Johannes Brandt (Drehbuchautor)

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Johannes Brandt (* 31. Oktober 1884 in Wien; † 20. Februar 1955 ebenda[1]) war ein österreichischer Bühnen-, Drehbuch- und Hörspielautor, Liedtexter sowie Filmregisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brandt studierte Germanistik und Musikwissenschaft und erlangte in beiden Fächern den Doktorgrad. Er begann als Theaterkritiker zu schreiben und wurde nach dem Ersten Weltkrieg zum Chefredakteur der Fachzeitschrift Filmkurier berufen.

Ab diesem Zeitpunkt verfasste er auch Drehbücher und führte zuweilen selbst Regie. Als freischaffender Autor schuf er mehrere Operetten-Libretti und Lustspiele, darunter Der liebe, gute Florian; Marja; Das Karussell der Liebe; Kleines Abenteuer; Immer wieder Liebe und Bobbys letzte Nacht. Von ihm stammen Texte zu Liedern der Komponisten Otto Stransky (Wenn man sein Herz verliert[2]) und Nikolaus Brodszky (Mädel, so bist du[3]; Was kann so schön sein wie deine Liebe[4]). Vorübergehend war er Chef-Dramaturg am Wiener Theater in der Josefstadt.

Nach der sogenannten Machtergreifung der Nationalsozialisten verließ Brandt Deutschland. Bei Kriegsausbruch 1939 wurde er in Frankreich interniert. In der Nachkriegszeit arbeitete er unter anderem als Hörspielautor. Mit dem Libretto seiner Operette Der große Komödiant gewann er 1953 bei einem Wiener Operettenwettbewerb den dritten Preis.

Filmografie (als Drehbuchautor)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1919: Miss Sarah Sampson
  • 1919: Die Toten kehren wieder – Enoch Arden
  • 1920: Dämmernde Nächte
  • 1920: Die drei Tänze der Mary Wilford
  • 1920: Der Abenteurer von Paris
  • 1920: Die Jagd nach dem Tode
  • 1920: Das Blut der Ahnen
  • 1920: Marionetten des Teufels (Regie)
  • 1920: Die sieben Gesichter (Regie)
  • 1921: Das schwarze Gesicht
  • 1921: Aschermittwoch
  • 1921: Die rote Hexe
  • 1921: Ebbe und Flut (Regie) – Vera-Filmwerke
  • 1921: Das Haus des Dr. Gaudeamus
  • 1922: Der Ruf des Schicksals
  • 1922: Felicitas Grolandin
  • 1923: Der Frauenkönig
  • 1924/25: Der krasse Fuchs

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …'. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 112, ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lebensdaten laut Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. IMDb gibt dagegen als Sterbedatum den 10. März 1955 an.
  2. Wenn man sein Herz verliert. Lied u. Tango a.d.Gitta Alpár-Tonfilm der Froelich-Film “Die oder keine” (Otto Stransky - Dr. Johannes Brandt) Gitta Alpár mit Odeon-Künstler-Orchester. Leitg. Kapellmstr. Otto Dobrindt. Odeon O-11706 a (mx. Be 10032-2), aufgen. 1932, anzuhören auf youtube
  3. Mädel, so bist du. Foxtrot a.d. Carl Froelich Film “Gitta entdeckt ihr Herz” (Musik: N.Brodzsky, Text: Dr. Joh. Brandt) Eric Harden mit s. Tanz-Orchester, mit Gesang: Max Mensing. Gloria G.O.10 286 b (mx. Bi 604), aufgen. 1932, anzuhören auf youtube
  4. Was kann so schön sein wie deine Liebe. Lied u. Langs. Walzer aus dem Tonfilm “Gitta entdeckt ihr Herz” (Nikolaus Brodszky - Joh.Brandt) Gitta Alpar mit Orchester unter Leitung von Frieder Weissmann. Parlophon B.48176-I (mx. 133.476), aufgen. 1932, anzuhören auf youtube