John Wolfe

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John Wolfe beim lesser known candidates forum 2012

John McConnell Wolfe, Jr. (* 21. April 1954 in Nashville; † 4. September 2023)[1] war ein US-amerikanischer Rechtsanwalt[2] und mehrfacher Kandidat für politische Ämter. Er forderte Barack Obama bei den Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur 2012 in mehreren Bundesstaaten heraus.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John Wolfe wurde am 21. April 1954 in Nashville geboren. Seinen Abschluss in Rechtswissenschaft machte er am College of Law der University of Tennessee.[4] Er ist als Rechtsanwalt tätig[2] und lebt in Chattanooga, Tennessee.[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlen zum Repräsentantenhaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfe bewarb sich 1998 erfolglos um die Nominierung der Kandidatur der Demokraten für den 3. Distrikt zu den Wahlen zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten.[5] 2002 trat er erneut zur Wahl für den 3. Distrikt an, diesmal als offizieller Kandidat der Demokraten. Mit 34 Prozent der Stimmen verlor er die Wahl gegen Zach Wamp[5] – gegen den er 2004 erneut antrat[6] und diesmal mit 33 % der Stimmen verlor.[5] Am 5. August 2010 gewann John Wolfe die demokratischen Vorwahlen[7] gegen drei weitere Bewerber[4] und trat erneut zur Wahl im 3. Distrikt an. Er unterlag in der Wahl Chuck Fleischmann mit 28 % zu 57 % der Stimmen.[8]

Präsidentschafts-Kampagne 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vermin Supreme glitterbombs Randall Terry, rechts John Wolfe

Am 27. Oktober 2011 erklärte John Wolfe, dass er an den Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur der Demokraten teilnehmen wird,[9] galt jedoch als völlig aussichtslos.[3] Er plädiert für ein Gesundheitssystem, das den europäischen ähnlich ist und befürwortet das Recht auf Abtreibung. Zudem schlägt er die Besteuerung von Derivaten, je hälftig von Käufer und Verkäufer zu tragen, vor.[10]

Ab Anfang Dezember 2011 warb Wolfe in Radio und Zeitungen für seine Kampagne. Darunter war auch eine Zeitungsanzeige, in der er Newt Gingrich 10.000 $ für eine öffentliche Debatte über Israel, Krieg, Öl und den Frieden im Nahen Osten bot. Die Anzeige begann mit: Newt Gingrich sagt, die Palästinenser seien ein „erfundenes Volk.“ Wir denken, Newt erfindet Fakten. Wieder einmal.[11] John Wolfe nahm am 19. Dezember 2011 beim lesser known candidates forum am New Hampshire Institute of Politics des Saint Anselm Colleges teil, bei der er auf Grund seines Platzes neben Randall Terry von Vermin Supremes Glitterbomb gegen Randall Terry teilweise mitbetroffen war.[12]

Wolfe trat nur in New Hampshire, Louisiana, Missouri, Arkansas, Kentucky, West Virginia[13] und Texas[14] an. In New Hampshire bekam er nur 245 Stimmen (0,40 %), womit er weit abgeschlagen auf Platz 16 landete.[15] Völlig überraschend bekam er in Louisiana 17.804 Stimmen (11,82 %), in einigen Countys bekam er mehr als 20 % der Stimmen.[14] Das sicherte ihm mindestens drei Delegierte.[16] Nachdem klar war, dass Wolfe mindestens drei Delegierte auf sich verpflichten konnte, verlangte der unterlegene Kandidat Darcy Richardson die Entfernung Wolfes vom Stimmzettel in Texas, auf Grund des Fehlens der gesetzlich vorgeschriebenen Offenlegung der Wahlkampfkosten, welches mit dem von Präsidenten verlangten Eid auf die Verfassung nicht vereinbar wäre.[17]

Nach dem Achtungserfolg in Louisiana erhielt Wolfe überregionale Aufmerksamkeit vor den Vorwahlen im Bundesstaat Arkansas durch seine Kritik an der Politik Obamas.[18] In Arkansas erreichte Wolf dann 42 % der Stimmen und gewann mehrere Countys – was ihm theoretisch 19 Delegierte verpflichtet hätte.[19] Insgesamt konnte Wolfe 23 Delegierte auf sich verpflichten.[20] Das Ergebnis wurde weltweit als Peinlichkeit für Barack Obama kommentiert.[21] Aus formalen Gründen, u. a. da er es versäumt hatte, die Delegierten vor der Wahl namentlich zu benennen, wurden diese für die Democratic National Convention nicht anerkannt.[22] Eine Klage dagegen wurde abgewiesen.[23]

Weitere Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2001 verlor Wolfe die Bürgermeisterwahlen in Chattanooga. Die Wahl gewann Bob Corker, John Wolf erreichte nur 2,8 Prozent der Stimmen.

