Joerg Hartwein

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Joerg Hermann Josef Hartwein (* 12. Dezember 1955 in Darmstadt) ist ein deutscher HNO-Arzt und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem in Darmstadt auf dem Liebig-Gymnasium 1974 abgelegten Abitur absolvierte er ein Studium der Humanmedizin in Frankfurt am Main, Ulm und Heidelberg, später belegte er Geschichte an der Fernuniversität in Hagen. Die Approbation zum Arzt erfolgte 1980, die Promotion zum Dr. med. im gleichen Jahr bei C. Burri in Ulm. Seine Facharztausbildung absolvierte er in Bonn bei W. Becker und U. Koch. 1986 wechselte er nach Hamburg an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, wo er sich als Oberarzt bei U. Koch mit einer Arbeit über Radikalhöhlenchirurgie habilitierte. Den 1995 ergangenen Ruf auf eine C-3 Professur lehnte er ab, 1996 wurde er zum Professor ernannt[1]. Von 1995 bis 2015 leitete er als Chefarzt die HNO-Klinik in Pforzheim, 2019 kommissarisch die HNO-Klinik Krefeld. Seither reduzierte chirurgische Tätigkeit in Karlsruhe und München. Klinische Schwerpunkte waren die Chirurgie des Mittelohrs und der Speicheldrüsen, außerdem die funktionelle und ästhetische Rhinochirurgie. Er ist Autor von mehr als 40 Publikationen vor allem auf dem Gebiet der Mittelohr- und Parotischirurgie, außerdem verfasste er mehrere historiographische Arbeiten. Seit dem Rückzug aus der klinischen Tätigkeit beschäftigt er sich vermehrt mit wissenschaftsgeschichtlichen Fragen, was seit 2021 zu mehren Monographien geführt hat. Seit 2017 veröffentlicht er zudem Gesellschaftsromane und Jagderzählungen, außerdem Kurzgeschichten.

Hartwein ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Er lebt im Nordschwarzwald und in der Steiermark.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medizin (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Komplikationen an den Entnahmestellen von autologem Knochenmaterial. Diss. Ulm 1979.[2]
  • Die Topographie des runden Fensters und ihre Bedeutung für die chirurgische Therapie der Perilymphfistel. In: Laryng.Rhinol. Otol. Band 67, 1988, S. 28–30.[3]
  • A Technique for the Reconstruction of the Posterior Canal Wall and Mastoid Obliteration in Radical Cavity Surgery. In: Am. J. Otol. Band 11, Nr. 3, 1990, S. 169–173.[4]
  • Untersuchungen zum Einfluss chirurgischer Maßnahmen auf das Resonanzverhalten des äußeren Gehörgangs. Habil.-Schrift. Hamburg 1990.
  • Die Bifenestration – eine hörverbessernde Operation bei schwerster Ohrmissbildung. In: Laryngo-Rhino-Otol. Band 70, 1991, S. 409–411.[5]
  • Zur Chirurgie des Gehörgangscholesteatoms. In: Laryngo-Rhino-Otol. Band 72, 1993, S. 51–52.[6]

Wissenschaftsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Künstliche Trommelfelle – Ein Rückblick auf frühe Versuche der mechanischen Hörverbesserung. In: HNO-Informationen. Nr. 2, 1988, S. 5–10.
  • Arthur Schnitzler und die Laryngologie. In: HNO. Band 37, 1989, Nr. 9, S. 351–357.[7]
  • Laryngologisches im literarischen Werk von Arthur Schnitzler. In: HNO-Informationen. Nr. 4, 1991, S. 57–61.
  • Ruf und Berufung, Akademische Karriere in Wilhelminischer Zeit. In: Rostock.Medizin.Beitr. 2000, Nr. 9, S. 13–24.
  • Das medizinische Wien als Ursprungsstätte der Laryngologie: Ein Beitrag zur Genese einer Spezialdisziplin. In: forum HNO-Heilkunde Nr. 1–3, 2023, S. 44–52, S. 114–122, S. 192–199
Monographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Hochschullehrer im Kaiserreich – Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte. Seemann Wissenschaft, 2021, ISBN 979-8-7683-0459-1.
  • Das Bild Friedrich Althoffs (1839-1908) in den Erinnerungen zeitgenößischer Hochschullehrer. Verlag Dr. Kovač, 2022, ISBN 978-3-339-13168-3.[8]
  • Als Arzt im Zarenreich. Die Deutschen Professoren der Medizinischen Fakultät in Dorpat 1802-1894. Verlag Dr. Kovač, 2023, ISBN 978-3-339-13402-8.[9]
  • Preußischer Neuadel. Bildungsbürger. Die in Preußen 1871-1918 nobilitierten Mediziner, Wissenschaftler und Kulturschaffenden. Verlag Dr. Kovač, 2023, ISBN 978-3-339-13526-1.[10]

