South Carolina

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South Carolina
Flagge Siegel
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Karte der USA, South Carolina hervorgehoben
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt:Columbia
Staatsmotto:Dum Spiro Spero
(lat.: Solange ich atme, hoffe ich)
Animis opibusque parati
(lat.: Bereit an Geist und Mitteln)
Amtssprache:Englisch
Fläche:82.932 km²
Einwohner:5.118.425 (Zensus 2020) (61,9 E. / km²)
Mitglied seit:23. Mai 1788
Zeitzone:Eastern UTC−5/−4
Höchster Punkt:1085 m (Sassafras Mountain)
Durchschn. Höhe:105 m
Tiefster Punkt:0 m Atlantischer Ozean
Gouverneur:Henry McMaster (R)
Post / Amt / ISOSC / SC / US-SC
Karte von South Carolina
Karte von South Carolina
Karte von South Carolina
Geographische Karte South Carolinas
Geographische Karte South Carolinas
Geographische Karte South Carolinas

South Carolina (engl. Aussprache [ˈsaʊθ ˌkæɹəˈlaɪ̯nəAudiodatei abspielen, deutsch veraltet Südkarolina[1] oder Süd-Carolina[2]) ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika und wurde wie North Carolina nach der lateinischen Bezeichnung Carolus für den englischen König Karl I. bezeichnet.[3] Der Beiname South Carolinas ist Palmetto State („Palmettopalmenstaat“). Im äußersten Nordwesten hat South Carolina Anteil an den Appalachen. South Carolina ist 82.932 km² groß – nur geringfügig kleiner als Österreich – und hat über 5 Millionen Einwohner, davon ca. 30 % Afroamerikaner. Die Hauptstadt ist Columbia. Hauptstadt bis 1788 war das an der Küste gelegene Charleston. South Carolina hat am 23. Mai 1788 die Verfassung der USA ratifiziert und ist daher 8. Gründerstaat der USA.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

South Carolina grenzt im Norden an North Carolina, im Süden und Westen an Georgia, wobei der Savannah River die Grenze zwischen beiden Bundesstaaten bildet. Weitere große Flüsse sind der Pee Dee (nach dem gleichnamigen Indianervolk) und der Wateree. In den Mündungsgebieten dieser Flüsse liegen weitläufige Sümpfe. Im Osten wird der Staat durch den Atlantik begrenzt.

South Carolina wird durch vier geographische Strukturen geprägt, deren Grenzlinien parallel zu den südöstlichen Küstenlinien verlaufen. Der am niedrigsten gelegene Teil ist die so genannte Coastal Plain, die Küstenebene, die sehr flach verläuft und aus Sedimentschichten wie Sand, Lehm und Schlick gebildet wird. Gegenden mit einer guten Drainage können dabei durchaus gutes Ackerland werden, wenn auch manche Landstriche zur Sumpfbildung neigen. Die Küstenzone weist viele Salzwiesen und Ästuare auf. Letztere haben zur Bildung mancher natürlicher Häfen wie in Georgetown oder in Charleston geführt. Eine ungewöhnliche Ausprägung für eine Küstenlinie ist die Vielzahl von Carolina Bays, für deren Ursprung man noch keine Erklärung gefunden hat. Selbst Meteoriten werden als Ursache erwogen. Diese Buchten sind oval und liegen meist in nordwestlich zu südöstlicher Richtung.

Direkt im Anschluss im Westen der Küstenebene verläuft die Sandhills Region, die größere Sandberge enthält, die von Sanddünen aus jenen erdgeschichtlichen Epochen herrühren, als der Meeresverlauf ein anderer war.

