Johann Lahodny

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Johann Lahodny (* 14. Oktober 1940) ist ein österreichischer Arzt tschechischer Herkunft. Gynäkologe, Geburtshelfer mit Spezialisierung auf geburtshilfliche Onkologie, Chefarzt des Krankenhauses, Universitätsdozent,[1] er ist der Erfinder mehrerer restaurativer chirurgischer Eingriffe, die auf gynäkologische Pathologien abzielen, die spezifischer mit dem weiblichen Reproduktionssystem[2] zusammenhängen, einschließlich Harninkontinenz[3][4][5][6] und Scheidenvorfall.[4][7][8][5][9][10]

Mit Sitz in St. Pölten[11][12][13] gilt er als Experte auf dem Gebiet der wissenschaftlich umstrittenen Ozontherapie.[alpha 1][11][14]

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Lahodny erhielt 1965 seinen Doktortitel in Gynäkologie und Geburtshilfe.

Zunächst als Allgemeinmediziner tätig, wurde er schließlich zum Leiter der gemeinsamen Abteilungen für Gynäkologie und Geburtshilfe am Landeskrankenhaus Gmünd[2] und am Landeskrankenhaus Sankt Pölten[11][12][13] befördert. Im Laufe seiner klinischen Praxis hat er mehrere chirurgische Techniken mit restaurativem Ziel entwickelt,[15] die speziell auf gynäkologische Pathologien im Zusammenhang mit dem weiblichen Fortpflanzungssystem,[2][16] einschließlich Harninkontinenz[3][4][8][5][6] und Scheidenvorfall[4][7][8][5][9][10] abzielen.

1994 wurde er als Honorarprofessor an die Universität Wien[1] berufen und veröffentlichte in dieser Zeit eine Reihe von wissenschaftlichen Artikeln[12][17][13][18][19] und mehrere Forschungsbücher[15].

Im Jahr 1999 erhielt er eine berufliche Auszeichnung für seine Bemühungen auf dem Gebiet der hygienischen Medizin. Von 1999 bis 2003 war er Mitglied des Vorstands der American Society for Vaginal Surgery. Von 2000 bis 2005 war er Präsident der Europäischen Gesellschaft für Beckenbodenchirurgie. Im Jahr 2002 verlieh ihm die italienische Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie die Ehrenmitgliedschaft.

Lahodny erforscht zudem alternatmedizinische Verfahren wie Bioresonanz, Vitalfeld, normobare Sauerstofftherapie, „Tachyonische Feldtherapie“ und Dunkelfeldmikroskopie. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der therapeutischen Wirkung von medizinischem Ozon im Hinblick auf seine Auswirkungen und die damit verbundenen Folgen für Mitochondrien und Stammzellen.

Lahodny ging von der Prämisse aus, dass jeder Mensch mit einem Potenzial an Stammzellen ausgestattet ist, die in sich eine symbiotische reparative Fähigkeit besitzen, die sich der segmentalen Neuanpassung widmet, die durch mögliche Kollateralschäden hervorgerufen wird, die das optimale Funktionieren der globalen Struktur von Körper und Geist verändern. Nach Lahodny würde der wahre Fortschritt in der Medizin in der Verwendung und gezielten therapeutischen Nutzung dieser Stammzellen liegen.[11]

Die von Lahodny geförderte ozontherapeutischen Behandlung besteht darin, trotz früherer, begründeter und berechtigter Befürchtungen höher zu dosieren als bisher üblich. Dazu testete er ein neues Protokoll an sich selbst.[14][11] Dabei neobachtete er eine signifikante Stimulation der exponentiellen Aktivierung von Stammzellen. Diese Zellen scheinen über OHT „emuliert“ und automatisch auf jede Läsion oder jedes peptidische Signal, das der Organismus direkt oder indirekt melden würde, gerichtet zu sein, sollte der Fall eintreten.[11] Lahodny ist überzeugt, dass jeder heilende Effekt, der durch diese Behandlung erzeugt wird, im Wesentlichen durch die Belebung von Stammzellen entsteht, die durch die indirekt durch die OHT induzierte Stimulation irgendwie „belebt“ erscheinen.[11] Er glaubt, das Wachstum von Stammzellen und die Produktion von Adenosintriphosphat (ATP) aktivieren zu können. Ihre Anwendung lässt sich als „große Eigenbluttherapie[alpha 2][alpha 3][alpha 1] zusammenfassen, die mit Ozoninjektionen in massiven Dosen gekoppelt ist, sowohl in Bezug auf die Konzentration – bis zu 70 μg/ml bei der ozonierten Eigenbluttherapie[alpha 2][alpha 3] oder sogar 80 μg/ml bei der rektalen Insufflation[22][alpha 4] – als auch in Bezug auf die Menge: im Allgemeinen 140 mg,[14] aber manchmal bis zu 280 mg bei der Behandlung komplexerer Erkrankungen. Dr. Lahodny behauptet, therapeutische Ergebnisse zu erzielen, die er als „außergewöhnlich“ bei der Behandlung einer bestimmten Anzahl von chronischen Pathologien in Verbindung mit mehreren anderen morbiden Erkrankungen beschreibt, die allgemein als schwierig zu behandeln gelten.[14]

Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b OHT oder Ozonhochdosistherapie bezeichnet eine innovative Anwendung der Ozontherapie nach dem von Dr. Johann Lahodny entwickelten und perfektionierten, Verfahren in massiven Dosen mit deutlich höheren Konzentrationen als üblich.[11][14]
  2. a b c Eigenbluttherapie[20] – auf English : Major Autohemotherapy oder O3 AHT.
  3. a b c Bei der ozonierten Eigenbluttherapie wird dem Patienten zunächst Blut abgenommen und dann mit einem Gasgemisch vom Typ Sauerstoff-Ozon gemischt, bevor es über denselben Kanal und dieselbe Infusion wieder in den Kreislauf des Spenders injiziert wird. Es gibt zwei Techniken:
    1. Die kleine Eigenbluttherapie[21], bei der nur das Äquivalent einer kleinen Spritze genommen, mit Ozon gemischt und dann in einen beliebigen anderen Körperteil re-injiziert wird.[20][21]
    2. die große Eigenbluttherapie, bei der eine größere Menge Blut, die durch Infusion (normalerweise aus der Unterarmhöhle) entnommen wird, in einen Plastik- oder Glasbeutel umgeleitet wird, bevor sie mit medizinischem Ozon vermischt und dann durch dieselbe Infusion, die während des gesamten rückwirkenden Prozesses, der normalerweise etwa 20-40 Minuten dauert, in den Blutkreislauf zurückgeführt wird.[20]
  4. Seitdem wurden die alten Dosierungen, sowohl hinsichtlich der Konzentration des medizinischen Ozons – anfänglich bis zu 70 μg/ml bei der großen Eigenbluttherapie[alpha 2][alpha 3] als auch bis zu 80 μg/ml bei der rektalen Insufflation[22] – im Allgemeinen auf 50 μg/ml reduziert.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Universität Wien. Akademischer Senat, Notring der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs: Österreichische Hochschulzeitung. Band 47, 1995, S. 35 (google.de – Originaltitel: Journal universitaire autrichien.). Dr. Johann Lahodny; für Gynäko-Urologie; Ing. Dr. Manfred Lessel, für Augenheilkunde; Dr. Heribert V. Smelitsch, für Klinisch-Psychologische Psychologie; Dr. Friedrich Stadler, Institut für Zeitgeschichte, für Wissenschaftsgeschichte.
  2. a b c United States. Patent and Trademark Office: Official Gazette of the United States Patent and Trademark Office: Patents. Johann Lahodny, Gmünd, Austria, and Ernst Dreier, Steckborn, Switzerland, assignors to Fritz Gegauf AG Bernina Nähmaschinen Fabrik, Steckborn, Switzerland (= 3-4. Band 1075). United States. Patent and Trademark Office, 1987, S. 12, 16, 32, 1800 (englisch, google.de): “Surgical instrument, more particularly hysterectomium” Alternativ-URL. Filed Aug. 27, 1984, Ser. No. 644,782. Claims priority, application Canada, Sep. 13, 1983, 4927 Int. Cl. A81F / 17/32.
  3. a b Current Catalog. National Library of Medicine (U.S.), 1992, S. 508 (englisch, google.de). Urinary incontinence, stress surgery, Lahodny, Johann. Vaginale Inkontinenz- und Deszensuschirurgie: gynākoanatomische Grundlagen und chirurgisches Vorgehen / Johann Lahodny. -- Stuttgart: Enke, 1991. -- viii, 258 p.: ill.
  4. a b c d Karen Patrias, National Library of Medicine (U.S.): Urinary Incontinence in Adults: January 1983 Through September 1988. In: Current bibliographies in medicine (= 88). Band 9. U.S. Department of Health and Human Services, Public Health Service, National Institutes of Health, National Library of Medicine, Reference Section, 1988, S. 22–23 (englisch, google.de). A vaginal approach to the treatment of genital prolapse. Eur J Obstet … J Urol 130(6), Dec 1983, S. 1127–9 Lahodny J. [Urethro-vesical suspension with analogous fascial tissue by the vaginal approach – the short arm sling operation].
  5. a b c d S. Messini, A. Delucca, F. Welponer: Experience with Lahodny’s operation in the treatment of female urinary incontinence and descensus vaginae. In: Minerva Ginecologia (= 10). Band 39. Edizione Minerva Medica: journals and books on medicine since 1909, Oktober 1987, ISSN 1827-1650, S. 707–710, PMID 3431736 (italienisch). Article en italien, indexé à MEDLINE.
