Johann Traugott Schneider

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Johann Traugott Schneider

Johann Traugott Schneider (* 14. November 1788 in Friedersdorf, a. d. Landeskrone in der Oberlausitz; † 17. November 1835 in Görlitz) war ein preußischer Landesbeamter und Regionalhistoriker der Oberlausitz.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schneider war im Berufsleben Polizeisekretär geworden. Nebenberuflich entwickelte er ein reges Interesse an der Regionalgeschichte der Oberlausitz. Er wurde Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft in Görlitz und fungierte vom 30. September 1816 bis Dezember 1819 sowie von Februar 1822 bis zum 17. November 1835 als deren Präsident. In seine Ära fiel die Gründung der Sektion Altertum der Gesellschaft.

In einer Zusammenfassung der Geschichte seines Geburtsorts Friedersdorf heißt es über ihn:

„Sein Name hat selbst in den entferntesten Ländern eine große Berühmtheit erlangt. Obwohl er keine gelehrte Bildung genossen, setzte er die Welt durch seinen unermüdlichen Eifer, seine rastlose Thätigkeit und geschickte Benutzung der Zeit in Erstaunen. Er war Präsident der Filial-Bibelgesellschaft zu Görlitz, Vorsteher des Vereins für christliche Erbauungsschriften und Direktor der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz, die ihm hauptsächlich ihre Begründung verdankt, und Mitglied von 15 diversen Vereinen und Gesellschaften.“

Johann Gottlieb Mischke[3]

Schneider war bis zu seinem unerwarteten Tod Präsident der Naturforschenden Gesellschaft in Görlitz gewesen. Seine hohen Verdienste um die Gesellschaft, für deren Erhalt er sich unermüdlich und selbstlos eingesetzt hatte, hat sein unmittelbarer Nachfolger im Vereinsvorstand, Ludwig Hermann von Gersdorff, der bis 1837 Präsident war, in einer 1836 in Zittau gehaltenen Rede gewürdigt.[4]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beschreibung der heidnischen Begräbniss-Plätze zu Zilmsdorf in der Ober-Lausitz. Erstes Heft. Nebst einer Titel-Vignette und IV. lithographirten Tafeln. Görlitz 1827 (Online).
  • Fortsetzung der Beschreibung heidnischer Begräbniss-Plätze zu ZILMSDORF in der Königl. Preuss. Ober-Lausitz. Zweites Heft, nebst IV lithographirten Tafeln. Görlitz 1835 (Online).
  • Namen-Verzeichniss der Mitglieder der Naturforschenden Gesellschaft in Görlitz, übergeben am Stiftungsfeste, den 29. September 1831. Görlitz 1831 (Online).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Traugott Schneider. In: Joachim Leopold Haupt/Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften (Hrsg.): Neues Lausitzisches Magazin. Band 14.. G. Heinze, Görlitz 1836, S. 37–40 (1. Heft, 2. Abteilung) (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  2. Jahrestage:
  3. Johann Gottlieb Mischke: Das Markgrafthum Ober-Lausitz, Königlich Preußischen Antheils, in geschichtlicher, statistischer und topographischer Hinsicht. Görlitz 1861, S. 105–106.
  4. Hugo von Rabenau: Die naturforschende Gesellschaft zu Görlitz. In: Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. Band 18, Görlitz 1884, S. 253–305, insbesondere S. 305.
  5. Hugo von Rabenau: Die Naturforschende Gesellschaft zu Görlitz. (Fortsetzung zum Aufsatze in Band XVIII. der Abhandlungen.) IV. Das Directorat des Hauptmanns L. von Gersdorff vom Februar 1836 bis zum Februar 1837. In: Abhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz, Band 19, Görlitz 1887, S. 27–41, insbesondere S. 29.
  6. Amtlicher Bericht über die fünfundzwanzigste Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte in Aachen im September 1847. Band 25, Druck: J. J. Beaufort, Aachen 1849, S. 298.