Johann Adam Schön

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Johann Adam Schön (* 14. Februar 1675 in Ruppertsdorf; † 15. August 1730 in Görlitz) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Archidiakon, Liederdichter, Autor[1][2][3] und eines von vier Gründungsmitgliedern der Ursprungsinstitution der Deutschen Gesellschaft.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Adam Schön entstammte der Görlitzer Familie Schön. Sein Vater Christian Schön war Pfarrer. Johann Adam Schön studierte in Leipzig Philosophie und schloss mit dem Magistergrad ab. Während des Studiums schloss er eine „lebenslange“ Freundschaft mit Benjamin Schmolck.

Schön schloss sich am 3. Januar 1697 mit seinen ehemaligen Görlitzer Schulkollegen Christoph Urban, Johann Christoph Haßfurt und Johann Heinrich Krause, die nun in Leipzig zusammen die Poetikvorlesungen unter Johann Burckhardt Mencke besuchten, zum Görlitzer Poetischen Kollegium (Collegium Poeticum Gorlicense) zusammen. Aus dieser Vereinigung wurde 1717 die Teutsch-übende poetische Gesellschaft und 1727 die Deutsche Gesellschaft.[4]

In der Zwischenzeit wurde Schön 1701 Pfarrer in Hermsdorf, 1702 in Oberoderwitz (in diesem Jahr wurde er Vorgesetzter seines älteren Bruders Johann Jacob, als dieser Lehrer an der Kirchschule in Oderwitz war),[5] und 1716 Diakon und 1729 Archidiakon in Görlitz.

Schön war außerdem Liederdichter, beispielsweise von Mein Jesus will mich selig machen[6][7] 31 seiner Lieder wurden 1785 (posthum) in einem Gesangbuch in Lauban gedruckt. Im Zusammenhang mit Ereignissen im Jahr 1726 wurde er im Verbund mit Samuel Grosser, Georg Bernhard Schulte als „Orthodoxes Kleeblatt“ bezeichnet.[8]

Schön war mit der Tochter des emeritierten Pastors Georg Engelmann verheiratet. Er hinterließ die Söhne Johann Adam, Adam Christlieb, Adam Gottwart, Adam Traugott und Adam Ehregott.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schön, Johann Adam. In: Joachim Scherf: Bald wird der Himmel purpur glühen – Adventslieder aus 5 Jahrhunderten. Books on Demand, Norderstedt 2020, ISBN 978-3-7519-5260-6. Lebensläufe der Autoren. S. 403. (Online)
  • M. Johann Adam Schön. In: Gottlieb Korschelt: Geschichte von Oderwitz. Neu-Gersdorf 1871, S. 106–107.(Online)
  • Schön, (Johann Adam). In: Gottlieb Friedrich Otto: Lexikon der seit dem fünfzehenden Jahrhunderte verstorbenen und jetztlebenden Oberlausitzischen Schriftsteller und Künstler. Band 3 (R und S). Görlitz 1803, S. 189–191. (Online)
  • M. Johann Adam Schön. In: Carl Gottlob Dietmann: Die gesamte der ungeänderten Augsb. Confession zugethane Priesterschaft in dem Marggrafthum Oberlausitz. Lauban/Leipzig 1777, S. 246–254. (Online)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Adam Schön: Den mit Freud und Leid verbundenen Zustand gottseeliger Eltern wolte, als Johann Christian Kunckel ... seine eintzige ... Tochter Johannam Rosinam Christian Bürgern ... zu ehelicher Copulation Anno 1729 ... gelassen, ergebenst offeriren ... 1729 (google.com [abgerufen am 1. Juni 2023]).
  2. Johann Adam Schön: Sein Schuldig- und Hertzliches Thränen-Opffer Wolte und solte Dem Wohl-Edlen, Vesten Wohlweisen und Wohlbenahmten Hrn. Conrad Zeidlern von Rosenberg, E. Hoch-Edlen und Hochweisen Raths der Königl. und Churfürstl. Aeltesten Sechs-Stadt Löbau Hoch ansehnl. Scabino, Wie auch dessen Hochwertesten Eheliebsten Tit: Frauen Frauen Annen Dorotheen geb. Scholtzin, Bey dem Volckreichen Begräbniße Jhres eintzigen Töchtergens Erdmuth, Welche am Oster-Montage sanfft und seelig verschieden, drauff den 10. Apr: Anno 1711. zu Seiner Ruhe begleitet Worden, Zur Versicherung des bißher gethanen Gebeths ... überreichen und darbringen Der Hochbetrübten Eltern Treuergebner Vorbitter bey Gott M. Johann Adam Schön, Pfarr in Oderwitz. Hartmann, 1712 (google.com [abgerufen am 1. Juni 2023]).
  3. Johann Adam Schön: Das mit Weinen über dem durchs Feuer vom Herrn bestrafften fremden Feuer für dem Herrn sich zu Gott kehrende gantze Haus Israel Wurde in zwey specialen Brand- und Buß-Predigten, Sowohl bey der Stadt- u. Haupt-Kirchen zu S. Petri und Pauli [...] Als auch dem Hospital-Kirchlein zum Heiligen Geiste [...] Nach dem am 30sten Aprilis abermals entstandnen Grossen Brande, welcher einen guten Theil der Königl. und Churfürstl. Sächs. Sechs-Stadt Görlitz verzehret, andächtig betrachtet, Und [...] zum Druck überlassen von Johann Adam Schön [...]. gedruckt bey Nicolao Schillen, 1726 (google.com [abgerufen am 1. Juni 2023]).
  4. Zeitschrift für Germanistik. Band 14. VEB Verlag Enzyklopädie, 2004, S. 641 (google.de [abgerufen am 2. Juni 2023]).
  5. Gottlieb Korschelt: Geschichte von Oderwitz: Nebst einer Ansicht. H. Trommer, 1871, S. 131 (google.de [abgerufen am 1. Juni 2023]).
  6. Joachim Scherf: Bald wird der Himmel purpur glühen: geistliche Adventslieder aus 5 Jahrhunderten. Books on Demand, 2020, ISBN 978-3-7519-8586-4, S. 148 (google.de [abgerufen am 1. Juni 2023]).
  7. Joachim Scherf: Bald wird der Himmel purpur glühen: geistliche Adventslieder aus 5 Jahrhunderten. Books on Demand, 2020, ISBN 978-3-7519-8586-4, S. 403 (google.de [abgerufen am 1. Juni 2023]).
  8. Dietrich Meyer: Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Bibel und Bibelgebrauch: Band 1: Bibelübersetzung. Vandenhoeck & Ruprecht, 2015, ISBN 978-3-647-55856-1 (google.de [abgerufen am 1. Juni 2023]).
  9. Gottlieb Korschelt: Geschichte von Oderwitz: Nebst einer Ansicht. H. Trommer, 1871 (google.de [abgerufen am 1. Juni 2023]).