2007 verlor er mit 33 % der Stimmen eine Nachwahl um einen Sitz im Senat von Tennessee.[24] Dabei legt er seine Wahlkampffinanzierung nicht korrekt offen, was zu einer Strafe von 10.000 $ durch das Tennessee Bureau of Ethics and Campaign Finance führte und den Ausschluss von Wahlen in Tennessee bis zur Zahlung der Strafe, was bis mindestens Dezember 2011 nicht geschehen war, zur Folge hatte.[25]

2015 meldete Wolfe seine Kandidatur für die demokratischen Vorwahlen zum Präsidenten in Arkansas an.[26] Er erreichte nur gut 1 % der Stimmen.[27]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. John Wolfe. In: Chattanooga Times Free Press. 9. September 2023, abgerufen am 23. September 2023 (englisch).
  2. a b John Wolfe Jr. challenging President Obama in Arkansas after strong Louisiana showing
  3. a b Nathan Thornburgh: New Hampshire Snoozer? Wait Until You Meet the Also-Rans. 10. Januar 2012, abgerufen am 31. März 2012 (englisch).
  4. a b Bill Poovey: Townhall: Election 2012 Results. John Wolfe. 13. September 2010, archiviert vom Original am 5. April 2012; abgerufen am 5. April 2012 (englisch).
  5. a b c d Carroll, Chris: Chattanooga man John Wolfe running for president in New Hampshire. In: Chattanooga Times Free Press. 20. Dezember 2011, abgerufen am 28. März 2012.
  6. Wolfe Says Wamp Should Abide By Term Limit, PAC Pledges. In: The Chattanoogan. 14. Juli 2004, abgerufen am 28. März 2012.
  7. John Huotari: CThe Oak Ridger – Wolfe: Conservative, Fleischmann "Radical'? In: Project Vote Smart. 20. Dezember 2011, abgerufen am 2. April 2012 (englisch).
  8. Results Summary of Tennessee Races. MyFox Memphis, 3. November 2010, archiviert vom Original am 29. September 2011; abgerufen am 28. März 2012.
  9. Extremely Unofficial John Wolfe, Jr. for President 2012 Page
  10. Dan Whisenhunt: Wolfe advocates Wall Street tax. In: Chattanooga Free Press. 20. Juli 2010, abgerufen am 5. April 2012 (englisch).
  11. James Harrison: John Wolfe confirms presidential bid. Local resident is on primary ballot in New Hampshire. In: Nooga.com. 14. Dezember 2012, abgerufen am 7. April 2012 (englisch).
  12. Ríos, Simón: Lesser-known candidates bring colorful campaigns to St. Anselm. In: New Hampshire Union Leader. 20. Dezember 2011, archiviert vom Original am 8. März 2012; abgerufen am 28. März 2012.
  13. Unsolicited Thornburgh
  14. a b Democratic challenger to Barack Obama picks off delegates in Louisiana
  15. The Green Papers: New Hampshire Democrat
  16. The Green Papers: Louisiana Democrat
  17. Tilove, Jonathan: John Wolfe faces challenge to place on Texas ballot. In: The Times-Picayune. 28. März 2012, abgerufen am 28. März 2012.
  18. abc News: Meet John Wolfe, Candidate Posing a Challenge to Obama in Arkansas
  19. The Green Papers: Arkansas Democrat
  20. The Green Papers: Democratic Convention
  21. Obama schwächelt im Süden
  22. Democrat Party denies delegates to Obama challenger on affirmative action grounds
  23. Judge dismisses Wolfe's lawsuit against Ark. Dems
  24. Frank, Judy: Wolfe, Whittaker Take Campaigns To JFK Club. In: The Chattanoogan. 11. September 2007, abgerufen am 28. März 2012.
  25. Chris Carroll: Chattanooga man John Wolfe running for president in New Hampshire. In: Chattanooga Times Free Press. 20. Dezember 2011, abgerufen am 2. April 2012 (englisch).
  26. Latest: Late congressman's son running for state House}
  27. PREFERENTIAL PRIMARY AND NONPARTISAN GENERAL ELECTIONOFFICIAL COUNTY RESULTS