem Stadthaus in Charleston. Das Haus besteht bis heute und wurde nach ihm als Ladson House benannt.

Die Charleston Daily News bezeichnete ihn als „ein ausgezeichnetes Exemplar des alten Carolina-Gentleman, von reinem Charakter und von hohem Standard in seinen Geschäften. […] er stand an erster Stelle in christlichen Tugenden und aktiver Wohltätigkeit.“[8]

Er war ein Verfechter der Sklaverei und schrieb 1845 über seine Ansichten zu diesem Thema. Ladson glaubte fest an religiösen Unterricht, um die Disziplin der Sklaven aufrechtzuerhalten:[7][9]

„Der religiöse und moralische Unterricht der Neger ist für mich seit einigen Jahren ein Thema von großem Interesse, und ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Anstrengungen in ihrem Interesse (obwohl viel, sehr viel zu tun bleibt) nicht nur im Ausland missverstanden werden, sondern auch nicht gewürdigt werden. Den Neger zu verbessern ist eine weitaus mühsamere Aufgabe, als sich viele, die keine Erfahrung im Unterricht der Neger haben, bewusst sind. Sie sind von Natur aus einfach und von schwachem Verstand, besitzen aber im Allgemeinen gute Erinnerungen, und diejenigen, die sich mit diesem Werk der Nächstenliebe befasst haben, müssen nach viel Mühe beklagen, dass der Unterricht, die sie zu erteilen versucht haben, obwohl sie in Erinnerung geblieben sind, pervertiert und fehlgeleitet worden ist.“

James H. Ladson: The Religious Instruction of the Negroes[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Maurie D. McInnis, The Politics of Taste in Antebellum Charleston, S. 14, UNC Press Books, 2015, ISBN 978-1-4696-2599-7.
  2. Register of the National Society of the Colonial Dames of America in the State of South Carolina, S. 35, The Society, 1945
  3. Deutsches Geschlechterbuch, Vol. 187, S. 43
  4. Jochen Bittner, Peter Dausend: Ursula von der Leyen: „Mehr gelebt als studiert“. In: Zeit Online. 20. Juni 2016, archiviert vom Original am 26. Juni 2016; abgerufen am 22. Dezember 2021 (Interview mit Ursula von der Leyen).
  5. George C. Rogers: The history of Georgetown County, South Carolina. University of South Carolina Press, 1970, S. 297, 525.
  6. Southern rights documents : co-operation meeting held in Charleston, S.C., July 29th, 1851. S. 10, abgerufen am 22. Dezember 2021 (englisch, wiedergegeben auf archive.org).
  7. a b c Proceedings of the Meeting in Charleston, S. C., May 13-15, 1845, on the Religious Instruction of the Negroes: Together with the Report of the Committee, and the Address to the Public. Pub. by Order of the Meeting. B. Jenkins, 1845, S. 52–55.
  8. Death of Valuble Citizens. (pdf; 1,5 MB) In: The Charleston Daily News. 4. April 1868, abgerufen am 22. Dezember 2021 (englisch).
  9. Sigmund Dialmon: Some Early Uses of the Questionnaire: Views on Education and Immigration. In: The Public Opinion Quarterly. Band. 27, Nr. 4 (Winter 1963), S. 528–542.
    Dena J. Epstein: Sinful Tunes and Spirituals: Black Folk Music to the Civil War. University of Illinois Press, 2003, ISBN 978-0-252-07150-8, S. 204.