Das Piedmont wird im Wesentlichen von alten erodierten Gebirgsschichten gebildet. Es ist teilweise mit Hügeln durchsetzt, mit kleinen Einlagerungen von Lehm und Ton, und enthält einige wenige Gegenden, in denen sich die Landwirtschaft lohnt. Viele Gegenden des Piedmont wurden einst ohne großen Erfolg agrarisch genutzt. Die heutigen Brachflächen werden heute renaturiert und aufgeforstet. Am Rand des Piedmont verläuft die so genannte Fall Line, die als Wasserscheide der meisten Flüsse eine besondere Bedeutung für die Nutzung der Wasserkraft besitzt. Einige Städte konnten durch die Nutzung mittels Mühlen wirtschaftlich prosperieren, wie zum Beispiel Georgetown. Außerdem sind die größeren Flüsse bis zur Fall line schiffbar, sodass sie als Transportwege in Frage kamen.

Der obere Teil des Piedmont wird als Foothills bezeichnet. Dort verläuft der Cherokee Parkway mit guten Aussichtsmöglichkeiten und hier ist auch der Table Rock State Park zu finden.

Die höchste Erhebung ist der Upstate, der einen Ausläufer der Blue Ridge Mountains enthält, der bis nach Georgia und North Carolina als Teil des Appalachen-Gürtels verläuft. Hier ist auch der Sassafras Mountain mit 1085 m der höchste Berg South Carolinas zu finden.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Census Einwohner ± rel.
1790 249.073
1800 345.591 38,8 %
1810 415.115 20,1 %
1820 502.741 21,1 %
1830 581.185 15,6 %
1840 594.398 2,3 %
1850 668.507 12,5 %
1860 703.708 5,3 %
1870 705.606 0,3 %
1880 995.577 41,1 %
1890 1.151.149 15,6 %
1900 1.340.316 16,4 %
1910 1.515.400 13,1 %
1920 1.683.724 11,1 %
1930 1.738.765 3,3 %
1940 1.899.804 9,3 %
1950 2.117.027 11,4 %
1960 2.382.594 12,5 %
1970 2.590.516 8,7 %
1980 3.121.820 20,5 %
1990 3.486.703 11,7 %
2000 4.012.012 15,1 %
2010 4.625.364 15,3 %
2020 5.118.425 10,7 %
Vor 1900[4]

1900–1990[5] 2000[6]

South Carolina hatte bei der Volkszählung 2020 5.118.425 Einwohner, davon sind 65,5 % Weiße, 26,3 % Afroamerikaner, 6,9 % Hispanics, 2,3 % Asiaten, 1,8 % Indianer, 0,1 % Hawaiianer und von anderen Pazifikinseln (Stand: 1. Juli 2011)[7].

Größte Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größten Städte sind:

Hilton Head IslandSpartanburgFlorence (South Carolina)SumterSummerville (South Carolina)Greenville (South Carolina)Rock Hill (South Carolina)Mount Pleasant (South Carolina)North CharlestonColumbia (South Carolina)Charleston (South Carolina)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Karl II. von England nach seinem Vater benannte Provinz Carolina wurde de facto 1710/12 (offiziell erst 1729) in North Carolina und South Carolina getrennt.

Die Exportwirtschaft beruhte zunächst auf Erzeugnissen wie Kolophonium, Terpentin, Tallöl und Pech; im 18. Jahrhundert dominierte der profitable Anbau von Indigo und insbesondere von Reis. Es entstanden große Plantagen, auf denen die Pflanzer afrikanischstämmige Sklaven einsetzten. Bereits in der ersten Dekade des 18. Jahrhunderts wurden im Tiefland von South Carolina mehr schwarze als weiße Einwohner gezählt. Charleston wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts zum wichtigsten Zielhafen des atlantischen Sklavenhandels und zum umsatzstärksten Sklavenmarkt auf dem nordamerikanischen Festland.[8]

Als erste nordamerikanische Kolonie erklärte South Carolina am 15. März 1776 seine Unabhängigkeit von Großbritannien und ratifizierte am 5. Februar 1778 als erster Staat die Konföderationsartikel, die erste Verfassung der Vereinigten Staaten. Am 23. Mai 1788 wurde South Carolina als achter Bundesstaat in die Vereinigten Staaten von Amerika aufgenommen.

