Josef Strater

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Josef „Jupp“ Strater (* 7. Juli 1899 in Krefeld; † 31. August 1956 in Vorst, heute Krefeld-Forstwald) war ein deutscher Maler, Freskant und Entwurfzeichner für Glasmalerei. Er gilt als Vertreter der expressionistischen Kirchenmalerei.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strater wuchs als Sohn eines Färbermeisters in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach der Schule erhielt er zunächst eine Ausbildung als Maurer. An der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Krefeld, die er ab 1920 besuchte, wurde er Schüler von Heinrich Dieckmann. 1924 hatte er dort mit Wolf von Beckerath und Curth Georg Becker eine kleine künstlerische Gemeinschaft in einem freien Maleratelier gebildet. In dieser Situation begegnete er Augustinus Winkelmann, einem kunstsinnigen Pfarrer, der jungen Künstlern Ferienaufenthalte auf Bauernhöfen organisierte und mit ihnen begann, das ehemalige Kloster Marienthal bei Brünen zu einem Zentrum für moderne Kunst zu machen. Er verschaffte Strater ein Studienstipendium, mit dem er von 1924 bis 1930 die Kunstakademie Düsseldorf besuchen konnte. Dort wurde er Meisterschüler von Heinrich Campendonk, einem bedeutenden Vertreter des Rheinischen Expressionismus. Max Creutz, der Direktor des Kaiser-Wilhelm-Museums in Krefeld, integrierte ihn in seinen Künstlerstammtisch.[1]

Strater lebte mehrere Jahre in Marienthal. Anfang der 1930er Jahre schuf er für die katholische Pfarrkirche des Orts, die frühere Klosterkirche, monumentale Wandmalereien in Grisaille-Technik, die die Szenen des Kreuzwegs darstellen. Deren schwarzweißgraue Farbtöne sollten sich bewusst von den bunten Glasfenstern abheben. Hierzu hatte ihm Jan Thorn Prikker geraten, der damals auch in Marienthal arbeitete.

Der für Strater typische erzählerische Stil findet sich etwa auch in seinen Glasmalereien für die Liebfrauenkirche in Krefeld, wo er in kräftigen Farben drei zentrale Szenen aus dem Marienleben darstellte: Verkündigung, Geburt und Himmelfahrt. Neben Fenstern mit figürlichen Darstellungen schuf er auch Ornamentfenster.

Straters bedeutendste Schaffensperiode bildeten die 1950er Jahre. In dieser Zeit war er Mitglied der Krefelder Künstlergruppe 45. Unter der Last zahlreicher Aufträge bekam er gesundheitliche Probleme. Im Alter von 57 Jahren starb er in seinem Haus.[2]

Josef Strater hatte einen 1936 geborenen Sohn, Josef Strater d. J. Dieser wurde ebenfalls ein Kirchenmaler, außerdem wirkte er als Glasbildhauer.[3]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glasmalerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fresken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mosaik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kreuzweg für St. Stephan in Krefeld

Altarbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Strater, Josef. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 373.
  • Margarethe Jochimsen (Redaktion): Heinrich Campendonk – Josef Strater. Kirchenfenster im Bonner Münster. Katalog zur Ausstellung vom 11. Mai bis 6. Juli 1997 im August-Macke-Haus, Bonn 1997.
  • Dirk Strohmann: Die künstlerische Ausgestaltung der Kapelle des St. Josefshauses in Wettringen durch Josef Strater (1899–1956). In: Westfalen. 98. Band (2020), S. 251–267.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Claudia Kook: Sohn trennt sich von Jupp-Strater-Sammlung. Westdeutsche Zeitung, 31. Mai 2019, abgerufen am 25. Juli 2022
  2. Michaela Plattenteich: Glaskunst von Josef Strater – Umgeben von jubelnden Heiligen. Westdeutsche Zeitung, 27. September 2011, abgerufen am 25. Juli 2022
  3. Josef Strater, Maler und Glasbildhauer. In: Der Forstwald. Nr. 37 (2008), S. 31 (PDF)
  4. Brünen-Marienthal: Ehem. Augustiner-Klosterkirche St. Mariä Himmelfahrt. In: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Band Nordrhein-Westfalen 1: Rheinland. Deutscher Kunstverlag, München 1967, S. 105