Jewish World Watch

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Der Organisation Jewish World Watch (JWW) wurde vom Rabbi Harold M. Schulweis und von Janice Kamenir-Reznik im Jahr 2004 als jüdische Antwort auf den Völkermord in Darfur gegründet. Die Organisation setzt sich gegen Völkermord und für Bildung, für die Interessenvertretung der Betroffenen und für humanitäre Hilfen ein.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulweis und Kamenier-Reznik gründeten Jewish World Watch angesichts der Gewalt im Gewalt im Darfur-Konflikt, die sie als Völkermord bewerteten.[1][2] Zu Beginn waren ausschließlich Synogogen in Südkalifornien Mitglieder des JWW;[3] inzwischen benennt JWW etwa 50 Synagogen bzw. jüdische Gemeinden in den USA als Mitglieder.[4] Unterstützung erhält JWW landesweit von Schulen, Kirchen, Einzelpersonen, Communities und Partnerorganisationen, die sich gegen Völkermord engagieren.[1]

Ziele und Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

JWW sieht sich als Ausdruck eines aktiven Judentums, das weltweit den Überlebenden von Massengrausamkeiten helfen und Menschen aller Religionen und Kulturen dazu inspirieren soll, sich dem Kampf gegen Völkermord anzuschließen.[5]

JWW engagiert sich für Bildung, Interessenvertretung der Betroffenen und humanitäre Hilfe. Nach eigenen Angaben hat JWW mehr als 6 Millionen USD an Direkthilfen für die Menschen im Sudan und im Kongo aufgewendet.[6]

Unter anderem gründete JWW im Jahr 2006 ein Projekt, das Frauen in Flüchtlingslagern die Erstellung, Verwendung und Wartung von Solarkochern ermöglichte, die dadurch nicht bei der Suche von Feuerholz ihr Leben riskieren mussten. Des Weiteren stifteten sie mehrere Kliniken.[7] Das Projekt der Solarkocher wurde 2015 beendet, als es sich herausgestellt hatte, dass mit der Zeit die Nahrungsknappheit in den Lagern so erdrückend geworden war, dass die Frauen das Lager ohnehin zwecks Nahrungssuche verlassen mussten und die Menschen andere Hilfen benötigten.[8][9] Das Solarkocherprojekt wurde später von der niederländischen Hilfsorganisation Fair Climate Fund übernommen.[10][11]

JWW engagiert sich nach eigenen Angaben derzeit (Stand: Mai 2022) für Uiguren in China, für Zivilpersonen, Kinder und Kindersoldaten in der Demokratische Republik Kongo, für die Rohingya in Myanmar und im Bangladesch, mit Hilfen für Menschen in Darfur und im Südsudan sowie in Tigray in Äthiopien und Menschen in der Ukraine.[5]

JWW veranstaltet jährlich einen Marsch gegen Völkermord („walk to end genocide“), der allen offen steht.[12][13][14]

Mitglieder und Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

JWW ist Mitglied der Alliance Against Genocide.[3] Im Jahr 2010 gründete JWW gemeinsam mit Howard G. Buffett, Humanity United, der Bridgeway Foundation und anderen Partnern die Eastern Congo Initiative (ECI).[15]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Arnold Dashefsky, Ira Sheskin: American Jewish Year Book 2013: The Annual Record of the North American Jewish Communities. Springer Science & Business Media, 2013, ISBN 978-3-319-01658-0, S. 539 f. (google.com [abgerufen am 21. Mai 2022]).
  2. Harold M. Schulweis: Our story. In: jww.org. Abgerufen am 21. Mai 2022 (englisch).
  3. a b Jewish World Watch. In: against-genocide.org. Abgerufen am 21. Mai 2022 (englisch).
  4. Member Organizations. In: jww.org/. Abgerufen am 21. Mai 2022 (englisch).
  5. a b About us. In: jww.org/. Abgerufen am 21. Mai 2022 (englisch): „Jewish World Watch is an expression of Judaism in action, bringing help and healing to survivors of mass atrocities around the globe and seeking to inspire people of all faiths and cultures to join the ongoing fight against genocide.“
  6. Jewsish World Watch Information. Abgerufen am 21. Mai 2022 (englisch).
  7. Ron Wolfson: Relational Judaism: Using the Power of Relationships to Transform the Jewish Community. Jewish Lights Publishing, 2013, ISBN 978-1-58023-666-9, S. 74 (google.com).
  8. Jewish World Watch. In: solarcooking.fandom.com. Abgerufen am 22. Mai 2022 (englisch).
  9. Past projects. In: jww.org/. Abgerufen am 21. Mai 2022 (englisch).
  10. Chad – Solar cookers for refugees families. In: fairclimatefund.nl. Abgerufen am 22. Mai 2022 (englisch).
  11. Iridimi Refugee Camp. In: solarcooking.fandom.com. Abgerufen am 22. Mai 2022 (englisch).
  12. Nation's Largest Walk To End Genocide To Take Place In Los Angeles. In: prnewswire.com. 7. Mai 2012, abgerufen am 21. Mai 2022 (englisch).
  13. Walk to End Genocide. In: jewishla.org. Abgerufen am 19. April 2015 (englisch).
  14. 2020 Walk To End Genocide. In: e2rm.com. Abgerufen am 21. Mai 2022 (englisch).
  15. Ben Affleck Launches Initiative to Support Local Solutions in Eastern Congo. In: prnewswire.com. 22. März 2010, abgerufen am 22. Mai 2022 (englisch).