Johannes Rieve (Marineoffizier)

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Johannes „Hans“ Hermann Caspar Antonius Rieve (* 10. September 1892 in Lehe bei Bremerhaven;[1]7. Mai 1950 in Kiel) war ein deutscher Offizier der Kriegsmarine der Wehrmacht, zuletzt im Rang eines Kapitäns zur See.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Rieve war ein Sohn des späteren Konteradmirals Johannes Rieve (1862–1911) und seiner Frau Clara, geb. Amort (1870–1951).[2] Sein jüngerer Bruder war der spätere Vizeadmiral Friedrich Rieve

Johannes Rieve trat mit der Crew 1910 in die Kaiserliche Marine ein. Er diente als Wachoffizier bis Oktober 1914 auf der Zieten und anschließend in gleicher Position bis November 1916 auf der Pillau. Die folgenden zwei Monate war er „zur Verfügung“ kommandiert und diente dann bis Kriegsende als Wachoffizier auf dem Torpedoboot B 112.[2] Bis 1918 wurde er als Oberleutnant zur See mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Oldenburgischen Friedrich-August-Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.[3] Anfang September 1920 wurde er im Charakter eines Kapitänleutnants aus dem Dienst verabschiedet.[4]

Anschließend war er bis 1928 als kaufmännischer Direktor in Düsseldorf tätig. Es folgten Tätigkeiten als Kaufmann in Berlin und Stettin.[1]

Ab 1934 war er als Seeoffizier bei der Kriegsmarine.[1] 1936 war er als Korvettenkapitän (E) (Beförderung am 22. März 1935) Adjutant bei der Festungskommandantur Kiel.[5] Von Juni 1938 bis Oktober 1940 war er als Fregattenkapitän 1. Admiralstabsoffizier beim Befehlshaber der Sicherung der Ostsee und anschließend in gleicher Funktion beim Befehlshaber der Sicherung West. 1939 war er zum Kapitän zur See befördert worden.[6] Er war von März bis Dezember 1941 einziger Chef des Erprobungsverbands Ostsee.[7] Anfang 1942 erhielt er das Deutsche Kreuz in Gold und wurde Chef des Stabes beim Admiral der Seebefehlsstellen.[A 1]

Im Dezember 1942 übernahm er mit Unterbrechungen von Mai 1943 bis Oktober 1943 bis zur Auflösung der Division im November 1944 das Kommando über die neu aufgestellte 1. Landungs-Division. Er wurde ab Januar 1945 bis Kriegsende Kommandant der Seeverteidigung Pommern[8] (übergangsweise auch Kommandant der Festungs-Division Swinemünde[9] mit Befehlsstand in Ahlbeck) und nahm an der Stettin-Rostocker Operation teil.

Am 16. Februar 1920 hatte er in Düsseldorf Hildegard Haagmann geheiratet. Ihr Sohn ist der spätere Kapitän zur See der Bundesmarine Hans-Otto Rieve.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band III, Hauptkapitel XIXX, Kapitel 1, S. 299

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Deutsches Geschlechterbuch. 1980, S. 203 (google.de [abgerufen am 9. Juni 2020]).
  2. a b Deutsches Geschlechterbuch. 1980, S. 224 (google.de [abgerufen am 9. Juni 2020]).
  3. Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr ... E.S. Mittler und Sohn, 1918, S. 59 (google.de [abgerufen am 9. Juni 2020]).
  4. Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine, 1914–1918. Marine Offizier Verband, 1930, S. 367 (google.de [abgerufen am 9. Juni 2020]).
  5. Kriegsmarine Oberkommando: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine. E.S. Mittler., 1936, S. 158 (google.com [abgerufen am 23. März 2022]).
  6. Das Archiv: Nachschlagewerk für Politik, Wirtschaft, Kultur. O. Stollberg., 1939, S. 210 (google.de [abgerufen am 9. Juni 2020]).
  7. Walther Melzer: Kampf Um Die Baltischen Inseln, 1917, 1941, 1944: Eine Studie Zur Triphibischen Kampfführung. --. Vowinckel, 1960, S. 38 (google.de [abgerufen am 8. November 2019]).
  8. Gerd-Dietrich Schneider: "Plattbugkreuzer": Artillerieträger der Marine im Einsatz. E.S. Mittler, 1998, ISBN 978-3-8132-0555-8, S. 117 (google.de [abgerufen am 8. November 2019]).
  9. Heinz Schön: Die letzten Kriegstage: Ostseehäfen 1945. Motorbuch Verlag, 1995, ISBN 978-3-613-01654-5, S. 211 (google.de [abgerufen am 5. November 2020]).

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eine Quelle (Sverre Steen. Kristiansands historie 1914-1945. Christianssands sparebank 1974. https://books.google.de/books?id=S-8nAQAAMAAJ&q=) benennt für 1940 fälschlicherweise einen Kapitän zur See Johannes Rieve als Teilnehmer an der Weserübung. Es handelt sich hierbei aber um seinen Bruder Friedrich Rieve.