James William Ellsworth

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James W. Ellsworth

James William Ellsworth auch James W. Ellsworth oder James Ellworth (* 13. Oktober 1849 in Hudson; † 2. Juni 1925 in Florenz) war ein amerikanischer Industrieller, Kunstsammler und Mäzen. Die Stadt Ellsworth ist nach ihm benannt. Sein Sohn war der Polarforscher und Flieger Lincoln Ellsworth.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ellsworth studierte am Western Reserve College. 1868 machte er den Abschluss und arbeitete danach als Angestellter in einer Firma, die er nach fünf Jahren übernehmen konnte. Das Unternehmen erweiterte er mit Kohlenminen in Ohio, Pennsylvania, West Virginia und Virginia sowie Vertriebsbüros in Chicago, New York City und Pittsburgh. Von 1896 bis 1898 war er Direktor der Union National Bank von Chicago.

Er heiratete am 4. November 1874 Eva Frances Butler. Sie hatten zwei Kinder: Lincoln und Claire. 1888 verstarb seine erste Frau und 1895 heiratete er Julia Clarke Fincke († 1921).

1907 verkaufte er seine Kohlenminen an Bethlehem Steel und erwarb die Villa Palmieri in Fiesole bei Florenz. Hier widmete er sich dem Sammeln von Münzen und mittelalterlicher Kunst. 1911 erwarb er das Schloss Lenzburg für den Kaufpreis von 550'000 Franken, dieses zunächst einzig, um einen historischen Tisch aus der Zeit von Kaiser Barbarossa erhalten zu können, der von den Besitzern nicht separat verkauft werden mochte.[1]

James Ellsworth war Präsident des Caxton Clubs und des Jekyll Island Clubs. Er war Mitglied der American Numismatic and Archaeological Society (ANAS). Seine umfangreiche Münzsammlung verkaufte er 1923 an George Clapp, der die Sammlung später an die ANAS spendete. Ellsworth sammelte zudem seltene Bücher, chinesisches Porzellan, griechische Statuen und orientalische Altertümer.[2]

1907 war die Stadt Hudson durch einen Großbrand zerstört worden, und er begann ein Projekt für den Wiederaufbau der Stadt, insbesondere seine ehemalige Schule. Auch unterstützte er 1925 Roald Amundsens Polarexpedition mit 85.000 Dollar, wobei er zu Anfang (1904) strikt gegen die Pläne seines Sohnes an einer Teilnahme gewesen war.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heidi Neuenschwander: Schloss Lenzburg seit der Kantonsgründung. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 106. Sauerländer, Aarau 1994, ISBN 3-7941-3778-7 (online).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. H. Neuenschwander: Schloss Lenzburg seit der Kantonsgründung. 1994, S. 515.
  2. Founder of Ellsworth dies at Florence, Italy. Nachruf. In: The Daily Republikan.
  3. Martin Müller: Lincoln Ellsworth zum Gedächtnis (PDF; 720 kB). In: Polarforschung. 22, 1952, S. 194–196.