Jan Ludvig

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Tschechoslowakei  Jan Ludvig

Geburtsdatum 17. September 1961
Geburtsort Liberec, Tschechoslowakei
Spitzname Honza[1]
Größe 175 cm
Gewicht 88 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts

Karrierestationen

1980–1981 TJ CHZ Litvínov
1981–1982 Kamloops Junior Oilers
1982 Wichita Wind
1982–1987 New Jersey Devils
1987–1989 Buffalo Sabres

Jan Ludvig (* 17. September 1961 in Liberec, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger tschechischer Eishockeyspieler und derzeitiger -scout, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1980 und 1981 unter anderem 314 Spiele für die New Jersey Devils und Buffalo Sabres in der National Hockey League (NHL) auf der Position des rechten Flügelstürmers bestritten hat. Seinen größten Karriereerfolg feierte Ludvig zu Beginn seiner Laufbahn als er mit der tschechoslowakischen U18-Nationalmannschaft bei der U18-Junioren-Europameisterschaft 1979 den Europameistertitel gewann. Sein Sohn John wurde im NHL Entry Draft 2019 von den Florida Panthers ausgewählt.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludvig entstammt dem Nachwuchssystem seines Heimatklubs HC Liberec, nach dem er bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Eishockeyspielen begann.[1] Nach abgeschlossener Ausbildung dort wechselte er innerhalb der Tschechoslowakei zum TJ CHZ Litvínov, wo er in der Saison 1980/81 in der ersten Mannschaft des Klubs in der höchsten Spielklasse des Landes debütierte. Der 19-Jährige absolvierte drei Partien. Anschließend entfloh der Stürmer dem kommunistischen System über Österreich in Richtung Kanada.[1] Auf dem nordamerikanischen Kontinent setzte Ludvig das Eishockeyspielen fort. Kurzzeitig war er in der Saison 1981/82 für die St. Albert Saints in der Alberta Junior Hockey League (AJHL) aktiv, bevor er in die höherklassige Western Hockey League (WHL) zu den Kamloops Junior Oilers wechselte. Mit 65 Scorerpunkten in lediglich 37 Einsätzen machte er auch andere Mannschaften auf sich aufmerksam, sodass er noch zum Saisonende in die Vereinigten Staaten wechselte.

Der Tschechoslowake beendete die Spielzeit 1981/82 bei den Wichita Wind aus der Central Hockey League (CHL), die er in drei Playoff-Einsätzen unterstützte, in denen er zwei Tore erzielte. Zum Beginn der Saison 1982/83 stand er weiterhin in Wichita unter Vertrag. Seine Schnelligkeit sowie seine gute Ausbildung für das Überzahlspiel weckten aber weiterhin Begehrlichkeiten und so sicherten sich die New Jersey Devils aus der National Hockey League (NHL) die Dienste des als Free Agent geltenden Offensivspielers. Nach 17 Scorerpunkten in 51 Einsätzen akklimatisierte sich Ludvig mit Beginn des Spieljahres 1983/84 in der NHL. Er erreichte am Saisonende 54 Scorerpunkte, in der folgenden Spielzeit kamen weitere 31 hinzu. Danach setzten Verletzungen den Stürmer immer wieder außer Gefecht, worunter auch seine Offensivproduktion litt. So bestritt er zwischen 1985 und 1987 in keinem der beiden Spieljahre mehr als 45 NHL-Spiele und erreichte zudem nicht mehr als 16 Punkte. Zeitweise setzten die Devils Ludvig in der American Hockey League (AHL) bei ihrem Farmteam Maine Mariners ein. Im Mai 1987 trennten sie sich schließlich vollends von ihm, als sie ihn gegen Jim Korn von den Buffalo Sabres eintauschten.

In Diensten der Sabres änderte sich an Ludvigs Verletzungsproblemen nichts. Er absolvierte bis zum Ende der Saison 1988/89 binnen zwei Jahren lediglich 28 Spiele für das Team, bevor er seine Profikarriere im Sommer 1989 im Alter von 27 Jahren beenden musste. Ludvig verblieb danach in Nordamerika und arbeitete von 1994 bis 2018 als Scout für die New Jersey Devils. Seit Sommer 2019 ist er in dieser Funktion für die Boston Bruins in der NHL und den tschechischen Zweitligisten HC Benátky nad Jizerou tätig. Ebenso war er immer wieder für seinen Stammverein in Liberec beschäftigt. Neben einem kurzen Intermezzo als Spieler in der Saison 2001/02 arbeitet er dort seit 2016 im Trainerstab des Erstligisten. Seinen Hauptwohnsitz hat Ludvig im kanadischen Kamloops und widmet sich darüber hinaus seiner großen Leidenschaft, dem Motocross.[1] Er ist mehrfacher Teilnehmer am ErzbergRodeo.[1]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf internationaler Ebene vertrat Ludvig sein Geburtsland Tschechoslowakei bei der U18-Junioren-Europameisterschaft 1979 in Polen. Dort führte er die Mannschaft als bester Stürmer des Turniers zum ersten Titelgewinn seit der Erstaustragung 1968. Ebenso wurde er ins All-Star-Team des Turniers berufen.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1979 Goldmedaille bei der U18-Junioren-Europameisterschaft
  • 1979 Bester Stürmer der U18-Junioren-Europameisterschaft
  • 1979 All-Star-Team der U18-Junioren-Europameisterschaft

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1980/81 TJ CHZ Litvínov 1. Liga (CSK) 3 0 0 0 0
1981/82 St. Albert Saints AJHL 4 2 4 6 20
1981/82 Kamloops Junior Oilers WHL 37 31 34 65 36 4 2 0 2 7
1981/82 Wichita Wind CHL 3 2 0 2 0
1982/83 Wichita Wind CHL 9 3 0 3 19
1982/83 New Jersey Devils NHL 51 7 10 17 30
1983/84 New Jersey Devils NHL 74 22 32 54 70
1984/85 New Jersey Devils NHL 74 12 19 31 53
1985/86 New Jersey Devils NHL 42 5 9 14 63
1986/87 New Jersey Devils NHL 47 7 9 16 98
1986/87 Maine Mariners AHL 14 6 4 10 46
1987/88 Buffalo Sabres NHL 13 1 6 7 65
1988/89 Buffalo Sabres NHL 13 0 2 2 39
1989–2001 vertragslos nicht gespielt nach Rücktritt
2001/02 Bílí Tygři Liberec 1. Liga (CZE) 6 0 1 1 29
NHL gesamt 314 54 87 141 418

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat die Tschechoslowakei bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1979 Tschechoslowakei U18-EM 1. Platz, Gold Statistiken nicht verfügbar

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Maria Timtschenko: Survival of the fittest. In: mariatimtschenko.de. 7. Februar 2017, abgerufen am 31. März 2020.