Jean Schaaf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jean Schaaf
Start zu den Bahnweltmeisterschaften 1895 in Köln, mit Schaaf (2.v.l.)

Johann „Jean“ Schaaf (* 25. Oktober 1874 in Köln[1]; † 21. Oktober 1915 in Bonn[2]) war ein deutscher Radrennfahrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean Schaaf wurde geboren als Sohn des Kölner Kaufmanns Wilhelm Schaaf und seiner Ehefrau Elisabeth Sibilla, geborene Welling.[1][2]

Bereits mit 14 Jahren war er als Radrennfahrer erfolgreich.[3] 1892 wurde er auf der Riehler Radrennbahn in Köln deutscher Meister über 1000 Meter auf dem Niederrad. Damit war er der erste Kölner Radsportler, der einen deutschen Meistertitel gewann.[4] Drei Jahre später errang er bei den Bahn-Radweltmeisterschaften, die ebenfalls auf der Bahn in Köln stattfanden, die Bronzemedaille im Sprint über eine Meile.

Nach Ende seiner sportlichen Laufbahn übernahm Schaaf 1900 mit der Firma Wilh. Schaaf Sohn die Vertretung der Fahrräder der Pantherwerke. Das Geschäft befand sich in Köln auf dem Hohenzollering 57.[5] 1908 geriet er in die Schlagzeilen, als in Duisburg ein illegales Wettbüro, an dem er beteiligt war, von der dortigen Polizeibehörde geschlossen wurde.[6]

Schaaf starb unverheiratet 1915 – vier Tage vor seinem 41. Geburtstag – in der Bonner Provinzial Heil- und Pflege-Anstalt,[2] was darauf hindeutet, dass er psychisch erkrankt war. Er wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof beigesetzt.[7] Das Grab ist nicht mehr vorhanden.[8]

Bereits in den 1900er Jahren war ein Jean-Schaaf-Gedenkpreis für Radrennen ausgeschrieben worden, der nach dem Ersten Weltkrieg für einige Jahre als Jean-Schaaf-Erinnerungspreis fortgesetzt wurde.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Geburtsurkunde Nr. 4488 vom 26. Oktober 1874, Standesamt Köln. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 1. Mai 2023.
  2. a b c Sterbeurkunde Nr. 1892 vom 22. Oktober 1915, Standesamt Bonn. In: Abteilung Rheinland, PA 3103 (Personenstandsregister Sterbefälle), Nr. 2384. Abgerufen am 14. April 2022.
  3. Bunte Tageschronik -Euskirchen-. In: Bonner Tageblatt. Bonn 26. Juli 1889, S. 2 (zeitpunkt.nrw).
  4. Gabi Langen: Geliebt - Verehrt - Vergöttert. Die Idole des Kölner Sports, Köln 2000, S. 51f.
  5. Werbeanzeige / Aus dem Geschäftsverkehr. In: Kölner Lokal-Anzeiger. Nr. 207. Köln 1. August 1900 (zeitpunkt.nrw).
  6. Lokales -k- Das Spielernest in der Gutenbergstraße. In: Duisburger General-Anzeiger. Duisburg 23. September 1908 (zeitpunkt.nrw).
  7. Todesanzeige. In: Kölnische Zeitung. Köln 22. Oktober 1915 (zeitpunkt.nrw).
  8. Jean Schaaf in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 14. April 2022 (englisch).
  9. Deutsche Radsportmeisterschaften. In: Echo der Gegenwart. Aachen 12. September 1925 (zeitpunkt.nrw).