Mit seiner Sezession von der Union am 20. Dezember 1860 gab dieser Staat den Anstoß zur Gründung der Konföderation. Dies führte direkt in den Amerikanischen Bürgerkrieg, der am 12. April 1861 mit dem Beschuss von Fort Sumter (auf einer Insel vor Charleston gelegen) begann. Die ausschlaggebende Rolle, die South Carolina für den Ausbruch des Sezessionskrieges hatte, spiegelte sich auch während des Krieges in den Liedern der konföderierten Soldaten wider. The Bonnie Blue Flag war nach Dixie das berühmteste und am weitesten verbreitete Lied in der Südstaatenarmee. In diesem Lied wird South Carolina als „ritterlich“ beschrieben, dem sich die anderen Sezessionsstaaten auf seinem Weg anschlossen (“First gallant South Carolina nobly made the stand, then came Alabama…”).

South Carolina verlor während des Krieges etwa ein Drittel seiner weißen männlichen Bevölkerung im wehrfähigen Alter.[9]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen[10]
Jahr Demokraten Republikaner
2020 43,5 % 1.091.348 55,1 % 1.384.852
2016 40,7 % 0.855.373 54,9 % 1.155.389
2012 44,1 % 0.865.941 54,6 % 1.071.645
2008 44,9 % 0.862.449 53,9 % 1.034.896
2004 40,9 % 0.661.699 58,0 % 0.937.974
2000 40,9 % 0.566.039 56,8 % 0.786.426
1996 43,9 % 0.504.051 49,9 % 0.573.458
1992 39,9 % 0.479.514 48,0 % 0.577.507
1988 37,6 % 0.370.554 61,5 % 0.606.443
1984 35,6 % 0.344.470 63,6 % 0.615.539
1980 48,0 % 0.427.560 49,6 % 0.441.207
1976 56,2 % 0.450.825 43,1 % 0.346.140
1972 27,9 % 0.189.270 70,6 % 0.478.427
1968 29,6 % 0.197.486 48,1 % 0.254.062
1964 41,1 % 0.215.700 58,9 % 0.309.048
1960 51,2 % 0.198.129 48,8 % 0.188.558

South Carolina ist ähnlich wie seine Nachbarn North Carolina und Georgia ein vom konservativ-republikanischen Gedanken geprägter Staat des Südens. So war Strom Thurmond, der Präsidentschaftskandidat des segregationistischen Flügels der Demokraten (Dixiecrats) bei der Wahl 1948, hier Senator. Allerdings sind hier nach dem Niedergang der Landwirtschaft nicht neue Metropolen wie die IT-Districts North Carolinas oder das moderne Atlanta entstanden. Daher nimmt die Bevölkerung proportional weniger stark zu als in den anderen Staaten des Sun Belt. Zwischen 1960 und 2004 gab es für die Demokraten nur bei der Wahl 1976 einen Sieg zu verbuchen. Da es außer Charleston und Columbia keine größeren Städte gibt, fehlt den Demokraten hier die für sie in Virginia so wichtige Wählerstruktur der Ballungszentren. Der starke Einfluss des Bible Belt wiegt den Vorteil der Demokraten, den hohen Anteil der Afroamerikaner an der Gesamtbevölkerung, wieder auf. Von 1932 bis 2008 stellte South Carolina kontinuierlich acht Wahlmänner im Electoral College; 2012 waren es erstmals wieder neun.[11]

Im US-Senat wird der Staat derzeit von den Republikanern Lindsey Graham und Tim Scott vertreten. Die Delegation South Carolinas im Repräsentantenhaus des 116. Kongresses besteht aus fünf Republikanern und zwei Demokraten.

Nikki Haley war von 2011 bis 2017 die erste Frau im Gouverneursamt, das sie abgab, nachdem sie zur US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen ernannt worden war. Ihr Nachfolger wurde Henry McMaster.

