Joint Support and Enabling Command

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Joint Support and Enabling Command
— JSEC —


Wappen des Kommandos
Aufstellung 2018
Streitkräfte NATO NATO
Stärke 100 (Frieden)
500 (nach Aktivierung)
Unterstellung Allied Command Operations
Standort Wilhelmsburg-Kaserne, Ulm, Deutschland Deutschland
Website jsec.nato.int
Führung
Kommandeur Deutschland Generalleutnant Alexander Sollfrank
stellv. Kommandeur Polen Generalmajor Dariusz Ryczkowski[1]
Chef des Stabes NiederlandeNiederlande Generalmajor Antoine Richard Laurijssen

Das Joint Support and Enabling Command (JSEC) ist ein Unterstützungskommando der NATO in der Wilhelmsburg-Kaserne in Ulm, das zukünftig dem Unterstützungsbereich Bundeswehr angehören soll.

Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

JSEC ist für Truppen- und Materialtransporte im Verantwortungsbereich von SACEUR bei Aktivierung im Bündnisfall zuständig.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 14. und 15. Februar 2018 haben die NATO-Verteidigungsminister einen Vorschlag zur Anpassung der NATO-Kommandostruktur verabschiedet, der die Aufstellung von zwei neuen Kommandos auf operativer Ebene beinhaltete. Eines dieser Kommandos ist das JSEC. Der Vorschlag wurde im Rahmen des Verteidigungsministertreffens der NATO am 7. und 8. Juni 2018 gebilligt. Das Kommando wurde in mehreren Teilschritten aufgebaut. Dazu unterstützte der militärische Organisationsbereich Streitkräftebasis und das Multinationale Kommando Operative Führung (MN KdoOpFü) der Bundeswehr. Im Juli 2018 nahm ein Aufbaustab seine Arbeit auf, am 17. September 2019 wurde die Anfangsbefähigung (initial operational capability)[3] und am 8. September 2021 wurde die vollständige Einsatzbefähigung erreicht.[4]

Die NATO plant, mit einem neuen Streitkräftemodell Russland stärker abzuschrecken. Bis zu 800.000 Soldaten wollen die Bündnispartner künftig binnen 180 Tagen aufbieten können, um notfalls mit ihnen das NATO-Territorium zu verteidigen. Die im Ernstfall zu verteidigende Grenze ist heute viel länger als sie zu Zeiten des Kalten Krieges war (siehe NATO-Osterweiterung).[5]

Am 4. April 2024 gab das Bundesministerium der Verteidigung bekannt, dass das Joint Support and Enabling Command dem neuen Unterstützungsbereich Bundeswehr unter Führung des Unterstützungskommandos der Bundeswehr angehören soll.[6]

Liste der Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
Generalleutnant Jürgen Knappe 2018 2022
Generalleutnant Alexander Sollfrank[7] 2022

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ulm kam es im Jahr vor dem russischen Überfall auf das ukrainische Kernland zu einem Protest gegen das JSEC.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lieutenant General Jürgen Knappe welcomes Major General Dariusz Ryczkowski, the new Deputy Commander of the Joint Support and Enabling Command. NATO News, 1. Juni 2021
  2. Neues Unterstützungskommando der NATO (JSEC) in Ulm. In: Bundesministerium der Verteidigung. 8. Juni 2018, abgerufen am 8. April 2020.
  3. NATO's new Joint Support and Enabling Command declares Initial Operational Capability. In: JSEC. 18. September 2019, abgerufen am 8. April 2020 (englisch).
  4. Ulm: JSEC öffnet. In: IMI-online. 8. September 2021, abgerufen am 12. September 2021 (deutsch).
  5. Lorenz Hemicker: Beschwerlicher Marsch durch Europa (FAZ 10. Juli 2023)
  6. Bundeswehr der Zeitenwende: Kriegstüchtig sein, um abschrecken zu können. In: bmvg.de. 4. April 2024, abgerufen am 4. April 2024 (auch gesprochenes Wort der Pressekonferenz).
  7. Süddeutsche Zeitung: General tritt ab: Kommandoübergabe mit Großem Zapfenstreich. Abgerufen am 19. März 2022.
  8. Gegen das NATO-Hauptquartier JSEC. In: Rüstungsatlas Ulm. Abgerufen am 12. September 2021 (deutsch).

Koordinaten: 48° 25′ 1″ N, 9° 59′ 0″ O