Bach (Musikerfamilie)/Arnstädter Linie

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Die Arnstädter Linie ist eine der vier Hauptlinien der Musikerfamilie Bach.

Stammbaum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich (6) (1615–1692(
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Christoph (13) (1642–1703)Johann Michael (14) (1648–1694)Johann Günther Bach (15) (1653–1683)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Nikolaus (27) (1669–1753)Johann Christoph (28) (1676–1740)Johann Friedrich (29) (1682–1730)
 
[Maria Barbara] (1684–1720)

Biografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Bach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Bach (* 16. Septemberjul. / 26. September 1615greg. in Wechmar; † 10. Julijul. / 20. Juli 1692greg. in Arnstadt) war ein deutscher Organist aus der Familie Bach. Er war ein Großonkel von Johann Sebastian Bach und war verheiratet mit Eva, geborene Hoffmann.

Johann Christoph Bach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Christoph Bach (getauft am 8. Dezemberjul. / 18. Dezember 1642greg. in Arnstadt; † 31. März 1703 in Eisenach), der älteste Sohn des Organisten Heinrich Bach, war ein deutscher Komponist. Er gilt als bedeutendster Komponist seiner Generation innerhalb der Familie Bach. Er war verheiratet mit Maria Elisabeth, geborene Wedemann.

Johann Nikolaus Bach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Nikolaus Bach (* 10. Oktoberjul. / 20. Oktober 1669greg. in Eisenach; † 4. November 1753 in Jena) war ein deutscher Komponist und Organist aus der Familie Bach. Er war zunächst mit Anna Amalia, geborene Baurath verheiratet und anschließend seit 1713 mit Anna Sibilla, geborene Lang.

Johann Christoph Bach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Christoph Bach (* 29. August 1676 in Eisenach; † um 1740) war ein deutscher Cembalist.

Er wurde als Sohn von Johann Christoph Bach (1642–1703) geboren.[1] In seinem Leben ließ er sich nirgends nieder, er suchte nach Johann Sebastian Bachs Ursprung der musicalisch-bachischen Familie, „sein meistes Plaisir in Reisen“.[2] So wirkte er zuerst in Erfurt als Cembalist und ging dann nach Lübeck und Hamburg[1], wo er um 1708 Anna Margaretha Hoffmann heiratete. Mit ihr bekam er mehrere Kinder.[3] Die Familie lebte von 1717 bis 1720 in Rotterdam[1] und danach soll sie nach England gegangen sein.[2] Wo er dort gelebt hat, ist unklar. Nach manchen Quellen soll er vor seinem Tod noch nach Thüringen zurückgegangen sein.[3] Sein Todesdatum ist unbekannt, eben weil man nicht genau sagen, was er nach den Jahren in Rotterdam gemacht hat.

Johann Friedrich Bach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Friedrich Bach (* um 1682 in Eisenach; † 8. Februar 1730 in Mühlhausen) war ein deutscher Organist und Komponist.

Er wurde als Sohn von Johann Christoph Bach (1642–1703) geboren. 1703 studierte er bei der Universität Halle und 1707 beendete er sein Studium in Jena. Dann übernahm er 1708 die Stelle des Organisten der Divi-Blasii-Kirche in Mühlhausen, die zuvor sein Cousin 2. Grades Johann Sebastian Bach hatte. Die Stelle behielt er bis zu seinem Tod 1730 in Mühlhausen.[4] Bach war zunächst mit Martha Marie, geborene Schröter verwitwete Holtz verheiratet und anschließend mit Anna Sidonia, geborene Mehlbach.

Johann Michael Bach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Michael Bach (getauft 9. Augustjul. / 19. August 1648greg. in Arnstadt; † 17. Maijul. / 27. Mai 1694greg. in Gehren), auch „Gehrener Bach“ genannt, war ein deutscher Komponist, Kantor und Organist aus der Familie Bach. Er war verheiratet mit Catharina, geborene Wedemann.

Maria Barbara Bach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maria Barbara Bach (* 20. Oktoberjul. / 30. Oktober 1684greg. in Gehren; beerdigt kurz vor dem 7. Juli 1720 in Köthen) war die Tochter von Johann Michael Bach, eine Cousine zweiten Grades und die erste Ehefrau von Johann Sebastian Bach.

