Johann Tongers

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Johann Heinrich Tongers (* 6. September 1881 auf Langeoog; † 26. April 1969 ebenda[1]) war ein deutscher Pastor sowie Heimatforscher und Autor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Tongers war als Pastor unter anderem in Südafrika und in Ostfriesland tätig, wo er von 1920 bis 1927 an der St.-Magnus-Kirche in Esens die 2. Pfarrstelle[2] innehatte. Außerdem war er Pastor auf der ostfriesischen Nordseeinsel Baltrum und gehörte dort nach 1930 der so genannten Badekommission an, welche die Angelegenheiten der Badeverwaltung des „Seebads Baltrum“ regelte.[3]

Johann Tongers befasste sich als Heimatforscher vor allem mit der Inselgeschichte von Langeoog und dessen Entwicklung als „Nordseebad“ (historische Ansichtspostkarte, ca. 1909).

Im Ruhestand lebte er wieder am Ort seiner Herkunft, der ostfriesischen Nordseeinsel Langeoog, und betätigte sich als Heimatforscher und Volkskundler. Er verfasste über die Geschichte, Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten der Insel Langeoog mehrere Schriften, die als frühe „Insel- und Reiseführer“ sämtlich mehrere Auflagen erfuhren, und veröffentlichte außerdem volkskundliche Beiträge über die Region in der von der Niedersächsischen Landesstelle für Volkskunde an der Universität Göttingen herausgegebenen Fachzeitschrift Schriften zur Niederdeutschen Volkskunde.[4] 1961 erschien sein Buch Unser Langeoog wie es wurde. Seine Schriften zur Inselgeschichte von Langeoog wurden und werden bis heute vielfach als Quellen verwendet und zitiert.[5]

Tongers engagierte sich unter anderem im lokalen Heimatverein Langeoog e. V., dessen Vorsitzender er ab 1954 war. Sein Sohn Habbo Tongers hatte später ebenfalls den Vereinsvorsitz inne und sein Enkel Hendrik Tongers war 1990 bis 2011 amtierender Vorsitzender des Langeooger Heimatvereins.[6]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Gedenken an Johann Tongers wurde eine Straße im südlichen Ortsbereich der Gemeinde Langeoog Johann-Tongers-Pad genannt.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tagebucheintrag vom 17. August 1939. In: Hans-Jürgen Jürgens: Zeugnisse aus unheilvoller Zeit. ein Kriegstagebuch über die Ereignisse 1939–1945 im Bereich Wangerooge-Spiekeroog-Langeoog sowie die Lage im Reich und an den Fronten. 6. Auflage. Mettcker, Jever 2003, ISBN 3-87542-044-6, S. 44 (online bei Google Bücher).
  • Unser Langeoog, wie es wurde. 3. Auflage. Ostendorp-Verlag, Rhauderfehn 1975, ISBN 3-921516-12-9.
  • Unser Langeoog. Kleiner Langeoogführer. 2. Auflage. H. & J. Altmeppen, Rheine in Westfalen 1962.
  • Unser Langeoog, wie es wurde. 2., erweiterte und verbesserte Auflage. Selbstverlag, Langeoog 1962.
  • Unser Langeoog. Inselwerden. Mettcker, Wittmund 1951 (Unser Langeoog, Bd. 1).
  • Heimat den Heimatlosen! In: Ostfriesland. 1948, S. 12.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Redaktioneller Teil des offiziellen Stadtplans der Kurverwaltung von Langeoog

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Grab von Johann Tongers auf der Website www.grabsteine-ostfriesland.de; abgerufen am 15. Juli 2016
  2. Pastoren an der St.-Magnus-Kirche. Auf: Website des Turmmuseums in Esens; abgerufen am 28. Oktober 2011.
  3. Der Gemeindeausschuss 1919 bis 1945 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.inselglocke.de. In: Gästezeitschrift Die Inselglocke, Baltrum, Ausgabe 5/2002; abgerufen am 28. Oktober 2011.
  4. Siehe zum Beispiel Benennung als Autor in: Hans Szymanski (Hrsg.): Schiffsmodelle in niedersächsischen Kirchen. Heft 1 der Fachzeitschrift Schriften zur Niederdeutschen Volkskunde, herausgegeben von: Niedersächsische Landesstelle für Volkskunde, Seminar für Deutsche Volkskunde der Universität Göttingen, Schwartz, Göttingen 1966, S. 1 (online bei Google Bücher).
  5. Siehe zum Beispiel: Peter Kremer: Langeoog im Blick der Vorsokratiker → D.1 Literaturverzeichnis@1@2Vorlage:Toter Link/www.foto-kremer.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Magisterarbeit an der Universität Oldenburg, 2002 (Auszug, PDF, 300 kB);
    Langeoog, Inselgemeinde, Landkreis Wittmund. Beim: Kommunalverband Ostfriesische Landschaft, www.ostfriesischelandschaft.de (PDF, 1 MB);
    Literatur(-Liste). Auf: Website der Langeooger Geschichtswerkstatt; jeweils abgerufen am 29. Oktober 2011.
  6. www.langeoognews.de