Jevnaker

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Wappen Karte
Wappen der Kommune Jevnaker
Jevnaker (Norwegen)
Jevnaker (Norwegen)
Jevnaker
Basisdaten
Kommunennummer: 3236
Provinz (fylke): Akershus
Verwaltungssitz: Jevnaker
Koordinaten: 60° 18′ N, 10° 25′ OKoordinaten: 60° 18′ N, 10° 25′ O
Fläche: 225,71 km²
Einwohner: 7.037 (1. Jan. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km²
Sprachform: Bokmål
Webpräsenz:
Verkehr
Straße: Europastraße 16
Bahnanschluss: Jevnakerbanen
Lage in der Provinz Akershus
Lage der Kommune in der Provinz Akershus

Jevnaker ist eine Kommune im norwegischen Fylke Akershus. Die Kommune hat 7037 Einwohner (Stand: 1. Januar 2024). Verwaltungssitz ist der gleichnamige Ort Jevnaker. Bis Ende 2019 gehörte Jevnaker zum damaligen Fylke Oppland.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Foto einer Straße mit einigen Häusern auf der rechten Seite
Einkaufsstraße von Jevnaker

Die Kommune Jevnaker liegt nördlich von Oslo im Süden der Landschaft Hadeland. Die Gemeinde grenzt an Gran im Norden, an Lunner im Osten sowie an Ringerike im Westen. Die Grenze zu Gran stellt zugleich die Grenze zwischen den beiden Fylkern Akershus und Innlandet dar. Die Kommune erstreckt sich um den Süden des in Nord-Süd-Richtung langgezogenen Sees Randsfjorden. An dessen Südufer liegt die Ortschaft Jevnaker. Dort fließt der Fluss Randselva in den Südwesten ab. Dieser mündet in Hønefoss in der Nachbarkommune Ringerike in den Fluss Storelva. Neben dem See Randsfjorden liegen weitere kleinere Seen in der Kommune.[2] Die Gesamtfläche der Kommune beträgt 225,71 km², wobei Binnengewässer zusammen 31,35 km² ausmachen.[3]

Die Erhebung Svarttjernhøgda stellt mit einer Höhe von 716,55 moh. den höchsten Punkt der Kommune Jevnaker dar.[4] Der Südosten geht in das Waldgebiet Nordmarka ein.[5]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohner der Kommune leben zu einem großen Teil in der Ortschaft Jevnaker am Südufer des Randsfjorden.[5] Jevnaker ist der einzige sogenannte Tettsted, also die einzige Ansiedlung, die für statistische Zwecke als eine städtische Siedlung gewertet wird. Zum 1. Januar 2023 lebten dort 5181 Einwohner.[6]

Die Einwohner der Gemeinde werden Jevnakersokning genannt.[7] Offizielle Schriftsprache ist Bokmål, also die weiter verbreitete der beiden norwegischen Sprachformen.[8]

Jahr 1986 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohnerzahl[9] 5704 5835 5905 5995 6335 6268 6599 6852

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommune Jevnaker entstand im Rahmen der Einführung der lokalen Selbstverwaltung im Jahr 1838. Von Gran wurde im Jahr 1874 ein unbewohntes Gebiet an Jevnaker überführt. Zum 1. Januar 1898 wurde von Jevnaker die Kommune Lunner mit 2932 Einwohnern abgespalten. Jevnaker verblieb im Zuge dessen mit 3165 Einwohnern. Zum Beginn des Jahres 1962 ging ein Areal mit 180 Einwohnern von Gran an Jevnaker über.[10] Bis zum 31. Dezember 2019 gehörte Jevnaker der damaligen Provinz Oppland an. Oppland ging im Zuge der Regionalreform in Norwegen in die zum 1. Januar 2020 neu geschaffene Provinz Innlandet über.[11] Jevnaker wurde allerdings genauso wie die Kommune Lunner nicht Teil des neuen Fylkes Innlandet, sondern wurde in das ebenfalls neu gebildete Fylke Viken eingegliedert.[12] Im Jahr 2022 votierte das Kommunalparlament von Jevnaker dafür, dass man nach der erneuten Auflösung von Viken an das Fylke Akershus übergehen wolle.[13] Seit dem 1. Januar 2024 gehört Jevnaker deshalb zu Akerhus.