Die Legislative des Bundesstaats, die South Carolina General Assembly, ist ein Zweikammerparlament. Sie besteht aus dem Senat mit 46 Mitgliedern und dem Repräsentantenhaus mit 124 Sitzen. In beiden Kammern haben die Republikaner eine Mehrheit inne. Sitz der South Carolina General Assembly ist das South Carolina State House, das State Capitol des Bundesstaats in der Hauptstadt Columbia.

Gouverneure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kongress[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitglieder im 117. Kongress[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Repräsentantenhaus
Name Mitglied seit Parteizugehörigkeit
Nancy Ruth Mace 2021 Republikaner
Addison Graves „Joe“ Wilson 2001 Republikaner
Jeffrey „Jeff“ Darren Duncan 2011 Republikaner
William Richardson Timmons IV 2019 Republikaner
Ralph Warren Norman Jr. 2017 Republikaner
James Enos „Jim“ Clyburn 1993 Demokrat
Hugh Thompson „Tom“ Rice Jr. 2013 Republikaner
Senat
Name Mitglied seit Parteizugehörigkeit
Lindsey Olin Graham 2003 Republikaner
Timothy Eugene „Tim“ Scott 2013 Republikaner

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

South Carolina unterhält eine Partnerschaft mit Rheinland-Pfalz.[12]

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nationalpark Lage Ansicht
Congaree-Nationalpark
Congaree-Nationalpark
Karte der Vereinigten Staaten

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2016 bei USD 42.272 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 45).[13] Die Arbeitslosenquote lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).[14]

Von Bedeutung sind

  • Holzverarbeitung
  • Textilindustrie
  • Automobil- und Luftfahrtindustrie
  • Elektronische Industrie
  • Chemische Industrie
  • Anbau von Baumwolle, Tabak, Obst
  • Viehzucht
  • Tourismus an der Atlantikküste

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wichtigsten staatlichen Hochschulen sind in dem University of South Carolina System zusammengefasst. Andere bekannte staatliche Hochschulen sind die Clemson University und die Coastal Carolina University. Weitere Hochschulen sind in der Liste der Universitäten in South Carolina verzeichnet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: South Carolina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: South Carolina – Reiseführer
Wiktionary: South Carolina – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Südkarolina. In: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. 5. Auflage. Band 2. Brockhaus, Leipzig 1911, S. 264 (zeno.org).
  2. Diercke Weltatlas. Braunschweig; [u. a.]: Georg Westermann, 109. Aufl., 1957, S. 126–127 (Kanada und Vereinigte Staaten).
  3. Dominik Nagl: No Part of the Mother Country, But Distinct Dominions. Rechtstransfer, Staatsbildung und Governance in England, Massachusetts und South Carolina, 1630–1769. LIT Verlag, Berlin 2013, S. 253. online
  4. U.S. Census Bureau _ Census of Population and Housing. Abgerufen am 28. Februar 2011
  5. Auszug aus Census.gov. Abgerufen am 28. Februar 2011
  6. Auszug aus factfinder.census.gov Abgerufen am 28. Februar 2011
  7. Race and Ethnicity in the United States: 2010 Census and 2020 Census. census.gov. United States Census Bureau, 12. August 2021; (englisch).
  8. I. Berlin: Generations of Captivity. A History of African-American Slaves. 2003, S. 67–69.
  9. Walter B. Edgar. South Carolina: A History". Columbia, SC: University of South Carolina Press, 1998, Seite 375.
  10. David Leip: Dave Leip's Atlas of U.S. Presidential Elections. Abgerufen am 28. November 2018 (englisch).
  11. www.270towin.com
  12. Partnerschaften des Landes Rheinland-Pfalz (Memento vom 15. Juni 2009 im Internet Archive)
  13. US Department of Commerce, BEA, Bureau of Economic Analysis: Bureau of Economic Analysis. Abgerufen am 27. August 2017 (amerikanisches Englisch).
  14. Unemployment Rates for States. Abgerufen am 8. Januar 2018 (englisch).

Koordinaten: 33° 57′ N, 80° 57′ W