  6. a b P. Paparella, L. De Santis: A study of tension-free vaginal tape (TVT) in association with Lahodny’s Urethrocistopexy for the surgical treatment of stress urinary incontinence in patients with severe uretrocystocele. In: Urogynaecologia International Journal (= 2). 12 bis, 1999, S. 65–70 (englisch). Abstrakt
  7. a b National Library of Medicine Current Catalog: Cumulative listing. National Library of Medicine (U.S.), 1992, S. 543 (englisch, google.de). I. Title 02NLM: JJ3776 0XNLM: [WL 100] 2. Nervous System Diseases Cit. No. 9214488 Lahodny, Johann. Vaginale Inkontinenz- und Deszensuschirurgie: gynäkoanatomische Grundlagen und chirurgisches Vorgehen / Johann Lahodny.
  8. a b c Michel Cosson, Denis Querleu, Daniel Dargent: Cirugía ginecológica por vía vaginal. Ed. Médica Panamericana, 2005, ISBN 84-7903-937-X, S. 88–89 (spanisch, 210 S., google.de). Entre ellas citamos (fig. 2): la rafia de Halban o de vagina total, la intervención de Lahodny, el artificio de Campbell o, incluso, las técnicas de suspensión paravaginal y del colpocele anterior.
  9. a b A. Delucca, S. Messini: Lahodny’s operation: technique and procedure of the plastic repair of the m. levator ani. In: Minerva Ginecologia (= 11). Band 42. Edizione Minerva Medica: journals and books on medicine since 1909, November 1990, ISSN 1827-1650, S. 473–474, PMID 2080036 (italienisch). Article en italien, indexé à MEDLINE.
  10. a b Jan Oliver Kaufhold (Wiesbaden): Die Vaginaefixatio sacrospinalis vaginalis mit Mesh-Interponat zur Korrektur der Enterozele. Eine sichere Alternative? aus dem Marienhospital Stuttgart (Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen) Frauenklinik 2007, S. 34 (uni-tuebingen.de [PDF] Originaltitel: La ligature vaginale de type sacrospinalis vaginalis — dotée d’un entrelac en maillage destiné à pallier l’entérocèle — représente-t-elle une alternative fiable ?): „Inaugural Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin der medizinischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität zu Tübingen. Ärztlicher Direktor: Professor Dr. H. J. Herschlein“ Eine zu hohe Levatorplastik, wie sie von Lahodny beschrieben wird, führt bei Überschreiten einer gewissen Tiefe durch Muskeldeviation und Skarifizierung unweigerlich zu Schmerzen und Funktionseinschränkung des Enddarms, eine zu straffe Fixierung bei der Vaginaefixatio sacropinalis vaginalis zu Kohabitationsbeschwerden und Zystozelenbildung.
  11. a b c d e f g h Medizinische Sensation OHT-Ozonhochdosistherapie durch St. PöltnerWissenschaftler. In: Lifestyle „excluviv“: Fûr ein besseres Leben. St. Pölten Juli 2017, S. 16–17 (wcm-austria.at [PDF] Originaltitel: Sensation médicale OHT — l’ozonothérapie appliquée à concentration élevée par les médecins exerçant à St. Pölten.).
  12. a b c I. Gruber, J. Lahodny, K. Illmensee, A. Lösch: Heterotopic pregnancy: report of three cases. In: Wien Klin Wochenschr. (= 5-6). Band 114. Department of Obstetrics and Gynecology, St. Pölten Hospital, St. Pölten, Austria 28. März 2002, S. 229–232, PMID 12238314 (englisch, Originaltitel: Grossesse hétérotopique avec rupture des trompes: rapport afférent à trois cas.). Indexé à MEDLINE.
  13. a b c Répertorisation des travaux de recherches publiés par — ou en collaboration avec — le Dr. Johann Lahodny au cours de son activité de médecin en chef tant à l’hôpital public de Sankt Pölten qu’au sein d’institutions connexes. In: ResearchGate. (englisch, researchgate.net – Originaltitel: Johann Lahodny’s research while affiliated with Landesklinikum Sankt Pölten and other place.). 1997-2007
