Jelena Genrichowna Guro

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Jelena Guro, Selbstbildnis (1909)
Jelena Guro, Portrait Matjuschin (1910).

Jelena Genrichowna Guro (russisch Елена Генриховна Гуро; auch Eleonora Notenberg) (* 18. Maijul. / 30. Mai 1877greg. in Sankt Petersburg; † 23. Apriljul. / 6. Mai 1913greg. in Uusikirkko, Großfürstentum Finnland) war eine russische Malerin, Buchillustratorin und Autorin.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und späteren Mann Michail Matjuschin besuchte sie im Jahre 1906 die private Kunstschule von Jelisaweta Swanzewa (1864–1922) in St. Petersburg. Sie schloss sich gemeinsam mit diesem in den Jahren 1909 und 1910 einer Impressionistengruppe um Nikolai Kulbin an und stellte gemeinsam mit ihm aus.

Jelena Guro war ein Allround-Talent. Sie war eine angesehene, einflussreiche Dichterin, und in ihrer Malerei galt sie ihren Zeitgenossen, wie Matjuschin in seinen Erinnerungen schrieb, als „Gewissen des Kubofuturismus“. Sie hatte ein ausgesprochen enges Verhältnis zur Natur, und suchte so in ihrem künstlerischen Ausdruck zeitweilig Wesens- und Strukturmerkmale der Natur umzusetzen.[1] Besonders zugetan war sie der Dünenlandschaft an der finnischen Küste nördlich von St. Petersburg, wo sie ein Sommerhaus besaß.[2]

Guro starb an der Tuberkulose.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elena Guro: Lieder der Stadt. Prosa und Zeichnungen, Aus dem Russ. und mit einem Vorw. von Peter Urban, Berlin : Friedenauer Presse 2003 ISBN 3-932109-33-3
  • Zeichnungen russischer Dichter / Elena Guro ..., Erstens, zweitens. ausgew. und hrsg. von Jutta Hercher und Peter Urban, Hamburg : Material-Verl. 1998 ISBN 3-932395-03-4
  • Leierkasten, 1909 (russisch)
  • Herbsttraum, 1912 (russisch)
  • Himmlische Kamelfohlen, 1914 (postum, russisch)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • apropos Jelena Guro. Mit einem Essay von Eva Hausbacher und zahlreichen Bildern, Verlag Neue Kritik, Frankfurt a. M. 1997, ISBN 978-3-8015-0310-9.
  • Vera Claudia Patoka-Meyer: Intermedialität und Subjektivität im Werk von Elena Guro (1877-1913). Dissertation Nr. 4297 der Universität St. Gallen, 2014.
  • Gerda Breuer: Her Stories in Graphic Design. Dialoge, Kontinuitäten, Selbstermächtigungen. Grafikdesignerinnen 1880 bis heute. Jovis Verlag GmbH, Berlin 2023, ISBN 978-3-86859-773-8, S. 290.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Elena Guro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-Peter Riese: Gerettete Natur, planetarische Synthese. In: Von der Avantgarde in den Untergrund. Texte zur russischen Kunst 1968–2006. Wienand Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-86832-017-6. S. 98 f.
  2. a b Adrian Wanner: Miniaturwelten – Russische Prosagedichte von Turgenjew bis Charms; Kapitel: Kurzbiographien und Anmerkungen (zweisprachige Anthologie). Pano Verlag, Zürich 2004, ISBN 3-907576-73-X, S. 209 f.