Jewgeni Wassiljewitsch Frolow

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Jewgeni Frolow (links) bei den Olympischen Spielen 1964

Jewgeni Wassiljewitsch Frolow (russisch Евгений Васильевич Фролов; * 14. Juni 1941 in Moskau) ist ein ehemaliger sowjetischer Boxer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio eine Silbermedaille im Halbweltergewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jewgeni Frolow begann als Jugendlicher in Moskau mit dem Boxen. Er gehörte dem Sportclub Trud, später Spartak Moskau an. Bei einer Größe von 1,77 Metern kämpfte er als Erwachsener im Halbweltergewicht, der Gewichtsklasse bis 63,5 kg Körpergewicht.

Im Jahre 1961 nahm er erstmals an der sowjetischen Meisterschaft der Senioren teil und erreichte dort das Halbfinale, in dem er gegen Gennadi Tschurnajew nach Punkten verlor. 1962 wurde er dann erstmals sowjetischer Meister und besiegte dabei im Halbfinale den Titelverteidiger Aloizs Tumiņš nach Punkten. Im Finale bezwang er Jewgeni Scherznew. 1963 fehlte er bei der sowjetischen Meisterschaft und 1964 unterlag er im Finale gegen Wladimir Karimow knapp nach Punkten. In den vorbereitenden Lehrgängen auf die Olympischen Spiele 1964 in Tokio überzeugte er aber die Trainer so, dass sie ihm dort dem Vorzug vor Karimow gaben. In Tokio besiegte Jewgeni Frolow im Halbweltergewicht Brian Mansell aus Neuseeland durch KO in der 2. Runde und Charley Ellis aus den Vereinigten Staaten knapp nach Punkten (3:2 Richterstimmen). Anschließend kam er zu einem kampflosen Sieg über den verletzten Wladimir Kucera aus der CSSR und zu einem klaren Punktsieg über Habib Galhia aus Tunesien (5:0) und stand damit im Finale gegen Jerzy Kulej aus Polen. Kulej dominierte diesen Kampf und gewann mit 5:0 Richterstimmen einstimmig nach Punkten. Jewgeni Frolow gewann damit die Silbermedaille.

In den Jahren 1965 bis 1969 gewann Jewgeni Frolow dann fünfmal in Folge die sowjetische Meisterschaft. Er besiegte dabei Wladimir Karimow, Waleri Frolow, Juri Poljakow, Gurgen Sajadjan und noch einmal Waleri Frolow jeweils nach Punkten.

1965 war er auch bei der Europameisterschaft in Berlin am Start. Er gewann dort zunächst über Willem Gerlach aus den Niederlanden durch techn. KO in der 2. Runde und über Reinhold Flor aus der Bundesrepublik Deutschland nach Punkten. Im Viertelfinale traf er auf Jerzy Kulej und unterlag diesem wiederum nach Punkten. Er schied damit aus und blieb mit dem 5. Platz ohne Medaille.

Bei der Europameisterschaft 1967 wurde Jewgeni Frolow nicht eingesetzt. Er startete aber im Jahre 1968 wieder bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt. Er kam dort zu Punktsiegen über Ray Maguire aus Australien (5:0) und Issaka Babore, Nigeria (4:1), unterlag aber im Viertelfinale dem Kubaner Enrique Regueiferos knapp nach Punkten (2:3 Richterstimmen). Er kam damit nicht in die Medaillenränge und belegte den 5. Platz.

Danach bestritt er keine internationalen Meisterschaften mehr.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnis
1964 Silber OS in Tokio Halbwelter nach einem techn. KO-Sieg in der 2. Runde über Brian Mansell, Neuseeland, einem Punktsieg über Charley Ellis, USA, einem kampflosen Sieg über Wladimir Kucera, CSSR, einem Punktsieg über Habib Galhia, Tunesien und einer Punktniederlage gegen Jerzy Kulej, Polen (0:5)
1965 5. EM in Berlin Halbwelter nach einem techn. KO-Sieg in der 2. Runde über Willem Gerlach, Niederlande, einem Punktsieg über Reinhold Flor, Bundesrepublik Deutschland und einer Punktniederlage gegen Jerzy Kulej
1968 5. OS in Mexiko-Stadt Halbwelter nach Punktsiegen über Roy Maguire, Australien (5:0) und Issaka Dabore, Nigeria (4:1) und einer Punktniederlage gegen Enrique Regueiferos, Kuba (2:3)

Länderkämpfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Begegnung Gewichtsklasse Ergebnis
1960 Moskau Moskau gegen London Halbwelter Punktniederlage gegen Bobby Kelsey
1962 Moskau UdSSR gegen Japan Halbwelter Punktsieg über K. Fujihura
1963 Tiflis UdSSR gegen England Halbwelter Punktsieg über Larry O’Connell
1964 Moskau UdSSR gegen Polen Halbwelter Punktsieg über Jerzy Kulej (2:1)
1967 Berlin (West) Berlin (West) gegen Moskau Halbwelter Punktsieg über Hartmut Dressler
1968 Glasgow Schottland gegen UdSSR Welter Punktsieg über Bedie
1968 Dublin Irland gegen UdSSR Welter Punktniederlage gegen Francis Young

Meisterschaften der Sowjetunion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnis
1961 3. Halbwelter Punktniederlage im Halbfinale gegen Gennadi Tschurnajew
1963 1. Halbwelter Punktsiege im Halbfinale über Aloizs Tumiņš und im Finale über Jewgeni Scherznew
1964 2. Halbwelter nach einer Punktniederlage im Finale gegen Wladimir Karimow
1965 1. Halbwelter nach einem Punktsieg über Wladimir Karimow
1966 1. Halbwelter nach einem Punktsieg im Finale über Waleri Frolow
1967 1. Halbwelter nach einem Punktsieg im Finale über Juri Poljakow
1968 1. Halbwelter nach einem Punktsieg im Finale über Gurgen Sajadjan
1969 1. Halbwelter nach einem Punktsieg im Finale über Waleri Frolow
Erläuterungen
  • OS = Olympische Spiele, EM = Europameisterschaft
  • Gewichtsklasse: Halbwelter bis 63,5 kg und Welter bis 67 kg Körpergewicht

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift Box Sport
  • Website „amateur-boxing.strefa.pl“
  • Website „sports-reference.com“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]