Belletristik (unter Pseudonym Arthur Grimmel)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • T. Brusis: Geschichte der deutschen Hals-Nasen-Ohrenkliniken im 20. Jahrhundert. Springer, 2002, S. 303.[15]
  • Hartwein, Joerg. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender.[16]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hartwein J in: PubMed
  • Hamburger Professoren- und Professorinnenkatalog[1]
  • Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Joerg Hartwein

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hartwein, Joerg. HPK, abgerufen am 25. Dezember 2021.
  2. Jörg H. J. Hartwein: Komplikationen an den Entnahmestellen von autologem Knochenmaterial. 1979, OCLC 256778430.
  3. J. Hartwein, A. Rauchfuss: Die Topographie des runden Fensters und ihre Bedeutung für die chirurgische Therapie der Perilymphfisteln. In: Laryngo-Rhino-Otologie. Band 67, Nr. 01, Januar 1988, ISSN 0935-8943, S. 28–30, doi:10.1055/s-2007-998440.
  4. J. Hartwein, K. Hörmann: A technique for the reconstruction of the posterior canal wall and mastoid obliteration in radical cavity surgery. In: The American Journal of Otology. Band 11, Nr. 3, Mai 1990, ISSN 0192-9763, S. 169–173, PMID 2343900.
  5. J. Hartwein: Die Bifenestration - eine hörverbessernde Operation bei schwerster Ohrmißbildung. In: Laryngo-Rhino-Otologie. Band 70, Nr. 08, August 1991, ISSN 0935-8943, S. 409–411, doi:10.1055/s-2007-998064.
  6. J. Hartwein: Zur Chirurgie des Gehörgangscholesteatoms. In: Laryngo-Rhino-Otologie. Band 72, Nr. 01, Januar 1993, ISSN 0935-8943, S. 51–52, doi:10.1055/s-2007-997854.
  7. J. Hartwein: [Arthur Schnitzler and laryngology]. In: HNO. Band 37, Nr. 9, September 1989, ISSN 0017-6192, S. 351–357, PMID 2681091.
  8. Joerg Hartwein: Das Bild Friedrich Althoffs (1839-1908) in den Erinnerungen zeitgenössischer Hochschullehrer : eine kommentierte Quellenedition. Hamburg 2022, ISBN 978-3-339-13168-3.
  9. Joerg Hartwein: Als Arzt im Zarenreich Die deutschen Professoren der Medizinischen Fakultät in Dorpat 1802-1894. Auflage. Hamburg 2023, ISBN 978-3-339-13402-8.
  10. Joerg Hartwein: Preußischer Neuadel Bildungsbürger. Die in Preußen 1871-1918 nobilitierten Mediziner, Wissenschaftler und Kulturschaffenden. Ein Beitrag zur Wissenschafts-, Kultur- und Sozialgeschichte des zweiten deutschen Kaiserreichs. Hamburg 2023, ISBN 978-3-339-13526-1.
  11. Arthur Grimmel: Entscheidung am Gavia Das erste Abenteuer der "Darmstädter Mittwochsgesellschaft". ISBN 978-1-5488-2637-6.
  12. Arthur Grimmel: Krellschüsse Jagdliche Erzählungen. 2018, ISBN 978-1-72873-001-1.
  13. Arthur Grimmel: Das Adorno-Komplott Das dritte Abenteuer der Darmstädter Mittwochsgesellschaft. Camposol 2020, ISBN 979-86-6261841-1.
  14. Arthur Grimmel: Libris submersus Von Menschen und Büchern. Laßnitzhöhe 2023, ISBN 978-3-9505089-5-6.
  15. Tilman Brusis: Die deutschen Hals-Nasen-Ohren-Kliniken… In: Geschichte der deutschen Hals-Nasen-Ohren-Kliniken im 20. Jahrhundert. Springer, Berlin / Heidelberg 2002, ISBN 978-3-642-62588-6, S. 1–6, doi:10.1007/978-3-642-56301-0_1.
  16. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. doi:10.1515/kdgo.