In Jevnaker liegt die Jevnaker kirke, eine Holzkirche mit achteckigem Grundriss aus dem Jahr 1834.[14] Mit der Randsfjord kirke aus dem Jahr 1916 liegt eine weitere Holzkirche in der Kommune.[15]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Gemeinde führt von Südwesten Richtung Nordosten die Europastraße 16 (E16). Die E16 führt an der Ortschaft Jevnaker vorbei und stellt unter anderem die Verbindung nach Hønefoss und zum Flughafen Oslo-Gardermoen her.[2] Im Jahr 1909 wurde der im Jugendstil errichtete Bahnhof Jevnaker in Betrieb genommen. Grundlage dafür war die Verlängerung der Bahnlinie Bergensbanen von Hønefoss bis Roa. Der Personenverkehr wurde im Jahr 1990 nach der Öffnung des Oslotunnels eingestellt. Der Bahnhof wird seit 2012 als Güterterminal benutzt.[16]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Glashütte Hadeland Glassverk wurde 1762 gegründet.

Für Jevnaker spielt die Industrie eine wichtige Rolle. Bedeutendste Branche ist die Holz- und Möbelindustrie und auch die Forstwirtschaft ist von größerer Bedeutung. Im Hadeland Glassverk werden Glasprodukte hergestellt. Die Tradition der Glasproduktion wird in einem dem Glassverk angeschlossenen Glasmuseum gezeigt. Im Bereich der Landwirtschaft ist der Anbau von Getreide typisch.[5] In der Kommune liegen die beiden Wasserkraftwerke Kistefoss I und Kistefoss II. Letzteres ist mit einer durchschnittlichen Jahresproduktion von rund 24 GWh in den Jahren 1981 bis 2010 das größte Wasserkraftwerk in Jevnaker. Es wurde 1955 in Betrieb genommen und nutzt eine Fallhöhe von rund 10,5 Metern.[17] Im Jahr 2021 arbeiteten von rund 3500 Arbeitstätigen nur etwa 1260 in Jevnaker selbst, über 1000 Personen pendelten in die Nachbarkommune Ringerike. Jeweils über 100 Personen waren zudem in den Kommunen Oslo, Gran und Lunner tätig.[18]

Wappen und Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das seit 1983 offizielle Wappen der Kommune zeigt drei silberne Pokale auf einem roten Hintergrund. Diese sollen an die Glaswerke der Kommune hinweisen.[5] Der Gemeindename leitet sich vom altnordischen Namen Jafnakr ab. Dieser bedeutet übersetzt „ebener, flacher Acker“.[19]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jevnaker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2024. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).
  2. a b Jevnaker kommune. In: Norgeskart. Abgerufen am 15. Juli 2022 (norwegisch).
  3. 09280: Areal (km²), etter arealtype, statistikkvariabel, år og region. In: Statistisk sentralbyrå. Abgerufen am 15. Juli 2022 (norwegisch).
  4. Høgaste fjelltopp i kvar kommune. Kartverket, 6. Januar 2022, abgerufen am 15. Juli 2022 (norwegisch (Nynorsk)).
  5. a b c d Lars Mæhlum: Jevnaker. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 15. Juli 2022 (norwegisch).
  6. Population and land area in urban settlements. Statistisk sentralbyrå, 12. Dezember 2023 (englisch).
  7. Innbyggjarnamn. Språkrådet, abgerufen am 15. Juli 2022 (norwegisch (Nynorsk)).
  8. Forskrift om språkvedtak i kommunar og fylkeskommunar (språkvedtaksforskrifta). In: Lovdata. 6. Januar 2020, abgerufen am 15. Juli 2022 (norwegisch).
  9. Population. Municipalities, pr. 1.1., 1986 - latest year. In: ssb.no. Abgerufen am 15. Juli 2022 (englisch).
  10. Dag Juvkam: Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen. (PDF) In: Statistisk sentralbyrå. 1999, abgerufen am 15. Juli 2022 (norwegisch).
  11. Kommunal- og moderniseringsdepartementet: Nye kommune- og fylkesnummer fra 2020. In: regjeringen.no. 27. Oktober 2017, abgerufen am 15. Juli 2022 (norwegisch).
  12. Gjermund Erikstein-Midtbø, Dag Aasdalen: Akershus er konstituert: – Vanskelegare å tenkje seg ei dårlegare byrjing. NRK, 17. Oktober 2019, abgerufen am 4. September 2020 (norwegisch (Nynorsk)).
  13. Jevnaker vil til Akershus. In: NRK. 1. April 2022, abgerufen am 15. Juli 2022 (norwegisch (Bokmål)).
  14. Jevnaker kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 4. September 2020 (norwegisch).
  15. Randsfjord kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 4. September 2020 (norwegisch).
  16. Jevnaker stasjon. Bane NOR, abgerufen am 4. September 2020 (norwegisch).
  17. Kistefoss II. In: NVE. Abgerufen am 15. Juli 2022 (norwegisch).
  18. Pendlingsstrømmer. Statistics Norway, abgerufen am 15. Juli 2022 (norwegisch).
  19. Jevnaker. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 4. September 2020 (norwegisch).