Johann Günther Bach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Günther Bach (getauft 17. Juli 1653 in Arnstadt; begraben 10. April 1683 ebenda) wurde als jüngster Sohn von Heinrich Bach geboren. Er betätigte sich als Instrumentenbauer von Geigen und Cembali.[5] Eigenständiger Organist wurde er nie, er vertrat lediglich den kranken Vater von 1682 bis zu seinem Tode im Organistenamt der Liebfrauenkirche und Oberkirche in Arnstadt.[6] Er heiratete am 28. November 1682 Barbara Margaretha, die Tochter des Arnstädter Bürgermeisters Caspar Keul.[7] Als Johann Günther Bach nach nur fünf Monaten Ehe starb, war seine Frau etwa im dritten Monat schwanger. Die nachgeborene Tochter Catharina Margaretha Bach kam am 14. Oktober 1683 zur Welt.[8] Barbara Margaretha ehelichte 1684 zunächst den Diakon Jacobus Bartholomaei (1619–1688),[9] und dann nach dessen Tod Johann Ambrosius Bach.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Müller, Fritz Wiegand: Arnstädter Bachbuch. Johann Sebastian Bach und seine Verwandten in Arnstadt. 1957.
  • Kurt Hermann Frickel: Genealogie der Musikerfamililie Bach. 568 Namensträger über 12 Generationen in 119 Familien. Daten – Fakten – Hypothesen. Eigenverlag, Niederwerrn 1994, ISBN 3-926523-37-9.
  • Karl Geiringer: Die Musikerfamilie Bach. Leben und Wirken in drei Jahrhunderten. Unter Mitarbeit von Irene Geiringer. Beck, München 1958; verbesserte Neuausgabe unter dem Titel Die Musikerfamilie Bach. Musiktradition in sieben Generationen (Beck’sche Sonderausgaben) ebenda 1977, ISBN 3-406-06985-1.
  • Hermann Kock: Genealogisches Lexikon der Familie Bach. Bearbeitet und herausgegeben von Ragnhild Siegel. Kunstverlag Gotha, Wechmar 1995, ISBN 3-931182-01-0.
  • Klaus-Rüdiger Mai: Die Bachs. Eine deutsche Familie. Propyläen, Berlin 2013, ISBN 978-3-549-07427-5.
  • Christoph Wolff: Die Familie. In: Barbara Schwendowius, Wolfgang Dömling (Hrsg.): Johann Sebastian Bach. Zeit, Leben, Wirken. Bärenreiter, Kassel/ Basel/ Tours/ London 1976, ISBN 3-7618-0546-2, S. 51–67.
  • Christoph Wolff: Die Bach-Familie (The new Grove – die großen Komponisten). Metzler, Stuttgart 1993, ISBN 3-476-00881-9.
  • Christoph Wolff: Johann Sebastian Bach. Fischer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-7632-5052-2.
  • Christoph Wolff, Walter Emery, Peter Wollny, Ulrich Leisinger and Stephen Roe: Bach family. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  • Peter Wollny: Bach (Familie). In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 1 (Aagard – Baez). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1999, ISBN 3-7618-1111-X, Sp. 1273–1311 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  • Percy M. Young: The Bachs 1500–1850. J. M. Dent & Sons, London 1970; deutsche Ausgabe: Die Bachs 1500–1850. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1978.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Johann Christoph Bach [28] (Musician) Bach Cantatas (englisch)
  2. a b Bach, Johann Christoph. Abgerufen am 1. Juli 2023.
  3. a b Johann Christoph Bach Jr. (1676-1738) in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  4. Bach, Johann Friedrich. Abgerufen am 1. Juli 2023.
  5. Johann Gunther Bach [15] (Musician) Bach Cantatas (englisch)
  6. Karl Müller, Fritz Wiegand: Arnstädter Bachbuch. Johann Sebastian Bach und seine Verwandten in Arnstadt. 1957.
  7. Maria Hübner: Frauen der Bach-Familie. Kamprad, Altenburg 2021, ISBN 978-3-95755-662-2, S. 19–22.
  8. Hermann Kock: Genealogisches Lexikon der Familie Bach. Bearbeitet und herausgegeben von Ragnhild Siegel. Kunstverlag Gotha, Wechmar 1995, ISBN 3-931182-01-0, S. 80.
  9. Andrea Kirschschläger: Bürgerbuch der Stadt Arnstadt 1566–1699. Stiftung Stoye, Marburg 2011, ISBN 978-3-937230-17-7, S. 328; online (PDF; 5,8 MB).
  10. Werner Neumann, Hans-Joachim Schulze (Hrsg.): Bach-Dokumente. Band 2: Fremdschriftliche und gedruckte Dokumente zur Lebensgeschichte Johann Sebastian Bachs 1685–1750. Bärenreiter, Kassel 1969, S. 6 u. 526; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.