  14. a b c d e Robert Jay Rowen: Ozone therapy as a primary and sole treatment for acute bacterial infection: case report. In: Med Gas Res. (= 3). Band 8, 2018, S. 121–124, doi:10.4103/2045-9912.241078, PMID 30319768, PMC 6178636 (freier Volltext) – (englisch). Johann Lahodny, MD of Austria, has furthered the hyperbaric method (personal instruction) by repeating this treatment for 10 passes of 200 mL of blood with 200 mL of oxygen ozone gas at 70 μg/ml for a total delivery of ozone of 140,000 μg in one sitting.
  15. a b Johann Lahodny: Vaginale Inkontinenz- und Deszensuschirurgie: gynäkoanatomische Grundlagen und chirurgisches Vorgehen. Mit einer Einleitung von Martin Fabsits. Palm und Enke Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-432-98621-1 (Originaltitel: Incontinence vaginale et chirurgie de la descente d’organes: bases gynéco-anatomiques et procédures chirurgicales réparatrices.): „VIII, 258 S.: Ill, graph. Darst.; 27 cm, ouvrage rédigé en collaboration avec Alfred Giesel et Leopold Metzenbauer“
  16. P. Paparella, M. Zullo, C. Oliva, A. L. Astorri, S. e Mancuso: Correzione chirurgica per via vaginale del cistouretrocele: confronto tra uretrocistopessi con fionda a braccio corto secondo Lahodny e cistouretropessi secondo Kelly-Kennedy. In: Urologia Ginecologica, a cura di Miniello G. e Cagnazzo G. Atti del IV Congresso Nazionale della Associazione Italiana di Urologia Ginecologica, Bari November 1994, S. 105 (italienisch, Originaltitel: Correction vaginale des cystourétrocèles: comparaison entre les urétrocystopsies effectuées au moyen d’une élingue à bras court selon Lahodny et les cystourétropsies selon Kelly-Kennedy.). Abstrakt
  17. M. Wollein, J. Lahodny: Vaginales Gesamtkonzept zur Sanierung von Inkontinenz und Descensus. In: Archives of Gynecology and Obstetrics (= Operative Gynäkologie, Gynäkologische Onkologie). Band 245. Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Juli 1989, S. 779–780, doi:10.1007/BF02417561.
  18. Répertorisation des articles scientifiques publiés par — ou en collaboration avec — Johann Lahodny. In: NIH: United States National Library of Medicine. NCBI: National Center for Biotechnology Information, S. 1–3 (englisch, nih.gov). 1980-2006
  19. News: Politik, Geld, Szene, Leute (= 40-44). 2001, S. 162 (google.de). Ganzheitsmedizinische Beratung und Therapielösungen aller Haarprobleme in Zusammenarbeit mit Univ.-Doz.Dr. Johann Lahodny.
  20. a b c Aaron J. Smith, John Oertle, Dan Warren, Dino Prato: Ozone Therapy: A Critical Physiological and Diverse Clinical Evaluation with Regard to Immune Modulation, Anti-Infectious Properties, Anti-Cancer Potential, and Impact on Anti-Oxidant Enzymes. In: Open Journal of Molecular and Integrative Physiology (= 3). Band 5. SCIRP: Scientific Research Publishing, August 2015, ISSN 2162-2167, S. 37–48, doi:10.4236/ojmip.2015.53004 (englisch, semanticscholar.org [PDF] Originaltitel: Ozonothérapie: évaluation clinique critique, physiologique et hétérogène portant sur la modulation immunitaire, les propriétés toxi-infectieuses, le potentiel anticancéreux ainsi que l’impact corrélativement exercé sur les enzymes antioxydantes.). Abstrakt.
  21. a b Luigi Valdenassi, Marianno Franzini: Treatment experiences of gonarthrosis by intra-articular infiltration of ozonated autologous blood. In: Ozone Therapy. Band 4, Nr. 3, Dezember 2019, ISSN 2499-5169, S. 44–47 (englisch, ossigenoozono.it [PDF]).
  22. a b Velio Bocci, I. Zanardi, E. Borrelli, V. Travagli: Reliable and effective oxygen-ozone therapy at a crossroads with ozonated saline infusion and ozone rectal insufflation. In: Journal of Pharmacy and Pharmacology (= 4). Band 64, April 2012, S. 482–489, doi:10.1111/j.2042-7158.2011.01427.x, PMID 22420654, PMC 22420654 (freier Volltext) – (englisch).