Japanische Invasion von Bali

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Japanische Invasion von Bali
Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg

Die Insel Bali
Datum 19. Februar 1942
Ort Bali, Niederländisch-Ostindien
Ausgang Besetzung der Insel durch die Japaner
Konfliktparteien

Japanisches Kaiserreich Japan

Niederlande Niederlande

Befehlshaber

Tsuchihashi Yuitsu
Kanemura Matabei

W. P. Roodenburg

Die Japanische Invasion von Bali fand am 19. Februar 1942 während des Pazifikkriegs im Zweiten Weltkrieg durch Einheiten der japanischen Armee statt. Die Insel wurde ohne nennenswerten Widerstand eingenommen.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Insel Bali liegt vor dem östlichen Ende von Java, dort durch die 2,5 km breite Bali-Straße und im Osten durch die Lombokstraße von der Insel Lombok getrennt. Die Insel gehört zur Gruppe der Kleinen Sundainseln. Bali ist mit üppig bewaldeten Bergen bedeckt, die mehr als 1220 m hoch sind. Am östlichen Ende der Insel erhebt sich der höchste Gipfel auf 3142 m. Die Insel hat eine Ost-West-Länge von 145 Kilometer und eine maximale Nord-Süd-Breite von 95 Kilometer.

Die Insel war ursprünglich nicht von den Japanern als Ziel gesehen worden, da sie beabsichtigten, Flugplätze im südlichen Teil von Borneo zu nutzen, um die Landungen in Java (Operation J) zu unterstützen. Starke Regenfälle machten dies jedoch unmöglich. Als Ausweichflugplatz bot sich der Flughafen in Denpasar im zentralen Teil der Südküste Balis an. Wetterbeobachtungen zeigten, dass dieser im März regenfrei sein würde.[1]

Die Lage auf der Insel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Bali befanden sich keine regulären KNIL-Truppen. Es gab nur ein Hilfskorps, das Korps Prajoda, bestehend aus etwa 600 einheimischen Soldaten und mehreren niederländischen KNIL-Offizieren unter dem Kommando von Oberstleutnant W. P. Roodenburg. Ihre Hauptaufgabe war es, den Flugplatz in Denpasar im Falle eines feindlichen Angriffs zu verteidigen und/oder zu zerstören. Dort waren allerdings keine Kampfflugzeuge stationiert, so dass Bali völlig ohne Luftunterstützung war.[1][2][3]

Die Mehrheit der europäischen Zivilisten auf Bali war schon im Januar 1942 von den niederländischen Behörden nach Java evakuiert worden.[4]

Die Japaner hatten beschlossen, die Kanemura-Abteilung, ein Infanteriebataillon der 48. Division unter Generalmajor Tsuchihashi Yūitsu zu entsenden, um die Insel zu erobern. Die Abteilung wurde von Major Kanemura Matabei befehligt.[2][3]

Generalmajor Tsuchihashi Yūitsu

Die Landung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. Februar verließ eine japanische Vorausabteilung mit den Transportern Sagami Maru und Sasago Maru mit einem Bataillon der 48. Division an Bord den Hafen von Makassar. Die Sicherung bestand aus den Zerstörern Ōshio, Asashio, Michishio und Arashio der 8. Zerstörerdivision. Der Deckungsverband mit dem Kreuzer Nagara und den Schiffen der 21. Zerstörerdivision Wakaba, Hatsushimo und Nenohi operierte nördlich von Bali.[5]

Die japanischen Streitkräfte landeten am 19. Februar 1942 bei Sanur in der Nähe der Stadt Denpasar auf Bali und rückten in der Dunkelheit der Nacht und während eines Gewitters vor. Sie besetzten die niederländische Kaserne mit einem Überraschungsangriff gegen nur geringen Widerstand. Auch der Flugplatz konnte schnell erobert werden. Die niederländischen Pioniere hatten den Befehl Roodenburgs, die Zerstörungsaktionen nicht zu verschieben falsch gedeutet und als Aufschiebung verstanden. Daher hatten sie die vorgesehenen Sprengungen nicht ausgelöst. Schon am nächsten Tag landeten die ersten japanischen Kampfflugzeuge der Tainan Air Group auf dem Flugfeld.[3]

Eine mögliche Besetzung Balis durch japanische Truppen stellte für Ziele in Nordaustralien und den großen Marinestützpunkt in Surabaya auf Java eine immense Bedrohung dar. Das ABDACOM erkannte diese Gefahr und plante eine Abfangmission gegen die japanische Invasionstruppe. Dies führte dazu, dass in der Nacht vom 19. auf den 20. Februar die Seeschlacht in der Straße von Badung ausgetragen wurde.[1] Den Japanern unter Konteradmiral Kubo Kyuji gelang es die für Bali bestimmten beiden Truppentransporter erfolgreich gegen die eingesetzten Schiffe der ABDA-Flotte zu verteidigen.[1][6][7]

Nach der Invasion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Bali wurden nur wenige Soldaten von japanischen Einheiten gefangen genommen. Sie wurden im Juni 1942 nach Makassar auf Celebes, transportiert. Einige Dutzenden Zivilisten, die auf Bali geblieben waren, wurden im Mai und im Juli 1942 ebenfalls nach Makassar verbracht. Erst gegen Ende 1943 wurde noch eine kleinere Gruppe von Geistlichen und Künstlern interniert und nach Celebes transportiert.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Christopher Chant: The Encyclopedia of Codenames of World War II - Operation J. Verlag Routledge Kegan & Paul, 1987, ISBN 978-0-7102-0718-0 (englisch, codenames.info [abgerufen am 23. Februar 2021]).
  2. a b The capture of Bali Island. In: dutcheastindies.webs.com. L. Klemen, abgerufen am 23. Februar 2021 (englisch).
  3. a b c Bill Yenne: The Imperial Japanese Army: The Invincible Years 1941–42. Bloomsbury Publishing, 2014, ISBN 978-1-78200-981-8, S. 166 ff. (englisch, google.de [abgerufen am 14. Februar 2021]).
  4. a b René Pottkamp, Mariëtte van Selm: Lesser Sunda Islands. In: East Indies Camp Archives. Abgerufen am 24. Februar 2021 (englisch).
  5. Jürgen Rohwer: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Februar 1942. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart 2007 bis 2020, abgerufen am 6. Februar 2021.
  6. Felipe C. Ramires: The fall of Bali and the naval battle of the Badoeng Strait 18 - 20 of February 1942. 6. Februar 2015, archiviert vom Original am 6. Februar 2015; abgerufen am 24. Februar 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/smmlonline.com
  7. T. Womack: Fire in the Night: The loss of Bali and Timor. In: www.netherlandsnavy.nl. Jan Visser, abgerufen am 24. Februar 2021 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Informationen auf Pacific Wrecks: